Mehrmals verschoben, im Vorfeld von einem Lizenzstreit überschattet, ist am 20. Jänner 2025 der neue Restaurantführer Gault&Millau Deutschland doch erschienen. Mit deutlichem Hauben-Zuwachs in den obersten Kategorien und zahlreichen Sonderauszeichnungen.

Gleich vorweg: der G&M Deutschland erscheint als Lizenzausgabe in der Henris Edition, die sich im Vorjahr einen erbitterten Streit mit dem Lizenzgeber vom Gault&Millau geliefert hatte. Mit G&M Österreich hat der deutsche Ableger nichts zu tun!

Die absolute Spitze in Deutschland ist gemäß diesem Guide noch besser und größer geworden: gleich 20 Prozent mehr Auszeichnungen mit vier oder fünf Hauben sind ein Qualitätsausweis für die deutsche Gastronomie. Dazu kommt ein starker Trend zu nachhaltigen Konzepten und zum Einsatz regionaler Waren. Insgesamt listet der Gault&Millau Deutschland 2025 über 1000 empfohlene Adressen.

Veränderungen gibt es im aktuellen Gault&Millau Deutschland 2025 an der Spitze der deutschen Restaurantszene: Erstmals wird das JAN von Jan Hartwigin München mit fünf roten Hauben ausgezeichnet. Außerdem ziehen drei Restaurants in die Fünf-Hauben-Liga ein: das es:senz in Grassau mit Küchenchef Edip Sigl, das Lafleur in Frankfurt am Main sowie The Table Kevin Fehling in Hamburg. Im Fall von es:senz und Kevin Fehling hat G&M mit der Höchstwertung spät, aber doch mit dem Guide Michelin gleichgezogen, der den beiden Restaurants – ebenso wie dem JAN – jeweils 3 Sterne bereits verliehen hatte.

Von roten und schwarzen Hauben

Zu unterscheiden gilt es im deutschen G&M die roten und schwarzen Hauben. Die roten zeichnen die exzellentesten Betriebe ihrer Wertungskategorie aus, die schwarzen sind die grundsätzliche Wertung. Das JAN ist mit seinen roten Hauben so etwas wie der Beste unter den Besten oder Primus inter pares; insgesamt gibt es nur fünf Restaurants mit je fünf roten Hauben. Die Unterscheidung in rot und schwarz gibt es in jeder Kategorie.

Fünf rote Hauben im Gault&Millau Deutschland 2025 erhalten: 

  • JAN, München (Aufsteiger), Jan Hartwig
  • Restaurant Vendôme, Bergisch Gladbach, Joachim Wissler
  • Schwarzwaldstube, Baiersbronn, Torsten Michel
  • Victor’s Fine Dining by Christian Bau, Perl, Christian Bau
  • Waldhotel Sonnora, Dreis, Clemens Rambichler

 

Fünf schwarze Hauben im Gault&Millau Deutschland 2025 erhalten:

  • Aqua, Wolfsburg, Sven Elverfeld
  • es:senz, Grassau (Aufsteiger), Edip Sigl
  • Horváth, Berlin Sebastian Frank
  • Ikigai, Schloss Elmau, Christoph Rainer
  • Rainer Lafleur, Frankfurt am Main (Aufsteiger), Andreas Krolik
  • Restaurant Haerlin, Hamburg, Christoph Rüffer
  • Rutz Restaurant, Berlin Marco Müller & Dennis Quetsch
  • schanz. restaurant., Piesport, Thomas Schanz
  • The Table Kevin Fehling, Hamburg (Aufsteiger), Kevin Fehling & Mathias Bath
  • Tim Raue, Berlin, Tim Raue & Phillip Bendel

 

Benjamin Peifer ist Koch des Jahres 

Als Koch des Jahres wurde Benjamin Peifer vom Intense in Wachenheim, ausgezeichnet. Der Pfälzer hat mit dem Intense ein Restaurant geschaffen, das wie kaum ein anderes in Deutschland das Prädikat Gesamtkunstwerk verdient – von der „Gude Stubb“ über den Zen-Garten bis zur offenen Küche mit großem, offenem Grill bietet er seinen Gästen ein ganzheitliches Erlebnis auf höchstem Niveau. Die eigentliche Kunst aber ist sein Küchenstil, denn Peifer kopiert nichts und niemanden bei seiner Kombination traditioneller Pfälzer Gasthauskulinarik mit japanischer Hochküche.

Als Gastgeber des Jahres ausgezeichnet wurde Kilian Skalet vom JAN in München, die Entdeckung des Jahres ist Rosina Ostler vom Alois-Dallmayr Fine Dining in München, Aufsteigerin Isabelle Pering von bellasLokal in Bad Soden, Patissier des Jahres Dennis Quetsch vom Rutz in Berlin und für das Lebenswerk geehrt wurde Bobby Bräuer vom EssZimmer by Käfer in der Münchener BMW Welt, der sich allerdings in den Ruhestand verabschieden wird.

Die besten Restaurants Deutschlands im Gault Millau Restaurantguide 2025 nach Bundesländern:
Baden-Württemberg
Bayern
Berlin
Brandenburg
Bremen
Hamburg
Hessen
Mecklenburg-Vorpommern
Niedersachsen
Nordrhein-Westfalen
Rheinland-Pfalz
Saarland
Sachsen
Sachsen-Anhalt
Schleswig-Holstein
Thüringen

Gastgeber des Jahres: Kilian Skalet vom JAN in München. © JAN
Entdeckung des Jahres: Rosina Ostler vom Alois – Dallmayr Fine Dining in München. © Raymond Roemke
Aufsteigerin des Jahres: Isabelle Pering von bellasLokal in Bad Soden. © bellasLokal