Mit Preissprüngen vom im Schnitt 20 Prozent gegenüber dem Vorgänger-Jahrgang 2021 und Spitzen von bis zu 40 Prozent Plus wird der hochgejubelte Jahrgang 2022 wohl der teuerste in der Geschichte des Bordelais, meinen die Experten der Weinhandelsbörse Liv-ex.

Der 2022er Grand Vin von Château Lafite Rothschild wird in der En-Primeur-Kampagne zu einem Preis von rund 800 Euro angeboten. Das bedeutet eine Steigerung von über 23 Prozent gegenüber dem Debütpreis für den 2021er. Damit ist der Premier Cru nicht allein. Für Château Rauzan-Ségla 2022 muss mit rund 115 Euro sogar rund 40 Prozent mehr bezahlt werden als für den Vorgängerjahrgang.

Die Weinhandelsplattform Liv-ex hat durchschnittliche Preissteigerungen von rund 20 Prozent erhoben. Das führe nach Aussagen von einigen Händlern dazu, dass viele Kunden lieber bereits abgefüllte Bordeaux kaufen würden. So seien hochbewertete Weine aus den Jahrgängen 2019 oder 2016 immer noch günstiger als die aktuell nur als Fassproben verfügbaren 2022er.

Einige Händler sind aber überzeugt, dass die hohe Qualität der 2022er Bordeaux die gestiegenen Preise rechtfertigt. Der Vergleich mit den ebenfalls sehr hoch bewerteten Weinen aus 2019 hinkt etwas: Die En-Primeur-Kampagne für die 2019er Bordeaux fiel in die erste Phase der Corona-Pandemie, was zu sehr moderaten Preisen führte.

Quelle: thedrinksbusiness