Der jüngste Winzertag der Domäne Wachau stand im Zeichen der zunehmenden Fokussierung auf Nachhaltigkeit und biologische Weingartenbewirtschaftung. 130 Hektar der Domäne Wachau sind derzeit bereits biologisch zertifiziert, Tendenz steigend.

V.l.n.r. Hans Martin (Obmann Domäne Wachau), Roman Horvath MW (Weingutsleiter Domäne Wachau), Ronald Würflinger (Blühendes Österreich), Willi Stürz (Kellerei Tramin), Heinz Frischengruber (Kellermeister Domäne Wachau) © Domäne Wachau

Rund 300 Winzerfamilien an beiden Seiten der Donau bewirtschaften für die Domäne Wachau insgesamt über 400 Hektar Rebfläche, woraus etwa 2,5 Millionen Flaschen Wein gefüllt werden. Selbst in extremen Steillagen, wo der Arbeitsaufwand ohnehin sehr hoch ist, wird konsequent eine umweltfreundliche Pflege der Reben und Böden verfolgt.

300 Winzerfamilien bewirtschaften 400 Hektar

Ziel des Dürnsteiner Vorzeige-Weinguts ist es seit Jahren, in seinen Weinen das Terroir sprechen zu lassen; das gelingt in einer ökologisch gesunden Umgebung am besten. Darüber wacht Kellermeister Heinz Frischengruber. Er unterstrich beim Winzertag die Bedeutung resistenter Reben in einem zunehmend trockenen und von extremen Hitzeperioden geprägten Ambiente.

Argumentativ unterstützt wurde Frischengruber von Gastredner Ronald Würflinger, dem Geschäftsführer der Stiftung Blühendes Österreich. Der Vordenker einer landwirtschaftlichen Wende verwies auf die Bedeutung eines ganzheitlichen Ansatzes, bei dem innovative Kultivierungsmethoden mit reduziertem CO2-Ausstoss Hand in Hand gehen.

Aufschlussreich für die anwesenden Winzerfamilien der Domäne Wachau war zudem ein Vergleich mit der Genossenschaftssituation in Südtirol. „Wie auch bei der Domäne Wachau“, erklärte Willi Stürz von der Kellerei Tramin, „achten auch wir mittels akribischer Weingartenarbeit auf eine punktgenaue Übersetzung der natürlichen Voraussetzungen und Qualitätsweine im absoluten Top-Segment.“

„Winzer sind die Helden der Domäne“

Roman Horvath, der Weingutsleiter der Domäne Wachau, streute seinen Traubenproduzenten Rosen und gab die Linie vor: „Unsere Winzer sind die Helden des Weinguts. Der Austausch untereinander ist enorm wichtig. Nur indem wir miteinander die Themen der Zukunft analysieren, wachsen wir als Weingut qualitativ weiter.“

Jancis Robinson sieht Domäne Wachau als Vorreiter

Die Weinplattform der Britin Jancis Robinson, der wohl anerkanntesten Weinautorin weltweit, hat die gegenwärtige Situation der Wachau und ihrer Weine unter die Lupe genommen und auf die massiven, gleichsam aber positiven Veränderungen in deren Stilistik hingewiesen. Als wesentlich verantwortlich dafür gilt die Domäne Wachau.

Deren Vergangenheit als Weingut reicht weit zurück, ihre wichtigsten Akzente setzt sie aber im Hier und Jetzt. Die Domäne Wachau ist „Nachhaltig Austria“ zertifiziert, verzichtet auf Insektizide und Herbizide und hat mittlerweile 130 Hektar Rebfläche auf biologische Bewirtschaftung umgestellt, viele davon in extremen Steillagen. In Gemeinden wie Rossatz oder Arnsdorf beträgt der Bio-Anteil mittlerweile österreichweit unübertroffene 50 Prozent, Tendenz steigend.

Rossatz und Arnsdorf mit 50 Prozent Bio-Rebflächen

Der renommierte Weinautor Simon J. Woolf wiederum bewertet „Trink Magazine“ die Maßnahmen der Domäne Wachau als logische Konsequenz auf die Herausforderungen durch den Klimawandel: „Die immer größer werdende Sommerhitze bei gleichzeitiger Trockenheit erfordert gezielte Reaktionen im Weingarten. Und genau diese sieht er bei der Domäne Wachau umgesetzt, wo die Winzer dank aufwendiger Handarbeit und ausgeklügelter Laubwandbearbeitung sowie Bodenbewirtschaftung optimal ausbalanciertes Traubenmaterial lesen.“

Einflussreiche Weinkritikerin Jancis Robinson © Elizabeth Clancy
Die Domäne Wachau hat legendäre Steilllagen im Portfolio © Domäne Wachau