Vinaria: Ihr Allegro war unter den klassischen Weinviertel DAC 2023 top. Warum dieser Name und welche Beziehung gibt es zu Musik?

Matthias Reckendorfer: Auf unserem Betrieb lautet das Motto, wie kann es auch anders sein bei einer Musikerfamilie: „Weine mit Klang!“ Noten und Instrumente – Weingärten und Trauben. Aus diesem Grund befindet sich auf unserer Etikette eine symbolisierte Tonspur. Jeder Wein hat seine musikalische Bezeichnung, die genau zu ihm passt. Allegro steht in der Musik für munter, heiter und fröhlich. Genau diese Attribute soll unser Weinviertel DAC widerspiegeln. Ein sehr trinkfreudiger, mit 12,4 Volumprozent trotz seiner Dichte und Saftigkeit nicht zu schwerer Wein, bei dem man sich bereits aufs zweite Glaserl freut.

Vinaria: Und „Andantino“?

Matthias Reckendorfer: Andantino wiederum steht für „etwas ruhiger“. Der so bezeichnete Wein kommt wiederum aus einer reinen Südlage, wirkt damit einen Hauch reifer und am Gaumen etwas ruhiger und nicht ganz so knackig wie der Allegro und soll damit einen Gegenspieler darstellen.

Vinaria: Woher stammen die Trauben für den Allegro?

Matthias Reckendorfer: Aus den Rieden Viertel und Reinthal. In der Ried Reinthal findet man sehr kalkreichen Löss und Lehm und in der Ried Viertel kalkreiche Schwarzerde. Die Ried Viertel befindet sich auf dem Plateau der Riede Reinthal. Beide Rieden sind etwas kühler gelegen und bringen die hervorragende Saftigkeit und Struktur in den Wein. Hier haben die Trauben immer die volle Zeit, um ihre physiologische Reife zu erreichen. Das Alter der Rebstöcke beträgt 15 bis 30 Jahre.

Vinaria: Sie arbeiten an der Umstellung auf Bio?

Matthias Reckendorfer: Aktuell befinden wir uns im letzten Umstellungsjahr der organisch-biologisch Bewirtschaftung. Mit dem Jahrgang 2024 sind wir dann offiziell ein Bio-Betrieb.

Vinaria: Wie erfolgen Verarbeitung, Vinifizierung und Ausbau beim Allegro?

Matthias Reckendorfer: Bewusst ein kurzer Schalenkontakt auf der Maische, sechs Monate im Stahltank auf der Hefe gereift. Abgefüllt wird Mitte März, um dem Wein wirklich ein wenig Zeit zu geben.

Vinaria: Welchen Stellenwert hat Grüner Veltliner in Ihrem Betrieb, welche anderen Sorten liegen Ihnen am Herzen?

Matthias Reckendorfer: Grüner Veltliner steht ganz klar an erster Stelle und ist die wichtigste Sorte mit über 50 Prozent der Rebfläche in unserem Betrieb, gefolgt von Weißburgunder und Riesling. Bei uns an der March mit sehr kalkreichen Böden, wo auch der pannonische Klimaeinfluss stark spürbar ist, fühlen sich diese zwei Sorten sehr wohl. Mir liegen sie am Herzen, da sie sehr vielfältig sind und quasi vor der Haustür in einer immensen Qualität Jahr für Jahr ihre Konstanz zeigen. Damit müssen wir uns national und international nicht verstecken.

Top Weinviertel DAC Klassik

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