Vinaria: Ihre Weine waren bei unserer Verkostung top. Wie war der Verlauf im Jahr 2023 im Schilcherland?

Christoph Lackner: Nach einem sehr fordernden Früh- und ersten Halbjahr mit sehr vielen Niederschlägen, die eine besonders konsequente Pflege in den Weingärten erforderten, folgte ein perfekter Spätsommer, und so konnten wir auch perfekte und vollreife physiologische Trauben für unsere Rosé-Kreationen ernten. Im Großen und Ganzen war es ein gutes Jahr für das Schilcherland, und wir wurden durch diesen schönen Spätsommer mit einem sehr ausdrucksstarken, eleganten und frischen Jahrgang beschenkt. Auf den Top-Lagen konnten wir perfektes Lesegut für unsere Riedenweine ernten.

Vinaria: Ihr Schilcher von der Ried Gasselberg hat besonders beeindruckt – was zeichnet die Lage aus?

Christoph Lackner: Die Riede Gasselberg ist eine Monopollage, welche in unserer Heimatgemeinde Krottendorf am Beginn der Schilcherweinstraße liegt. Sie erstreckt sich über eine Fläche von 2,5 Hektar, davon widmen wir 1,5 Hektar dem Blauen Wildbacher. Mit 70 Prozent überwiegen unsere 30 Jahre alten Reben, und die anderen 30 Prozent sind jüngere Reben mit acht Jahren. Die älteren Reben bilden den Grundwein für unseren Schilcher Ried Gasselberg, diese geben Struktur und Tiefe, zehn bis 20 Prozent kommen von den jüngeren Anlagen, die Frische und Lebendigkeit bringen. Die Riede Gasselberg liegt auf einem sauren, kristallinen Festgestein (Granatglimmerschiefer) des Koralpen-Kristallins, bedeckt von den sogenannten Eckwirtschottern. Die Ausrichtung geht von Südost über Süd bis Südwest, die Ried liegt auf einer Höhe von 330 bis 380 Meter.

Vinaria: Wie war die Lese?

Christoph Lackner: Am 14. Oktober 2023 wurde gesundes und physiologisch vollreifes Traubenmaterial gelesen, sowohl für den Schilcher Ried Gasselberg (18,5° KMW) als auch für unseren Rosé vom Schiefer (20°KMW). Bedingt durch das Alter der Reben lesen wir maximal 3.500 bis 4.000 Kilogramm pro Hektar, dafür immer mit überdurchschnittlicher Qualität.

Vinaria: Wie wird dieser Wein vinifiziert und ausgebaut?

Christoph Lackner: Der Ried Gasselberg wird zu 100 Prozent im Stahltank ausgebaut und mindestens sechs Monate auf der Feinhefe gelagert.

Vianria: Der Rosé vom Schiefer war herausragend – woraus besteht er?

Christoph Lackner: Er besteht ebenfalls  zu 100 Prozent aus der Blauen Wildbacher Traube und wird in 500-Liter-Eichenholzfässern für mindestens sechs Monate auf der Vollhefe gelagert und zum Teil im Stahltank ausgebaut. Mit diesem Rosé wollen wir aufzeigen, wie facettenreich der Schilcher sein kann, von frisch und fruchtig bis zu einem eleganten gediegenen Speisebegleiter. Der Rosé vom Schiefer wird zu 100 Prozent von den 30 Jahre alten Reben der Ried Gasselberg gewonnen.

Vinaria: Warum bezeichnen Sie den Blauen Wildbacher überhaupt als Rosé und nicht als Schilcher?

Die Konsumenten verbinden Schilcher leider noch immer mit einem Typus Wein, wie er vor 20 Jahren vielleicht noch war – säurebetont, leicht, kein Potenzial. Wir wollten einfach einen Rosé machen, der von den Konsumenten ganz ohne Vorurteile getrunken wird, um ihnen dann vielleicht auch wieder den klassischen Schilcher schmackhaft zu machen.

Topliste: Rosé & Schilcher Rosé 2023

Topliste Schilcher

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