Die Krise in der Gastronomie hat ein weiteres prominentes Opfer gefordert, diesmal im 7. Wiener Gemeindebezirk: Hausmair’s Gaststätte ist pleite, Wild- und Kult-Wirt Herbert Hausmair haftet aufgrund der Unternehmensstruktur persönlich für die Verbindlichkeiten.

Seit 1997 gibt es das Lokal in der Lerchenfelderstraße, das österreichische Küche mit einem besonders breiten und ganzjährigen Angebot an Wildspezialitäten ergänzt. Dies liegt daran, dass Wirt Herbert Hausmair selbst begeisterter Jäger ist und dass sich unter den Stammgästen besonders viele Jäger beiderlei Geschlechts finden. Hausmaier’s Gaststätte ist so etwas wie ein Kultlokal der Wiener Jagd-Schickeria und war häufig Treffpunkt für Szene-Events.

Sogar eigene Wildprodukte hat der umtriebige Wirt erfunden: die Keilernossi etwa, aus Wildschweinfleisch und in Anlehnung an die bekannte Knabbernossi. Oder eine Kindernossi, weil Wildfleisch ja besonders gesund (mager, fast cholesterinfrei) und immer bio ist. Trotz der Insolvenz soll das Lokal vermutlich fortgeführt werden. Ob Herbert Hausmair einen Saniertungsplan vorlegt, ist noch offen. Laut Kreditschutzverbänden wurde über Gläubigerantrag ein Konkursverfahren eröffnet.

Gastwirt Hausmaier haftet mit seinem gesamten Privatvermögen

Gläubigerversammlung, Prüfungstagsatzung und Berichtstagsatzung wurden für 27. November 2024 festgelegt. Anmeldefrist für Gläubiger ist der 13. November. Der Alpenländische Kreditorenverband AKV informiert dazu: „Es wird nunmehr im Rahmen des Insolvenzverfahrens das vorhandene Vermögen inventarisiert und geschätzt. Erst nach diesen Ermittlungen wird eine Stellungnahme zu den Befriedigungsaussichten der Gläubiger möglich sein. Die Insolvenzursachen sowie die aktuellen Vermögensverhältnisse müssen im Zuge des Verfahrens erst überprüft werden.“