La Liste ist ein internationales Restaurant-Ranking der 1000 besten Restaurants weltweit und basiert auf der globalen Analyse von über tausend Gourmetmedien und Bewertungsplattformen. Bei genauer Durchsicht steht fest: Österreich ist im Olymp der Fine-Dining-Szene angekommen.

Thomas Dorfer (Landhaus Bacher) © www.guenterstandl.de

Kürzlich wurde das neueste Ranking in der Ausgabe 2025 vorgestellt, bei einer großen Gala im französischen Außenministerium. Die Köpfe und Initiatoren hinter der Liste sitzen in Frankreich, weswegen La Liste immer wieder vorgeworfen wird, französische Restaurants oder jene in aller Welt, die der frankophil angehauchten Küche frönen, um einen Deut zu bevorzugen. Dies wird heftig bestritten, auch von den Experten, die jährlich an der Erstellung von La Liste mitwirken. Faktum aber ist: In den beiden Top-Kategorien (99,5 Punkte und 99 Punkte von maximal 100) befinden sich 21 Restaurants aus elf Ländern.

Kurzer Abstecher zur Statistik: 1.070 Restaurantführer, Kulinarikplattformen, Rankings, Blogs und was auch immer aus rund 200 Ländern werden für La Liste ausgewertet. Diese alle umfassen wiederum an die 40.000 Restaurants und andere gastronomische Einheiten. Die Betriebe werden mit Punkten – maximal und noch nie vergeben 100 – bewertet in Schritten von ganzen und halben Punkten. An der Spitze ist die Luft zwar dünn, es drängen sich aber die allerbesten der besten Restaurants der Welt und daher kommt es zu vielfachen Ex-aequo-Platzierungen. Für die Wertung zählen daher die Punkte vielmehr als die Ränge in der Liste.

Österreich als „hidden champion“ sensationell

In der Ausgabe 2025 hat Österreich, wie auch schon in den Vorjahren, sensationell abgeschnitten. Zahlreiche heimische Betriebe werden auf Augenhöhe mit absoluten 3-Sterne-Weltstars gereiht. Was Österreichs Rolle als „hidden champion“ der globalen TopTop-Gastronomie ein weiteres Mal unterstreicht, wie Klaus Buttenhauser im Portal gast.at der ÖGZ (Österreichische Gastronomie- und Hotelzeitung) begeistert schreibt.

Platz 1 mit 99,50 Punkten teilen sich sieben Betriebe, darunter auch die Schwarzwaldstube in Baiersbronn (Deutschland), Guy Savoy in Paris oder das Cheval blanc by Peter Knogl in Basel (Schweiz). 

Obauer, Döllerer, Parth, Steirereck, Bacher

Schon auf dem geteilten 3. Platz gehen mit Karl und Rudi Obauer aus Werfen (Salzburg) die ersten Österreicher mit 98,5 Punkten ins Ziel. Auf dem geteilten 4. Platz mit 98 Punkten rangieren Andreas Döllerer in Golling (Salzburg) und das Stüva von Benjamin Parth in Ischgl (Tirol). Einen Rang dahinter mit 97,5 Punkten steht das Wiener Steirereck. Mit 97 Punkten belegt Thomas Dorfer mit dem Landhaus Bacher in der Wachau den geteilten sechsten Rang.

Diese fünf Restaurants stehen in den Top 100 der besten Restaurants weltweit, wo fast nur 3-Sterne-Restaurants vertreten sind. Auch ein Ländervergleich, den Klaus Buttenhauser angestellt hat, zeigt die Stärke Österreichs.

In den Top 100 befinden sich vier Schweizer Restaurants, drei aus Deutschland, fünf aus Italien und sechs aus Spanien.

Weitere Restaurants aus Österreich mit zumindest 90 Punkten: Hubert Wallner, Taubenkobel (96,5), Ikarus (96), Silvio Nickol (95,5), Die Forelle, Amador (95), Bootshaus, Rote Wand Chefs Table (94), Am Pfarrhof, Mraz (93,5), Senn’s (93), Paznaunerstube (92,5), Konstantin Filippou (92), Geschwister Rauch, Griggeler Stuba, Ois im Mühltalhof (91), aend (90).

Österreichs Beste sind Familienunternehmen

Auffallend ist, dass es sich bei diesen 22 Unternehmen fast ausnahmslos um Familienunternehmen handelt, die mit ihren im internationalen Vergleich bescheidenen finanziellen Möglichkeiten Leistungen erbringen, die nicht nur in diesem Ranking mit höchster Anerkennung belohnt werden.

Quellen: La Liste; gast.at/ÖGZ

Andreas Döllerer © Koch.Campus
Benjamin Parth vom Restaurant Stüva in Ischgl © Kirchgasser Photography
Birgit und Heinz Reitbauer © Herbert Lehmann