Vinaria: Sie haben sich mit Ihrer Palette bei der Weinviertel DAC Verkostung exzellent präsentiert, wobei diesmal Kronberg den Sieg holte. Was gibt es zu dieser Ried zu sagen?

Hans Setzer: Diese Lage ist nach Südosten ausgerichtet und hat sandige Braunerde mit sehr viel Kalk. Die Reben sind über 40 Jahre alt und stammen aus eigener Selektion. Alle unsere Lagenweine werden spontan im Stahltank vergoren– ausgenommen Große Reserve – und bis rund vier Wochen vor der Flaschenfüllung auf der Hefe ausgebaut. Da uns der Charakter der Lage besonders wichtig ist, gibt es kein Holz und keinen biologischen Säureabbau.

Vinaria: Neben Kronberg präsentierten sich die Weine aus den Rieden Laa und Kirchengasse bestens. Was zeichnet diese beiden Rieden aus, was unterscheidet sie von Kronberg?

Hans Setzer: Die Ried Laa wurde vor 28 Jahren in einer Pflanzdichte von 8.000 Reben gepflanzt; jeder Quadratmeter ist nach Süden ausgerichtet und der kalkreichste Boden unseres Hauses, deshalb immer mineralisch und der Langstreckenläufer. Die Ried Kirchengarten ist die höchstgelegene Riede in Hohenwarth rund um unsere 1.000 Jahre alte Kirche. Sie ist geprägt durch kalkreichen Sandstein auf einer Seehöhe von knapp 400 Metern, dadurch sind die Weine auch immer von exotischer Frucht getragen. Kronberg ist von den dreien stets am frühesten zugänglich.

Vinaria: Aus der Ried Laa gibt es Reserve und Große Reserve. Handelt es sich dabei um unterschiedliche Weingärten?

Hans Setzer: Es gibt in der Ried Laa eine kleine Parzelle, die noch karger und kalkreicher ist als der Rest, und dort wachsen die Trauben für die Große Reserve. Diese Reben aus alter eigener Selektion wachsen dort, wo 1.000 Jahre vor Christus bereits gelebt wurde, belegt durch eine Knochennadel und andere Funde.

Vinaria: Reserve und Große Reserve im Ausbau – wie gehen Sie da vor?

Hans Setzer: Alle Riedenweine (ausgenommen Große Reserve) werden im Stahltank spontan vergoren und auf der Hefe ausgebaut. Bei der Großen Reserve wird in gebrauchten Fässern aus verschiedenen Herkünften der Burgund spontan vergoren und auf der Hefe ausgebaut.

Vinaria: Zum Jahrgang 2022, der durchaus seine Tücken hatte: Wie sehen Sie diesen in Hohenwarth?

Hans Setzer: Der Jahrgang 2022 war sicher nicht so einfach, aber wir hatten einen guten Sommer für unsere Reben. Aber mit Jahrgang 2023 nicht zu vergleichen – da kommt was Großes mit unglaublicher Harmonie und Verspieltheit.

Topliste Weinviertel DAC Reserve & Große Reserve

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