Tim Ford, Vorstandsvorsitzender des australischen Treasury Wine Estates, begrüdete die Entscheidung, Daou Vineyards zu übernehmen, mit einem seiner Meinung nach langfristigen Trend zu höherpreisigen Weinen. „Es ist genau der richtige Zeitpunkt“, sagte Ford, „wir bewegen uns dorthin, wo der Verbraucher hingeht.“ Laut Ford erfolgte die Übernahme nach zwei Jahren „genauer Beobachtung“ von Daou und monatelangen, exklusiven Verhandlungen über den Verkauf.

TWE wird das kalifornische Premium-Weingut zu einem Vorabpreis von 900 Millionen US-Dollar zuzüglich einer Besserungsklausel von bis zu 100 Millionen US-Dollar kaufen, die gilt, wenn bestimmte Umsatzziele bis Ende 2027 erreicht werden.

Rund 69 Prozent des Umsatzes von Daou stammen aus Flaschen zu Preisen zwischen 20 und 40 US-Dollar (37 Euro). Weitere 13 Prozent der Erlöse entfallen auf Weine mit Preisen von über 100 US-Dollar (93 Euro) pro Flasche. Fast der gesamte Umsatz von Daou wird derzeit in den USA erzielt, nur zwei Prozent im Export. Hier sieht TWE die große Chance, nämlich die Marke Daou global zu entwickeln. Zuletzt erzielte das Weingut einen Jahresumsatz von 212 Millionen Dollar (197 Mio. Euro). Wird der Kaufpreis zur Gänze schlagend, ist dies fast der fünffache aktuelle Jahresumsatz.

Daou Vineyards wurde von den Brüdern Georges und Daniel Daou, die in Beirut aufwuchsen, 2007 in Paso Robles in Kalifornien gegründet. Das Unternehmen ist besonders für seinen Wein Patrimony auf Cabernet Sauvignon-Basis bekannt. Dieser ist in kleinen Mengen auch in Österreich erhältlich, kostet aus guten Jahrgängen bsi zu 400 Euro pro Flasche, die Black Label Edition bringt es gar auf das Doppelte.

Spannend wird, wie der neue Eigentümer TWE Daou Vineyards international neben Penfolds positionieren wird. Penfolds ist im oberen Segment fast ident im Markt unterwegs, allerdings im Unterschied zu Daou bereits global aufgestellt. TWE hat in Kalifornieren im Jagr 2021 bereits Frank Family Vineyards für 315 Millionen US-Dollar übernommen.