Schon bessere Zeiten hat der Welt größte Weinmesse, die ProWein in Düsseldorf (Deutschland), erlebt. Nach der Pandemie kommt die Messe nicht so richtig auf Touren. Die jüngste Auflage, die Ende März in Szene ging, ist mit sehr durchwachsenem Feedback konfrontiert. Auch aus Österreich.

© ProWein

Laut Messeleitung kamen rund 49.000 Fachbesucher aus 141 Ländern nach Düsseldorf, um sich den Angeboten der rund 6.000 Aussteller zu widmen. Das sind zwar mehr als im vergangenen - noch von der Pandemie geprägten - Jahr (38.000 Besucher), aber deutlich weniger als vor der Corona-Pandemie (2019: 61.500). Ein Streikchaos, das den Verkehr in Düsseldorf an zwei von drei Messetagen lahmgelegt hatte, warf gleißendes Licht auf die Probleme, mit denen die ProWein zu kämpfen hat.

Österreichs Winzer: sinkende Teilnahme

Das Fazit der deutschen Aussteller fällt besser aus als das von Teilnehmern vieler anderer Länder. Von den österreichischen Winzern kamen durchwachsene Reaktionen, 227 nahmen unter der Ägide der Österreich Wein Marketing (ÖWM) an der ProWein 2023 teil. Das waren ebenfalls weitaus weniger als in früheren Jahren. Die Tendenz zeigt auf weiteren Rückgang.

Die Aussteller aus Übersee freuten sich über gute Nachfrage seitens der Besucher, wiewohl deutlich weniger Winzer teilnahmen als vor Corona. In den Hallen, in denen sich vor allem spanische, französische und italienische Aussteller präsentierten, war jedoch spürbar weniger Frequenz. Die hohen Erwartungen vieler Betriebe wurden enttäuscht, vor allem der kleineren Anbieter. Die hohen Kosten eines ProWein-Standes samt teurer Hotelkosten wollen sie künftig nicht mehr auf sich nehmen.

Messe Saurier klämpft mit Newcomern

Die ProWein droht an ihrer eigenen Größe zu ersticken. Der Messe-Saurier ist an allen Ecken und Enden aus dem Ufer gelaufen. Die Kosten für Teilnehmer und Besucher sind explodiert. Daran schuld sind, wie berichtet, hauptsächlich Umstände, die der Messe Düsseldorf als Veranstalter längst entglitten sind. Unverfroren überteuerte Flüge, Taxis, Hotels, Restaurants und vieles mehr. Überall werden zur ProWein die Tarife vervielfacht. Dies, obwohl die Messe von Sonntag bis Dienstag läuft, an Tagen also, an denen die genannten Branchen im Regelfall nicht gerade an Überbuchung leiden.

Immer stärker zusetzen wird der ProWein die Konkurrenz anderer Messen, etwa der Vinexpo Paris, der Millésime Bio in Montpellier oder der Slow Wine in Bologna, die besser auf Zielgruppen fokussieren und ein attraktiveres Umfeld bieten.

Die nächste ProWein findet in Düsseldorf von 10. bis 12. März 2024 statt.