Fettes Zuckerl des Landwirtschaftsministers der abgetretenen französischen Regierung: Ende September soll das erste Rodungsprogramm für Rebflächen unter Dach und Fach sein. Gut 4.000 Euro sollen Bauern pro Hektar gerodete Fläche erhalten, insgesamt umfasst das Paket etwa 37.500 Hektar.

Das entspricht nahezu der gesamten Rebfläche Österreichs (42.000 Hektar)! Gegenüber der EU, die Subventionen in der Landwirtschaft streng regelt, nehmen die Franzosen dafür einen Notfallfonds in Anspruch, der bis Jahresende 2024 ausgeschöpft sein muss. Die gewaltige Rodungsfläche von 37.500 Hektar ist den Vertretern der Weinbauern noch viel zuwenig. Dies ist weit entfernt von den 100.000 Hektar überschüssiger Rebfläche, die seit Monaten von Vertretern der Weinindustrie immer wieder genannt werden.

Möglicherweise möchten die Winzer aber gar nicht soviel roden, wie Experten als notwendige Maßnahme ansehen, um den eingebrochenen Absatzmarkt zu stabilisieren. Eine aktuelle Erhebung des Branchenverbandes FranceAgriMer ergab lediglich etwas über 15.000 Hektar, die rodungswillige Winzer genannt haben sollen. Fachleute gehen allerdings von real rund 60.000 Hektar aus, die aus dem Markt genommen werden müssen. Die Programme dafür sind auf vier Jahre angelegt und beinhalten teilweise Rechte zur Neuauspflanzung nach einer Übergangszeit.

Ebenso wie die Vertreter Österreichs und anderer EU-Staaten setzen die Franzosen viel Hoffnung auf die am 11. September 2024 erstmals tagende High-Level-Group der Europäischen Union; das ist das höchste zuständige Beamtengremium unterhalb des EU-Ministerrats.