Namhafte Experten haben versucht, einige Weintrends für das neue Jahr 2025 vorauszusehen. Fix ist, es wird bewusster und weniger Wein getrunken. Die Lage auf dem Markt war schon euphorischer als in schwierigen Zeiten wie diesen.

Alkoholfreie Getränke

Gute Getränke ohne Alkohol dürften noch mehr gefragt sein. Die einen versuchen es mit alkoholfreien Weinen oder Schaumweinen, wobei die wirklich guten Produkte im Sortiment der Händler und auf den Karten der Restaurants noch überschaubar sind. Andere setzen auf qualitativ hochwertige Fruchtsäfte, in Nischen versuchen sich akholofreie Still- oder Sparklinggetränke auf Basis von Tees mit oder ohne Essenzen aus Früchten und Kräutern festzusetzen.

Nachhaltigkeit & Piwi

Das Thema ist allgegenwärtig. Auch der Klimawandel trägt dazu bei, dass sich die Weingüter zukunftsträchtige Visionen überlegen müssen. Zukunftsträchtig ist ökologisches Arbeiten im Weinberg – ohne chemische Spritzmittel. Die Konsumenten verlangen vermehrt nach biologischen Produkten, auch beim Wein. Wobei der Nachweis der Nachhaltigkeit (englisch: sustainable) am internationalen Markt zunehmend die rein biologische (englisch: organic) Bewirtschaftung in den Hintergrund dängt. Eine stattliche Anzahl österreichischer Weinbaubetriebe ist bereits „Nachhaltig Austria“ zertifiziert.

Etliche Weingüter forcieren zudem das Anpflanzen von sogenannten Piwi-Sorten, also pilzwiderstandsfähigen Rebsorten. Durchaus eine guter Möglichkeit, zumal diese Weine zunehmend an Ausdrucksstärke und Qualität gewinnen. ÖsterEIreich ist in einigen Bereichen Piwi-Vorreiter.

Autochthone Rebsorten

Die Weinwelt liebt zwar globale Sorten wie Chardonnay und Cabernet Sauvignon. Aber autochthone Rebsorten gewinnen zunehmend an Bedeutung und werden von Weinfreunden aus aller Welt vermehrt nachgefragt. Das ist eine große Chance für Österreichs Winzer, zumal die Leitsorten hierzulande von Haus aus autochthone, für Österreich spezifische Rebsorten sind: Grüner Veltliner, Zweigelt, Blaufränkisch.

 Einige Tipps für interessante autochthone Rebsorten aus dem Ausland: Versuchen Sie es einmal mit der spanischen Rotwein-Varietät Mencia aus dem Bierzo. Oder mit dem weissen Chenin blanc aus dem französischen Loiretal, der noch immer als Geheimtipp gilt (und von dem es auch hervorragende Sortenvertreter aus Südafrika gibt). Ein Eldorado für autochthone Sorten ist auch Italien; zunehmend Fans gewinnt etwa der Frappato, eine sizilianische Sorte, die besonders elegante und finessenreiche Rotweine ergibt, viele davon aus der Ätna-Region. In Frankreich wiederum faszinieren etwa die autochthonen Sorten aus dem Rhônetal, die sich oft in großer Vielzahl in den bekannten kräfigen Rotweinen, aber auch in den weniger bekannten, ausdrucksstarken Weißweinen finden.

 Quellen: NZZ Bellevue; Redaktion