Haubenkoch Thomas Guggenberger wechselte mit seinem ganzen Team nach nur knapp einem Jahr vom Weingut & Restaurant „Lilienberg“ in Tainach (Kärnten) in die Pizzeria „Peppino“ nach Millstatt - und hat dort viel vor.

Seit Jahresende 2024 ist das Restaurant und Pizzeria „Peppino“ in Millstatt in Kärnten der neue Arbeitsplatz für den hoch dekorierten Haubenkoch Thomas Guggenberger, der zuletzt im Jahr 2023 im Restaurant Caramé im Casino Velden vier Hauben im Gourmetführer Gault Millau errang. Erst im September 2023 wechselte Guggenberger mit seinem Team in das Restaurant Lilienberg in die gleichnamige Domäne von Mirjam und Franz Peter Orasch nach Tainach, nachdem das Caramé in Velden geschlossen wurde. 

Nach nur knapp einem Jahr warf auch Guggenberger, wie schon seine Vorgänger Oliver Drug und Angelo Rindler, nach kurzem Intermezzo das Handtuch. Den Grund für seinen Abgang formuliert der Haubenkoch im Gespräch mit der Kleinen Zeitung diplomatisch: „Wenn man sich ein teures, wunderschönes Kleid kauft und es stellt sich nach kurzer Zeit heraus, dass es zwickt, zu eng ist und einfach nicht passt, so wie man es sich vorgestellt hat, muss man sich davon trennen, so schade es auch ist.“

Gemeinsam mit Lilienberg-Besitzerin Mirjam Orasch hatte der Starkoch in Tainach viel vor, die zuvor verlorenen Hauben (nach dem Abgang von Oliver Drug) sollten zurückgeholt werden und auch im Hinblick auf das Comeback des Guide Michelin in Österreich wollte man sich engagieren. Die Sommersaison habe noch gut funktioniert, weil ihm zahlreiche seiner Stammgäste von Velden die Stange gehalten haben, doch ein Restaurant lebe nicht nur von der Sommersaison, zieht Thomas Guggenberger durchaus bittere Bilanz.

Dem Lilienberg habe irgendwie auch die gastronomische Seele gefehlt, bei aller Attraktivität der Architektur und der wunderschönen Lage in den Weinbergen. Der Koch meint, ein Restaurant könne man nicht einfach in die Landschaft stellen und irgendwie bespielen. In verschiedenen Lokalmedien wurde zudem Kritik an den Preisen im Lilienberg laut. Zu teuer sei es gewesen und dafür am Ende doch nicht gut genug. Einheimische hätten das Lokal gar nicht besucht. Wie dem auch sei, Besitzerin Mirjam Orasch möchte im März 2025 neu durchstarten, mit einem internationalen Spitzenkoch, wie sie über Weihnachten auf der Homepage des Lokals kundtat.

Neustart beim Wutwirten in der Pizzeria Peppino

Thomas Guggenberger nahm vom Lilienberg sein komplettes Team – mit dem er vor einem Jahr eingezogen war – gleich wieder mit und werkt bereits an seinem neuen Arbeitsplatz, der Pizzeria „Peppino“ in Millstatt in Kärnten. Sein neuer Chef und alter Freund ist in der Region als Wutwirt bekannt: Stefan Lercher sorgte im Sommer 2023 mit seiner Ankündigung, keine „Veganer, Hippies, Ökos und Araber“ in seinem Lokal bedienen zu wollen, für eine Welle der Empörung. Lercher gilt allgemein als kein einfacher Chef. Lercher hatte Guggenberger schon vor seinem Abenteuer im „Lilienberg“ das Angebot gemacht, zu ihm zu kommen. Das hat der Spitzenkoch nun angenommen.

Mit seinem Team trifft Guggenberger im „Peppino“ auch auf Pizzaweltmeister Paolo Monaco. „Künftig vereinen sich die meisterhaften Pizzen des Pizzaweltmeisters Paolo Monaco mit exquisitem Sushi und Gourmet-Speisen, kreiert vom renommierten 4-Haubenkoch Thomas Guggenberger“, schreibt Wirt Stefan Lercher auf seiner Homepage.

Das zuletzt als Luxusrestaurant geführte Haubenlokal am Lilienberg in Tainach (Kärnten) hat wieder einen Neustart vor sich. © Lilihill
Erkochte am bisherigen Höhepunkt seiner Karriere 4 Hauben im Guide Gault&Millau: Thomas Guggenberger, am Foto noch an seiner vorletzten Station, derm Restaurant Caramé in Velden. © KK (Archivfoto)