Das Projekt Aqua Repono wird im Traisental (Niederösterreich) die Bewässerung von rund 200 Hektar Wein- und Obstgärten ermöglichen. Dazu wird eine kilometerlange Leitung gebaut, die Wasser von Speichern nahe der Donau in die Weingärten bringt. Eine langfristig nachhaltige Investition.

Für Topwinzer Markus Huber neigt sich das wohl erfolgreichste Jahr seiner Karriere zu Ende: Vinaria-Sieg bei Grünen Veltlinern Premium und 100 Suckling-Punkte für den Spitzenriesling, beide Weine aus der Ried Berg. © Weingut Huber

Nach langen Jahren der Vorbereitung, Planung und Diskussion sowie der Sicherung der Finanzierung wurde die Wassergenossenschaft Unteres Traisental gegründet, deren Obmann Spitzenwinzer Markus Huber aus Nussdorf ob der Traisen, ist. Huber erklärt die Notwendigkeit des Bewässerungsprojekts mit fehlenden freien Wasserreserven im Traisental, den Auswirkungen des Klimawandels und vor allem den zunehmend heißen und trockenen Sommermonaten.

Angesichts des Klimawandels wird sich diese Situation in den kommenden Jahren weiter verschärfen. Daher wurde das Bewässerungs-Projekt Aqua Repono gestartet, der Name ist lateinisch und steht für Wasserspeicher.

181 Winzer setzen auf Tröpfchenbewässerung

Im Rahmen des Projekts sind der Bau von Brunnen im Umfeld der Donau sowie einer Hauptleitung und anschließenden Verteilungen in den Weingärten geplant. Die Hauptleitung soll mit rund acht Kilometern Länge das Herzstück der geplanten Tröpfchenbewässerung für rund 200 Hektar Fläche sein. Der Vorstand der Wassergenossenschaft mit 181 Mitgliedern wird in Zukunft anhand von Sensoren, die den Trockenstress der Reben messen, entscheiden, wann bewässert wird. „Der Zyklus wird jeweils zehn Tage dauern, bis der letzte Weingarten bewässert wird“, erklärt Huber.

Nun sollen nach einer Ausschreibung rasch die Aufträge für das bereits genehmigte Projekt vergeben werden, geplanter Baubeginn ist im Spätherbst 2024. Die Fertigstellung des Projekts ist für 2026 geplant. Für das durch das EU-Förderprogramm LEADER unterstützte Projekt sind Investitionen im höheren einstelligen Millionenbereich geplant. 50 Prozent der Kosten für die Hauptleitung werden gefördert.

Nur 5 Prozent von Österreichs Rebfläche bewässert

Aqua Repono wurde in der Kategorie „Wasser“ bereits mit dem Energy Globe Österreich Award 2023 ausgezeichnet, einem Preis für Umweltprojekte. Die Baumaßnahmen werden dafür sorgen, Wasserüberschüsse etwa aus Starkregenereignissen zu speichern, bis sie gebraucht werden. Laut der Wassergenossenschaft wird das Projekt dafür verantwortlich sein, Wasser langfristig im Traisental zu halten und so Wein- und Obstbau in der Region auch in Zukunft zu ermöglichen. Außerdem soll das Wasser aus den Leitungen im Falle eines Waldbrandes zum Löschen verwendet werden können.

In ganz Österreich werden aktuell nur rund 5 Prozent der Weingartenfläche bewässert, schätzt der Weinbauverband. Huber sieht in dem Riesenprojekt im Traisental daher einen zukünftigen Wettbewerbsvorteil für die Traisentaler Winzer. 

Quelle: Der Winzer