In Kalifornien stammen 75 Prozent der landwirtschaftlichen Arbeitskräfte aus illegalen Einwanderern, auch auf den meisten Weingütern. Deren Besitzer fürchten nach der Wahl Donald Trumps zum 47. Präsidenten der USA die massenhafte Ausweisung dieser Mitarbeiter. Es ist eines seiner zentralen Wahlversprechen.

Die harte Arbeit auf US-Weingütern wird zum Großteil von Arbeitern ohne gültige Aufenthaltspapiere erledigt. Am Foto: Nachtlese auf einem Weingut in Kalifornien. © San Francicso Chronicle

Der gewählte Präsident Donald Trump verspricht die "größte Abschiebung in der amerikanischen Geschichte" durchzuführen. Ein Plan, der, wenn dieser umgesetzt wird, bis zu 11 Millionen Amerikaner ohne gültige Aufenthaltspapiere betreffen könnte, auch wenn diese teils seit Jahrzehnten in den USA leben. In den Familien dieser Menschen leben Schätzungen zufolge rund 22 Millionen Menschen.

Die kalifornischen Weingüter haben sich schon immer auf eine Belegschaft verlassen, die aus Einwanderern besteht, von denen viele illegal im Land sind. Drei Viertel sind es im Schnitt in Kalifornien, in den bekanntesten Regionen Napa Valley und Sonoma sogar noch mehr.

„Wir waren die geschätzten und die wichtigen Arbeitskräfte während der Pandemie, jetzt werden wir rausgeworfen“, klagt Anabel Garcia der Tageszeitung San Francisco Chronicle ihr Leid. Zuletzt hat Trump erzkonservative und radikale Republikaner mit zentralen Posten betraut, die seine Abschiebungs- und Grenzsicherungspläne umsetzen sollen. Nicht zuletzt ist der künftige Vizepräsident der USA, J.D. Vance, ein absoluter Hardliner in diesen Fragen.

"Es gibt keine Möglichkeit, dass das Napa Valley diese drohenden Abschiebung ausgleichen könnte", sagt Doug Boeschen, Besitzer von Boeschen Vineyards. Für ihn sind seine Facharbeiter unersetzlich: „Seit Jahren im selben Weinberg gearbeitet, kennen sie die Weinberge und garantieren die manuelle Pflege, die die Basis für die Qualität der berühmten kalifornischen Weine ist.“

Europas Winzer fürchten Importzölle auf Weine aus der EU

Europa fürchtet derweil Trumps andere scharfe Waffe, die Zölle auf Importe. Davon betroffen wären in jedem Fall auch Weine aus der EU, wie bereits während Trumps erster Präsidentschaft von 2016 bis 2020. Zudem angesichts der Tatsache, dass sich viele der europäischen – und auch österreichischen – Weinexporte in die USA seitdem nicht mehr erholt haben.