Zu deftigen Worten greift der ehemalige Formel 1-Zampano und Multi-Unternehmer Flavio Briatore (74) im Streit um eine Plastikdekoration seiner Restaurantkette Crazy Pizza: „In Rom sind offenbar Blumen ein Problem, während die Stadt im Müll und im Würgegriff der Mafia erstickt!“

Harte Attacken reitet Ex-Formel 1-Manager & Gastro-Unternehmer Flavio Briatore gegen die Stadtverwaltung Roms. © Wikipedia

Konkret geht es um üppige, bunte Plastikblumen als Außendeko an der Fassade eines Crazy Pizza-Restaurants im Herzen der denkmalgeschützten Innenstadt von Rom an der Via Veneto. Die Blumen gehören zum optischen Auftritt der ohnehin wegen ihres Angebots und Preisgefüges umstrittenen Kette Crazy Pizza von Briatore. Die römische Stadtverwaltung beruft sich auf ein Gesetz zum Denkmalschutz der historischen Innenstadt Roms, die im sichtbaren Außenbereich keine Veränderungen erlaubt.

Das ist zwar gültiges Recht, in Rom schert sich aber kein Ladenbesitzer oder Kioskbetreiber etwas darum. Trotzdem setzte der Römische Magistrat die Polizei in Bewegung und ließ die Plastikblumen-Deko von Crazy Pizza entfernen, ein Strafbescheid folgte. Das wiederum brachte den schwerreichen Flavio Briatore auf die Palme, der mit heftigen verbalen Attacken seine Finger in offene Wunden der römischen Stadtverwaltung legte.

Die Stadt ersticke im nicht beseitigten Müll, an allen Ecken gehen Mülltonnen über, liegen Müllsäcke herum. Die Abfuhr sei trotz aller Versprechen ebenso in der Hand der Camorra- und 'Ndrangheta-Mafia wie die tausenden illegalen Verkaufsstände, Kioske und Fahrverkäufer.

Weltbekannt durch den Benetton Rennstall

Weltweite Bekanntheit erlangte Flavio Briatore durch den Aufbau des Formel 1-Rennstalls von Benetton (1989 – 2001) und später von Renault. Mit der italienischen Justiz eckte der auch als Playboy-Milliardär bekannte Manager immer wieder an, nicht zuletzt wegen teils spektakulärer Insolvenzen von einigen seiner Firmen. Mit Supermodel Naomi Campell war er ebenso eine Zeitlang zusammen wie mit Heidi Klum, mit der er Tochter Leni hat; die beiden trennten sich aber noch während der Schwangerschaft.

Schon zuvor war Crazy Pizza in Neapel in einen handfesten Skandal verwickelt. In der Geburtsstadt der echten Pizza wehrten sich zahlreiche Pizzeria-Betreiber gegen eine neue Filiale von Briatores Crazy Pizza. Diese biete verrückte Kreationen, die nichts mit dem Heiligtum der Stadt – der echten neapolitanischen Pizza – zu tun hätten und verlange für die belegten Teigfladen absurd hohe Preise, die den Ruf aller Pizzerien Neapels beschädigen würden, so die Vorwürfe.

Skandal auch in Neapel: Verrückt & viel zu teuer

Serviert wird bei Crazy Pizza in Showform, das Entertainment steht bei der Kette im Vordergrund. Restaurants gibt es unter anderen in London​​​​​, Mailand​​​​, Monte Carlo​, Porto Cervo​​​​​​​​ (Sardinien), Rom​​​, Doha (Bahrein), Kuweit, Riad​​​​​ (Saudi Arabien), Saint Tropez, Neapel und Rom. New York City und St. Moritz sollen demnächst folgen.

Mit teuren und ausgeflippten Lokalen hat Flavio Briatore Erfahrung; ihm gehören auch die extravaganten Show- und Gastrotainment-Restaurants „Billionaire“ (Milliardär) auf Sardinen, in Dubai, St. Moritz und Monte Carlo.