Jede Krise ist auch eine Chance. Mit der alten Marketing-Weisheit sollten wir das (gerade noch) junge Jahr beginnen. Genug wurde im Vorjahr gesagt, geschrieben, berichtet von kriselnden Weinmärkten, sinkendem Absatz, jungen Menschen, die sich dem Kultur- und Genussgut Wein angeblich entziehen werden.

Aus meiner Sicht begann 2025 schon Mal gut: Vinaria veranstaltete die feine Messe Wein & Genuss Linz und eröffnete damit das neue Weinjahr. Der Andrang an ausstellungswilligen Winzern war kaum zu bewältigen, einige stehen schon auf der Warteliste für 2026. Die Stimmung: Sehr gut, Motto: Packen wir‘s an. Beim Publikum: Großartig!

Jüngste Weinmessen machen Winzern Mut

Kurz davor wachte Wein-Europa auf und stürmte die junge Fachmesse Wine Paris. Ich war kein Prophet, wenn ich schon im Jänner meinte, Paris wird bereits in diesem Jahr der angegrauten ProWein in Düsseldorf den Platz an der Spitze abnehmen. Am Ende der Pariser Messe waren fast alle überzeugt davon. 

Die Teilnehmerzahlen explodieren, die Aussteller kamen aus über 50 Ländern, Besucher sind gar aus 140 Staaten. Österreich steigerte das Aussteller-Kontingent um rund 40 Prozent auf über 70 Winzer, die Österreichischen Traditionsweingüter (ÖTW) stellten dort erstmals gemeinsam aus, 25 Kollegen waren dabei. Noch vor drei Jahren standen in Paris 15 Winzer aus Autriche herum: „Es wird schon werden“, machte man sich Mut.

Neue Märkte mit schier endlosem Potenzial

Unser Asien-Korrespondent Roland Müksch, der in Singapur lebt, berichtet schon ein Jahr lang von sich erholenden Märkten in Asien und sich dem Wein öffnenden Märkten wie Thailand und die Arabischen Emirate. Das sind keine Nischen, sondern ungemein boomende, kaufkräftige neue Märkte mit schier endlosem Potenzial. Von Roland stets verbunden mit dem Hinweis, wie gut Wine from Austria zu den Speisen dieser Länder passt. Wo verkostet wird, sind wir dort King, zuletzt auf der ProWine in Shanghai.

Diese Fährten müssen nur erkannt, gelesen und offensiv bearbeitet werden. Jetzt. Nicht dann.