Hochkarätige Speaker und 800 Teilnehmer bildeten den Marketingtag der Österreich Wein Marketing (ÖWM). Junge Menschen und der Wein sowie die Export-Hoffnungsmärkte Nordics und Kanada standen im Mittelpunkt.

ÖWM Marktingtag 2025 (v.l.): Patrick Eppacher (Leiter Märkte International ÖWM), Chris Yorke (Geschäftsführer ÖWM), Sabine Bauer-Wolf (Leiterin Kommunikation ÖWM), Andrea Klawatsch-Göd (Zollamt Österreich), Weinkönigin Hannah Wetschka., Johannes Wagner (Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft), Josef Glatt (Direktor Weinbauverband), Ulrike Hager (Leiterin Gebietsmarketing ÖWM), Christoph Schmied (Teamleitung Digital Media ÖWM), Heidi Thyri (Marketmind), Heidi Mäkinen MW, Michelle Bouffard © ÖWM, Anna Stöcher

In seiner Keynote beim Marketingtag berichtete Geschäftsführer Chris Yorke über die aktuelle Lage im Handel und in der Gastronomie in Österreich und im Export: „Im LEH am Heimmarkt sehen wir in den letzten Jahren ein Absatz-Wachstum bei österreichischem Wein, während der Absatz ausländischer Weine zurückging. Die hohen Marktanteile bedeuten aber auch, dass unser größtes Wachstumspotenzial im Export liegt.“  Er erwartet einen leichten Knick in der Exportkurve, vor allem bedingt durch Rückgänge in Deutschland, den USA und der Schweiz. Sehr positive Ergebnisse zeichnen sich für nordische Märkte und Kanada ab, Vinaria berichtete.

Strategien gegen das Anti-Alkohol-Movement

Josef Glatt, Direktor des Österreichischen Weinbauverbands, ging auf die derzeit negative Berichterstattung über Alkohol und im Speziellen Wein ein: „Das Kulturgut Wein darf nicht mit harten oder industriell hergestellten alkoholischen Getränken in einen Topf geworfen werden! Studien belegen, dass der maßvolle Konsum von Wein – im Gegensatz zu anderen alkoholischen Getränken – durchaus positive gesundheitliche Auswirkungen mit sich bringt. Diese Erhebungen gehen medial leider unter.“

In Österreich hat der Weinbau lange Tradition und sorgt für unzählige gesellige Genussmomente, Wertschöpfung und die Erhaltung der einzigartigen Kulturlandschaft. Diese positiven Aspekte stellt die ÖWM als Gegengewicht zur Anti-Alkohol-Berichterstattung momentan besonders stark in den Fokus ihrer Aktivitäten.

Was denkt die junge Generation über Wein?

Um fundierte und repräsentative Aussagen zu diesem Thema treffen zu können, beauftragte die ÖWM im Herbst 2024 ein umfassendes Marktforschungsprojekt für Österreich. Das Fazit: Im Vergleich zum Beginn der 2000er trinken 20- bis 35-jährige Österreicher*innen weniger Alkohol. Jedoch ist Wein unter den alkoholischen Getränken das attraktivste. Trotz unterschiedlicher Motive zum Weinkonsum ist ihnen der soziale Aspekt des Weintrinkens besonders wichtig. Speziell hier setzt die ÖWM in ihrer weiteren Marketingplanung an.

Kanada mag den Weinstil Österreichs – frisch, sauber, klar

Bei einer Podiumsdiskussion gaben Heidi Mäkinen MW, vom finnischen Importeur Viinitie Ltd, die kanadische Sommelière Michelle Bouffard sowie Patrick Eppacher, Leiter Märkte International der ÖWM, Einblicke in die Potenzialmärkte Nordics (Norwegen, Schweden, Dänemark und Finnland) und Kanada. Das kräftige Wachstum in diesen Ländern fängt andere, schwächelnde Exportmärkte auf und lässt auf eine baldige Erholung der Gesamtexporte hoffen.
 
Auf die Frage, warum österreichischer Wein in den letzten Jahren so erfolgreich war und wie seine Zukunft aussieht, zeichneten die Experten ein positives Bild. Bouffard fasste zusammen: „Kanada mag den Weinstil Österreichs – frisch, sauber, klar.“