Das Geschäft mit alkoholfreien Weinen wird auch für Giganten wie Moët Hennessy, Teil des weltgrößten Luxusgüterkonzerns LVMH, zusehends attraktiv. Der Getränkeriese investiert die in die Herstellung von alkoholfreien Bubbles und beteiligt sich am Start Up French Bloom.

Deal mit 0,0 % (v.l.): Philippe Schaus (CEO von Moët Hennessy), Maggie Frerejean-Taittinger, Rodolphe Frerejean-Taittinger, Constance Jablonski (alle French Bloom) und David Serre. © French Bloom

Die Wein- und Spirituosensparte des LVMH-Konzerns (Louis Vuitton Moët Hennessy) hat kürzlich eine Minderheitsbeteiligung an der alkoholfreien Schaumweinmarke French Bloom erworbendem jungen Unternehmen, das einen alkoholfreien Jahrgangs-Schaumwein kreiert und erfolgreich auf den Markt gebracht hat. 

"Wir sind stolz auf die Partnerschaft mit French Bloom, einem Pionier eines neuen Produkts mit unvergleichlichem Geschmack und einer unverwechselbaren Markenidentität", sagte Philippe Schaus, CEO von Moët Hennessy. "Diese Investition steht im Einklang mit den strategischen Initiativen von Moët Hennessy und zeigt unser Engagement, Verbrauchern, die ihren Alkoholkonsum mäßigen möchten, qualitativ hochwertige alkoholfreie Optionen anzubieten." Ein biologisches Produkt, das aus französischem Know-how geboren wurde – so definiert French Bloom seine Produkte.

Moët Hennessy, das Marken wie Dom Pérignon und Krug (Champagner) sowie Joseph Phelps und Terrazas de los Andes (Weingüter) im Portfolio hat, betritt zum ersten Mal die Welt des alkoholfreien Weins. Über den Wert der Akquisition wurde Stillschweigen vereinbart, ebenso wenig wie über die weiteren Entwicklungen in den Plänen der Marke, die derzeit in rund 30 Märkten tätig ist. Es darf angenommen werden, dass sich Moët Hennessy bei French Bloom viele Möglichkeiten offengelassen hat.

French Bloom: Alk-frei und teuer

Das erst im Jahr 2021 von Maggie Frerejean-Taittinger, ihrem Ehemann Rodolphe Frerejean-Taittinger und ihrer Freundin Constance Jablonski gegründete Unternehmen French Bloom hat relativ früh auf die Herstellung von entalkoholisierten Premium-Schaumweinen gesetzt. "Unsere Mission bei French Bloom war es schon immer, alkoholfreie und dennoch hochkomplexe Cuvées zu kreieren, die es allen ermöglichen, gemeinsam zu feiern", sagt Maggie Frerejean-Taittinger. "Mit Moët Hennessy haben wir einen Partner gefunden, der unsere Vision für die Zukunft der alkoholfreien Kategorie teilt." Die beiden Damen haben eine gemeinsame Vergangenheit in der Topmodel-Szene, Maggie hat in die Champagner-Dynastie Frerejean-Taittinger eingeheiratet; ihr Ehemann Rodolphe ist CEO von Champagne Frerejean Freres, einem in Avize in der Champagne ansässigen Weingut.

Im Moment bietet das Sortiment der Marke zwei Schaumweine, einen Weiß- und einen Roséwein, zu einem Preis von rund 30 Euro pro Flasche zusammen mit ihrem Flaggschiff-Produkt: einem alkoholfreien Blanc de Blancs Jahrgangsschaumwein, der für 110 Euro pro Flasche verkauft wird. Das ist ganz schön teuer, für LVMH aber hochattraktiv, weil es in die Welt seiner edlen Luxusmarken passt, die neben Wein und Spirituosen vor allem Mode (Dior, Louis Vuitton, Rimowa, Givenchy, Loro Piana, Donna Karan, Fendi), Parfüms (Guerlain) sowie Uhren & Schmuck (TAG Heuer, Bulgari, Ebel, Tiffany) umfasst.

Flaggschiff von French Bloom: der 2022 Blanc de Blancs 0,0% Alcohol – um prickelnde 110 Euro pro Flasche 0,75 Liter. © French Bloom
Das Basissortiment in der Preisklasse von 30 Euro pro Flasche umfasst einen weißen und einen rosé „Organic French Bubbly“. © French Bloom