Dubai-Schokolade, Käse-Bibliothek und ein Humidor für Früchte: Der neue Globus am Bellevue in Zürich (Schweiz) setzt ganz auf Gourmet und eröffnet am 15. November 2024 mit einem neuen Konzept. Wegen der Nähe zum (atemberaubend teuren) Ufer des Zürichsee sagen die Schweizer auch: Goldküsten-Globus.

Globus ist die älteste und feinste Kaufhausadresse der Schweiz, die seit einigen Jahren im Besitz der Signa Rteail, einer Tochter der pleite gegangenen Signa Holding des Tiroler Investors René Benko stand. Nach der Pleite übernahm der schon bestehende Hälfte-Eigentümer des Kaufhausgeschäfts, die thailändische Central Group, Globus zur Gänze. Hier wurde das Modell wiederholt, das sich schon in Deutschland bei den Edelkaufhäusern KaDeWe in Berlin, Alsterhaus in Hamburg und Oberpollinger in München bewährte: Totalübernahme durch den früheren Hälfte-Eigentümer Central Group und Ausbootung der Signa Gesellschaften.

Vom alten Globus wird nach der Neueröffnung im November nicht mehr viel übrig sein, und ein eigentliches Warenhaus ist er auch nicht mehr. In der neuen Filiale am Züricher Bellevue setzt man ganz auf Gourmet. Die Haushaltsabteilung verschwindet komplett.

Im neuen Globus am Bellevue dreht künftig alles um Essen und Lebensmittel – aber vom Feinsten. Im Parterre wird es verschiedene Gastrokonzepte geben mit italienischer, orientalischer und asiatischer Küche. Dazu kommen zwei Bars sowie ein Ableger der Genfer Bäckerei Maison Desplanches, auch die Zürcher Strudel-Manufaktur Poushe wird vertreten sein.

„Fast Food für die Goldküste“

Allein auf die Bewohner des Zürichbergs und des rechten Zürichseeufers will Globus aber nicht setzen. 250.000 Personen passieren die Theaterstrasse jeden Tag – alles potenzielle Kunden. Deshalb soll die Globus-Gastronomie zu einem Treffpunkt fast rund um die Uhr werden. Gäste möchten auch am frühen Nachmittag oder spätabends noch etwas essen. Künftig wird der Globus ab 07.00 Uhr offen sein, am Freitag und Samstag bis 02.00 Uhr, am Sonntag den ganzen Tag.

Wein- und Trüffelabteilung, Käsebibliothek

Ein eigentliches Lager gibt es am Bellevue nicht mehr. Deshalb werden Früchte und Gemüse in einem Humidor ausgestellt. Speziell ist auch die Käseauslage: Die klassische Theke weicht einer „Käsebibliothek“ an der Wand, um die Produkte zugänglicher zu machen. Hinzu kommen eine Metzgerei mitsamt Charcuterie, eine Fischtheke, eine eigene Abteilung für Trüffel, ein kleiner Blumenmarkt – und natürlich viel Platz für Wein, Spirituosen und Champagner.

Ein Bereich, der sich in der neuen Delicatessa quasi emanzipiert. Früher sei dieser vor allem auf ein Kundenprofil ausgelegt gewesen, sagt der Chefeinkäufer Kunz: männlich, 60 Jahre alt. Ein Fehler, denn fast 80 Prozent der Kundschaft ist weiblich. Deshalb stehen die Weinflaschen nicht mehr in dunklen, schweren Regalen, sondern in einer Auslage aus hellem Holz.

Eine Spezialität verzückt schon jetzt die jungen Influencerinnen ganz besonders: Am Bellevue wird es die original Dubai-Schokolade zu kaufen geben. Eine sehr süße Schokolade, die 99 Prozent der Menschheit kein Begriff ist, in den sozialen Netzwerken aber der letzte Schrei: gefüllt mit Pistazien und knusprigen dünnen Teigfäden, wie sie in Baklava verwendet werden. Das Original kommt, wie der Name sagt, aus Dubai – Vinaria berichtete.

Ein Produkt im Sortiment ist der neuen Eigentümerfamilie Chirathivat, den Besitzern der Central Group, mit Sitz in Bangkok gewidmet: ein Panettone mit Mango-Füllung.

Quelle: Neue Zürcher Zeitung

In der Delicatessa im Untergeschoss lagern Früchte und Gemüse in einem Humidor. © Visualisierung: PD
Laufbänder an der Kasse wird es künftig im Globus keine mehr geben. So sollen Kundschaft und Personal in einen direkteren Kontakt kommen. © Visualisierung: PD