Unter dem Titel „Der Douro verdient etwas Besseres“ hat eine Gruppe von 26 unterzeichnenden Produzenten, Winemachern und Journalisten einen Brief veröffentlicht, in dem die Situation im bekanntesten portugiesischen Weinbaugebiet in den schwärzesten Farben gemalt wird.

An das portugiesische Landwirtschaftsministerium und an das Kontrollorgan der Appellationen Porto und Douro, das Instituto do Vinho do Douro e do Porto (IVDP), richten die Winzer den dringenden Ruf nach Reformen des in seinen Grundzügen bereits 100 Jahre alten rechtlichen Rahmensystems. 

Das grundlegende Problem liegt laut den unterzeichnenden Douro Winzern darin, dass die Menge der für Portwein bestimmten Trauben reglementiert werde, während die Trauben für stillen Douro-Wein unlimitiert ist und auf dem freien Markt gehandelt würden. Oder anders gesagt: Weltweit nimmt die Nachfrage nach dem gespriteten Wein ab, die dafür eingesetzten Mengen werden als Reaktion darauf immer weiter reduziert und dadurch der Traubenmarkt für stillen Rot- und Weißwein überschwemmt. Die Winzer müssten ihre Trauben und Weine zu Dumping-Preisen anbieten, viele geben daher ihre oft sehr kleinen Betriebe einfach auf. 

Die Produktionskosten in den Schiefersteillagen gelten im weltweiten Vergleich mit als die höchsten, während der Kilopreis für Trauben zu den niedrigsten gehöre. Die Situation führt dazu, dass immer mehr Weinberge im Weltkulturerbe Douro-Tal aufgegeben werden.

Zusätzlich zu fast allen Douro Boys um Dirk Niepoort und Christiano van Zeller haben weitere namhafte Persönlichkeiten der Region den Brief unterzeichnet, etwa Paul Symington, John Graham und João Nicolau de Almeida aber auch Luísa Amorim vom weltgrößten Korkproduzenten Amorim. Der Protestbrief wurde just zum 20-jährigen Gründungsjubiläum der Douro Boys veröffentlicht.