Die Internationale Organisation für Rebe und Wein (OIV) veröffentlichte die Zahlen der „2023 World Vitivinicultural Economy“ in ihrem Jahresbericht. Daraus geht hervor, dass das globale Wein-Geschäft 2023 ins Minus gerutscht ist. Die Erntemenge – die kleinste seit 1961 – sowie Handel und Konsum fielen geringer als im Vorjahr aus.

Die Rebflächen gingen weltweit geringfügig zurück (minus 0,5%) auf 7,2 Millionen Hektar. Die Weinproduktion betrug 237 Millionen Hektoliter und lag damit gleich um zehn Prozent unter dem Jahr davor, 2022. Trotzdem überstieg die produzierte Weinmenge die Nachfrage gleich um mehr als 16 Millionen Hektoliter, da auch der weltweite Weinkonsum im dritten Jahr in Folge um 2,6 Prozent auf 221 Millionen Hektoliter schrumpfte.

Die weltweite Exportmenge sank auf den tiefsten Stand seit 2010, auf aktuell 99 Millionen Hektoliter (minus 6 Prozent). Knapp die Hälfte der Weine - 45 Prozent - werden in einem anderen Land als dem Herkunftsland konsumiert, werden also exportiert. Der Durchschnittspreis pro Liter betrug mit 3,62 Euro zwei Prozent mehr als 2022. Der Anstieg ist laut OIV auf die Inflation und höhere Kosten entlang der Lieferketten zurückzuführen.

Die Länder mit den größten Weinbauflächen sind:

  • Spanien (945.000 Hektar)
  • Frankreich (792.000 Hektar)
  • China (796.000 Hektar, fast ausschließlich Tafeltrauben)
  • Italien (720.000 Hektar)

Fast die Hälfte, 48 Prozent, der weltweiten Weinproduktion stammen aus drei Ländern: Frankreich (48 Millionen Hektoliter im Jahr 2023; +4% gegenüber 2022), Italien (38,3 Mio. hl; -23%) und Spanien (28,3 Mio. hl; -21%). Der Anteil an der Weltweinproduktion steigt auf 75 Prozent, wenn man die nächsten fünf Länder auf der Rangliste dazu nimmt: USA (24,3 Mio. hl), Chile (11 Mio. hl), Australien (9,6 Mio. hl.), Südafrika (9,3 Mio. hl) und Argentinien 8,8 Mio. hl). Alleine in der EU werden 62 Prozent des global verfügbaren Weins hergestellt, das sind knapp zwei Drittel. Gerade in der EU ist der Konsum aber überdurchschnittlich stark rückläufig.

Österreich produziert ein Prozent der Weltweinmenge

Österreich hat im Vorjahr mit einer relativ guten Ernte 2,4 Mio. hl eingebracht, das sind um 6,5 Prozent weniger als im Jahr davor. Insgesamt produzierte Österreich damit exakt ein Prozent der weltweiten Weinernte. Beim Weinkonsum zeigt sich in der Alpenrepublik ein ähnliches Bild, auch hier wird etwa ein Prozent der Weltweinmenge getrunken, aber – entsprechend der rückläufigen Tendenz – mit 2,3 Mio. hl. etwas weniger als produziert.

In 5 Ländern wird Hälfte des Weines der Welt getrunken

Obwohl Wein in 195 Ländern der Welt getrunken wird, machen fünf Staaten 51 Prozent des Gesamtkonsums aus. Der meiste Wein wurde 2023 in den USA konsumiert (33,3 Mio. hl) vor Frankreich (24.4 Mio. hl), Italien (21,8 Mio. hl), Deutschland (19,1 Mio. hl) und Großbritannien (12,8 Mio. hl). In allen diesen Ländern wurden laut OIV-Zahlen zwischen zwei und drei Prozent weniger Wein getrunken als 2022.

Quelle: OIV