Feinster Blauflossen-Thunfisch (Maguro) steht traditionell zu Neujahr in Japan im Zeichen einer spektakulären Thunfischversteigerung, die jedes Mal zum Medienspektakel gerät. Der Neujahrs-Maguro 2025 wog 276 Kilogramm und wurde um 1,28 Millionen Euro versteigert!

Das Onodera-Team mit dem 1,3 Mio. Euro teuren Neujahrs-Thunfisch. © ginzaonodera.com

Fischversteigerungen, insbesondere auch jene von Thunfischen, stehen in Japan auf der Tagesordnung. Fisch steht im Land der aufgehenden Sonne aber auch und speziell als Symbol für Glück und Wohlstand, gerade zu Beginn eines Jahres. Dementsprechend veranstaltet der berühmte Toyosu-Fischmarkt in Tokio jedes Jahr eine spektakuläre Neujahrsauktion, deren Highlight traditionell ein riesiger Thunfisch darstellt.

Unfassbare 207 Millionen Yen (rund 1,28 Millionen Euro), legte der Höchstbietende – ein Vertreter der Sushi-Restaurantkette Onodera – für den 276 Kilogramm schweren Blauflossen-Thunfisch auf den Tisch. Damit bot die mit einem Michelin-Stern ausgezeichnete Onodera-Gruppe bereits zum fünften Mal in Folge den jeweils höchsten Preis für den Glücksfisch, der in Größe und Gewicht etwa einem Motorrad gleicht.

Symbol für Glück und Wohlstand

"Der erste Thunfisch des Jahres soll Glück bringen", feute sich Shinji Nagao, Präsident der Sushi-Kette Onodera, nach der Versteigerung. Er und sein Team wünschten sich, "dass Menschen ihn essen und ein wunderbares Jahr haben werden."

Geangelt wurde der Fisch einen Tag vor der Auktion an der Küste von Oma an der Nordspitze der Hauptinsel Honshu, die als eines der besten Thunfischfanggebiete des Landes gilt. Fischer Masahiro Takeuchi (73), an dessen Langleine der Thunfisch anbiss, meinte gegenüber der japanischen Nachrichtenagentur Kyodo:"Er war so fett wie eine Kuh!" Das Fanggebiet vor Oma gilt als besonders gut, zumal sich die Thunfischbestände hier vor allem von fetten Tintenfischen und Saury-Fischen ernähren.

Thunfische speichern ihr Fett vor allem im Bauchbereich, dem O-Toro. Dieses Fleisch ist besonders marmoriert und besitzt eine hohe Fettdichte, die es für Sushi und Sashimi besonders begehrt macht. Auf die Teller kommt der Fisch dann als Sushi oder Sashimi „Maguro“.

Fisch kostet regulär höchstens 50.000 Euro

Bei dem diesmal erzielten Preis handelte es sich um den zweithöchsten seit Beginn der Aufzeichnungen 1999. Demnach ging der teuerste Thunfisch 2019 an den selbst ernannten "Thunfischkönig" Kiyoshi Kimura, Betreiber der Restaurantkette Sushi Zanmai. Dieser hatte damals 333,6 Millionen Yen (etwa 2,05 Millionen Euro) bezahlt. Diese unglaublich hohen Preise haben aber weniger mit der Qualität des Fisches zu tun, sondern sind vielmehr als geschickte PR-Aktion zum Geschäftsjahres-Auftakt zu betrachten. Die im Fernsehen und Internet live übertragenen Versteigerungen lösen riesiges Medienecho aus und sind für Höchstbietenden daher eine trotzdem günstige Werbeplattform.

Im täglichen Versteigerungsbetrieb der japanischen Fischmärkte kostet ein Kilogramm bester Thunfisch zwischen 80 und 200 Euro. Demnach würde der Fisch der diesjährigen Neujahrsversteigerung maximal gut 50.000 Euro kosten.