PAUL ZIMMERMANN

Vinaria: Ihr 2022 Ried Galgenberg war top in der klassischen Kategorie. Was zeichnet die Ried aus?

Paul Zimmermann: Neben der Ried Lehlen ist die Riede Galgenberg eine unserer wichtigsten Grüner-Veltliner-Lagen. Im oberen Teil der Ried Galgenberg finden wir teilweise schon Schotter und eher leichteren Boden aufgrund der Angrenzung an die Ried Steiningen, dieser Teil bringt sehr viel Mineralik, Finesse und Salzigkeit in den Wein. Der untere Teil dieser Lage ist sehr tiefgründig und besteht hauptsächlich aus Löss und Lehm – dieser Teil bringt sehr viel Saftigkeit, Struktur und Dichte in den Wein. Die Rebstöcke in der Riede Galgenberg sind zwischen 30 und 40 Jahre alt, somit sind sie auch im Ertrag moderater, beständiger gegen Trockenphasen und bringen sehr viel Nährstoffe aus dem Boden in die Trauben.

Vinaria: Der klassische Weinviertel ist nur einer von mehreren Veltlinern in ihrem Sortiment – Sie produzieren aus der Sorte sehr verschiedene Weine, warum?

Paul Zimmermann: Bei uns gibt es als Einstiegswein den Grünen Veltliner Klassik, einen sehr frisch-fruchtigen und leichten Sommerwein. Der Weinviertel DAC Galgenberg ist unser Mittelgewicht, von der Frucht schon etwas reduzierter und mehr in die Richtung gelbe Birne, Honigmelone und reifes Obst gehend, am Gaumen sehr würzig; hier sind etwa zehn Prozent großes Holz dabei. Aus der Ried Lehlen – der wichtigsten Grüner-Veltliner-Lage – gibt es dann zwei Lagenweine: Der Ried Lehlen Weinviertel DAC Reserve reift teils im Stahltank, teils im kleinen gebrauchten Eichenfass.

Der Ried Lehlen Ausobsky steht im Zeichen der Lage, auf dem Vorderetikett finden Sie nur die Angabe der Riede, des Jahrganges und den Namen der Weinlinie „Ausobsky“ – die Sorte selbst steht bei der Ausobsky-Weinlinie nicht im Vordergrund. Ausgebaut werden alle Weine dieser Weinlinie zuerst vier Tage auf der Maische und anschließend im großen Akazienfass. Die Weine bleiben rund ein Jahr auf der Feinhefe.

Vinaria: 2022 war ein herausforderndes Jahr– worauf musste man im Weingarten achten?

Paul Zimmermann: 2022 war natürlich nicht das einfachste Jahr, aber wir haben versucht, alles zu tun, um die Rebstöcke vital und gesund zu halten. Wir arbeiten in unseren Weingärten schon sehr lange mit verschiedenen Begrünungsvarianten, die es uns ermöglichen, das Wasser bei Starkregenereignissen im Weingarten zu halten und bei Trockenphasen den Boden vor Verdunstung zu schützen, indem wir die Begrünung walzen, dass diese wie eine Matte den Boden beschattet, die Feuchtigkeit hält und den Boden kühlt. Ein weiterer wichtiger Baustein ist die Laubarbeit in Kombination mit der Grünlese.

Vinaria: Wo wird dieser Wein am besten kulinarisch eingesetzt?

Paul Zimmermann: Unser Weinviertel DAC Ried Galgenberg ist ein vielseitig einsetzbarer Speisenbegleiter – in den vergangenen Wochen war er ein hervorragender Begleiter diverser Spargelgerichte, er eignet sich auch sehr gut für die klassische österreichische Küche. Da dieser Wein zu einem kleinen Teil im gebrauchten Holz ausgebaut wurde und doch sehr saftig und voll ist, passt er auch wunderbar zur asiatischen Küche oder jetzt im Sommer zu Gegrilltem.

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LUKAS FROTZLER

Vinaria: Ihr Weinviertel DAC Reserve Jakob 2022 beeindruckte bei der Weinviertel DAC Verkostung. Woher stammt dieser Wein?

Lukas Frotzler: Der Weinviertel DAC Reserve Jakob stammt von der Riede Schrattenthaler Steinbreiten. Hierbei handelt es sich um einen für unsere Region typischen Urgesteinsboden. Der Weingarten ist 30 Jahre alt und somit im besten Alter. Die Trauben wurden selbstverständlich in vollreifem Zustand geerntet.

Vinaria: Woher kommt der Name dieses Weins, und was macht ihn so speziell?

Lukas Frotzler: Da ich 2022 zum ersten Mal Papa geworden bin, wollte ich meinem Sohn einen besonderen Wein widmen und habe ihn nach meinem Nachwuchs benannt. Dieser Wein wurde zur Hälfte im Stahltank und zur Hälfte in neuen Barriques ausgebaut.

Vinaria: Für eine Reserve ist er schon recht früh auf dem Markt – warum?

Lukas Frotzler: Das stimmt, die Weinviertel DAC Reserve Jakob wurde sehr zeitig abgefüllt. Das habe ich bereits zu diesem Zeitpunkt gemacht, da meiner Meinung nach die Aromen bei diesem Wein schon perfekt eingegliedert waren.

Vinaria: Wie war der Jahrgang 2022 aus Ihrer Sicht?

Lukas Frotzler: Bei uns in Schrattenthal hatten wir im Hochsommer mit Trockenheit zu kämpfen. Der erhoffte Niederschlag blieb bis kurz vor der Lese aus. Dies hatte kleinere, aber dafür konzentriertere Beeren zur Folge.

Topliste Gesamt Weinviertel DAC 

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