Der Wachauer Topwinzer hat im Jahrgang 2023 einen der besten Grünen Veltliner Honivogl aller Zeiten in die Flaschen gebracht. Im Interview über „einen Jahrgang als Gesamtkunstwerk“.

2023 Honivogl Smaragd, Weingut Franz Hirtzberger © Weingut Franz Hirtzberger

Vinaria: Einmal mehr ist Ihr Honivogl Smaragd einer der drei besten Grünen Veltliner Österreichs. Was macht diesen Kultwein aus?

Franz Hirtzberger jun: Es geht dabei um Liebe und Zuneigung. Der „Honivogl“ ist immer das Beste, was wir in einem Weinjahr schaffen. Er ist die Essenz der Mühe und der Penibilität, die wir in diesen Wein investieren. Wir verwenden dafür nur die reifsten und hochwertigsten Trauben, die wir sorgfältig selektionieren. Wir kratzen dabei nicht mit der Leseschere über die Beeren, um sie herauszubekommen, sondern wir schneiden mit der Schere die Traube auseinander und schneiden und sezieren dann die Trauben heraus. Das ist eines der ganz wichtigen Dinge, die für die Qualität des Honivogls entscheidend sind. Und wir haben eine großartige Lese-Mannschaft, mit der das gelingt.

Vinaria: Die Honivogl-Trauben stammen woher?

Franz Hirtzberger jun: Die Trauben wachsen großteils am Hangfuß des Singerriedel, der gleich hinter unserem Weingut liegt. Der Hangfuß zieht sich dabei ein bisschen in die angrenzende Ried Axpoint hinein. In der Praxis geht es beim Honivogl aber immer um die gleichen Weingarten-Parzellen, dessen Weinstöcke im Schnitt rund 40 Jahre alt sind.

Vinaria: Den Weinjahrgang 2023 und Ihren Honivogl im Speziellen ordnen Sie qualitätsmäßig wo ein?

Franz Hirtzberger jun: Ich bin mit 2023 als Gesamtkunstwerk und mit jedem Wein von uns überaus glücklich. Der Jahrgang ist großartig. 2023 sehe ich bei uns wie ein Musikalbum, wo keine Nummer, sprich kein Wein, abfällt. 2023 ist für mich ein großer Honivogl, weil er trotz der Kraft und Opulenz, die der Wein hat, elegant, verspielt und schön zu trinken ist. Die Honivogls aus den Jahren 2017 und 2011 sind für mich große Weine. 2023 zähle ich als ebenbürtig dazu.

Vinaria: Setzt der Klimawandel auch der Wachau zu? Muss man manche Dinge umdenken?

Franz Hirtzberger jun: Natürlich spüren wir in Spitz den Klimawandel. Das führt tendenziell zu einer früheren Ernte, weil die Blüte früher ist, jedoch mit ähnlich hoher Reife. Die Herausforderung ist, den Zucker in den Griff zu bekommen, beispielsweise durch Laubarbeit. Heuer haben wir beim Honivogl eine so frühe Ernte wie noch nie gehabt – um zwei bis drei Wochen früher als in einem Durchschnittsjahr.

 

Topliste Premium Grüner Veltliner

18,0Markus Huber2023 Getzersdorf Ried Berg 1ÖTW
17,9Franz Hirtzberger2023 Honivogl Smaragd
17,8FJ Gritsch2023 Ried Singerriedel
17,7Schmelz2023 Ried Kolmitz Joching Smaragd
17,5Prager2023 Ried Zwerithaler Kammergut Smaragd
17,4Atzberg2023 Ried Atzberg Ob. Steilterrassen Smaragd
17,4Weingut Bründlmayer2022 Ried Kammerner Lamm 1ÖTW
17,4FJ Gritsch2023 Ried Loibenberg Loiben Smaragd
17,3Weinhof Edlinger2023 Optimas
17,3Weinhofm. Hirtzberger2023 Ried Wösendorfer Kollmütz Smaragd
17,3Weingut Hofstätter    2023 Best of Quitten2 Smaragd
17,2Rixinger2023 Ried Spitzer Singerriedel Smaragd
17,1Eichinger2023 Ried Lamm 1ÖTW Kammern
17,1Knoll2023 Vinothekfüllung Smaragd
17,1Familie Schuster2022 Ried Großriedenthaler Eisenhut 1ÖTW
17,0Vorspannhof Mayr2023 Ried Gebling 1ÖTW Reserve
17,0Proidl2022 Generation X
16,9Prager2023 Stockkultur
16,9Paul Stierschneider2023 Ried Dürnsteiner Schütt Smaragd
16,8Ernst2023 Großwiesendorf Reserve

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