Kärntens Weinbau-Präsident Horst Wild trat beim Weinbautag in St. Andrä im Lavanttal nach 17 höchst erfolgreichen Jahren zurück. Sein Nachfolger ist Georg Lexer vom Klagenfurter Weingut Karnburg (Kegley & Lexer). Kärntner Winzer  - Slogan: „Do woxt wos“ – sehen sich auf der Überholspur.

Weinbau-Präsident Horst Wild (61) leistete für den Kärntner Wein Pionierarbeit und tischte auch zum Abschied imposante Zahlen auf. „Am Beginn meiner Ära hatten wir in Kärnten nur zehn Hektar Rebfläche, jetzt sind es 150. Vor 17 Jahren stellten wir jährlich lediglich 30.000 Flaschen Wein her, nun sind es 500.000. Damals konnte kein Winzer vom Weinverkauf leben, mittlerweile sind es gleich mehrere“, zog Wild eine eindrucksvolle Bilanz: „Nur die Zahl der Mitglieder ist gleichgeblieben: Damals wie heute gibt es 160.“ Neo-Präsident Georg Lexer freut sich auf die neue Aufgabe: „Bei vielen Winzern steht ein Generationenwechsel bevor, wir müssen offensiv in die Vermarktung gehen.“

„Kärntens Weine sind auf der Überholspur“, zollte Bundesweinbau-Präsident Johannes Schmuckenschlager Horst Wild Respekt. Dieser hat nun mehr Zeit für sein Hobbyweingut; er startete 2003 seinen Quereinstieg in den Weinbau gemeinsam mit anderen Neulingen mit der Neuauspflanzung des Klagenfurter Stadtweingartens. Nach wie vor führt er einen eigenen Betrieb am Wörthersee im Nebenerwerb. Hauptberuflich ist er in der Versicherungsbranche tätig.

Nachdem ein Teil Kärntens offizielle Slow Food-Region ist (die einzige in Österreich), plädierte der scheidende Präsident Horst Wild in seiner Abschiedsrede besonders für nachhaltige Produktion und „Slow Wine“, um den Kärntner Wein auch in Zukunft optimal am Markt etablieren zu können.

Generationswechsel im Kärntner Weinbau (v.l.): Österreichs Weinbauchef Johannes Schmuckenschlager, der scheidende Kärntner Weinbaupräsident Horst Wild, Andrea Riedl vom Weingut Taggenbrunn, der neue Weinbaupräsident Georg Lexer und Kammerpräsident Siefried Huber. © Kronen Zeitung, Christian Tragner
Der Österreichische Weinbauverband ehrte Horst Wild für den jahrelangen Einsatz für den Kärntner Wein (v.l.): Der frühere Weinbaupräsident Josef Pleil, Weinbauverband-Direktor Josef Glatt, Horst Wild, Bundesweinbau-Präsident Johannes Schmuckenschlager. © Siegfried Quendler
Horst Wild führte den Kärntner Weinbauverband 17 Jahre sehr erfolgreich. © Martin Steinthaler