Mit etwas Verzögerung im langjährigen Schnitt – begründet durch das kalte, naße Wetter im Mai – hat die Weinblüte in den österreichischen Weinbaugebieten begonnen, allen voran im Burgenland und in der Südsteiermark. Der genaue Zeitpunkt ist abhängig von Rebsorte, Lage und Witterung.

Gegen Ende Mai kann die Weinblüte bereits beginnen, sie verläuft am besten bei warm-trockenem Wetter und ist bis Ende Juni abgeschlossen. Eine ungünstige Witterung in dieser Phase kann zur Verrieselung der Trauben führen: Blüten oder bereits angesetzte kleine Beeren werden abgestoßen, was zu spürbaren Mengeneinbußen führt. Langfristig gesehen setzt die Rebblüte wegen des Klimawandels immer früher ein.

Dass bei dem Begriff Weinblüte kaum jemand ein Bild vor Augen hat, liegt daran, dass sie eher recht unscheinbar vonstattengeht. Nachdem im April und Mai die Reben ausgetrieben haben je nach Wetterlage ab Ende Mai die Weinblüte beginnen. An dem nur 5 bis 10 Zentimeter langen Blütenstängel sind viele dickere Knöpfe zu entdecken. Das sind noch nicht die Früchte, sondern ein Schutz der Blüte. In der Blütezeit springen diese Knöpfe auf und die Blüte, bestehend aus fünf Staubgefäßen und dem deutlich erkennbaren Stempel, wird sichtbar. Die kleinen weißen Blüten sind zwischen den frischen Trieben und Blättern kaum zu erkennen.

Der Blüte folgt eine Phase der intensiven händischen Laubarbeit. In der Traubenzone wird bereits moderat ausgelichtet, um optimale Licht- und Luftverhältnisse für die Früchte zu schaffen. In der Regel frühestens 100 Tage nach Vollblüte der Reben kann die Lese von frühreifenden Sorten beziehunsgweise frü Leichtweine und Sturm beginnen.