Weinmarketing-Experte, Vertriebsprofi, Wein-Publizist, Mr. Austrian Wine – Willi Klinger mit wenigen Begriffen zu beschreiben, greift stets zu kurz. Der Doyen der österreichischen Weinszene trägt seit 15. November 2023 eine Auszeichnung mehr: den renommierten Steinfederpreis der Vinea Wachau.

Willi Klinger mit dem charakteristischen Steinfederbuschen , der zur Auszeichnung dazu gehört. © Pamela Schmatz

Damit ehrt die Winzer-Vereinigung besondere Charaktere, die Wein aus der Wachau international fördern. „Ich durfte schon mehrmals die Laudatio für Steinfederpreisträger halten. Jetzt freut es mich besonders, dass ich den Preis selbst bekomme“, so Willi Klinger.

„Als Weinkenner muss man die Wachau kennen“

Mit der Wachau ist Willi Klinger seit Jahrzehnten verbunden. 1996 übernahm er gemeinsam mit Fritz Miesbauer die Geschäftsführung der Freien Weingärtner – heute Domäne Wachau. In dieser Funktion war er Teil des Vorstands der Vinea Wachau. Auch später, in seiner Führungsrolle bei Wein & Co und als Geschäftsführer der Österreich Wein Marketing GmbH (ÖWM), war die Beziehung zur Wachau immer eine besondere. „Gemeinsam haben wir das Image von Wein aus Österreich international verändert – die Wachau spielt dabei seit jeher eine wesentliche Rolle. Egal, ob in Asien, England oder den USA: Als Weinkenner muss man die Wachau kennen“, ist Willi Klinger überzeugt.

„Besonderer Botschafter für die Wachau“

Bei der Preisverleihung im 3-Hauben-Landgasthaus Essl in Rührsdorf feierten frühere Steinfederpreisträger, Ehrenmitglieder, Wegbegleiter der Vinea Wachau gemeinsam. Obmann Emmerich H. Knoll übergab den Preis im Namen des Vorstands: „Willi Klinger setzt sich seit jeher kompromisslos für die Weinqualität und den Schutz von Herkunft ein. Mit ihm ehren wir nicht nur einen besonderen Botschafter der Wachau auf internationaler Bühne, sondern auch einen langjährigen Wegbegleiter und Freund.“ Auch Laudator Toni Bodenstein - Seniorchef des Weinguts Prager in der Wachau - unterstrich die Bedeutung von Willi Klinger: „Vordenken, nachdenken, querdenken – Willi Klinger ist ein Visionär unserer Branche. Er ist ein durch und durch humanistisch geprägter Kosmopolit, der sowohl für das Weinland Österreich als auch für die Wachau viel bewegt hat.“

„Ein bissl eine Feder bin ich auch“

Der Steinfeder-Preis nimmt Bezug auf die Steinfeder, eine der drei Wein-Stilistiken der Vinea Wachau, und auf das berühmte Steinfedergras der Wachau. Als „Feder“ bezeichnet sich übrigens auch der Preisträger selbst. Sein publizistisches Schaffen umfasst unter anderem ein Standardwerk der österreichischen Weinliteratur: Wein in Österreich. „Sicher das wichtigste Buch, das ich persönlich verantworte. Aktuell arbeite ich an einem weiteren zum Thema Wein. Ja, ein bissl eine Feder bin ich auch“, freut sich Willi Klinger.

Wein-Qualität fordern und fördern

Die Wachau sieht der Preisträger beständig auf Erfolgskurs. „Besonders mit dem Projekt Nachhaltig Wachau hat die Vinea Wachau wichtige Weichen für die Zukunft gestellt“, so Willi Klinger. Interessante Verbindung: In seiner Zeit als ÖWM-Geschäftsführer von 2007 bis 2020 prägte Willi Klinger diese Nachhaltigkeits-Zertifizierung maßgeblich mit. Dem Weinprofi geht es dabei stets um eines: Qualität zu fordern und zu fördern.

Die Beziehung zur Wachau ist „geprägt von persönlichen Freundschaften, die unzerstörbar sind“, sagt Willi Klinger. Sie begleiten ihn durch die verschiedenen Stationen seines Lebens – sei es in den 1980er Jahren beim Importeur Alois V. Stangl, später bei Wein & Co, Angelo Gaia oder der ÖWM. Heute ist Willi Klinger als Berater, Moderator und Publizist tätig und „offiziell im Unruhestand“, wie er es selbst beschreibt. Als Steinfederpreisträger der Vinea Wachau appelliert er, das Gemeinsame weiterhin in den Vordergrund zu stellen. „Egal, ob Quereinsteiger, Aufsteiger oder Traditionsbetrieb – die gemeinsame Stärke ist, dass die Weinherkunft Wachau geschützt und nicht verwässert ist.“

Willi Klinger ist der 37. Steinfederpreisträger

Seit 1986 vergibt die Vinea Wachau den Steinfederpreis einmal pro Jahr an herausragende Weinpublizisten und Botschafter des Weinbaugebiets Wachau. Nach Sascha Speicher im Vorjahr reiht sich Willi Klinger in die legendäre Reihe als 37. Preisträger ein. Neben einem Wachauer Steinfeder-Buschen erhalten die Ausgezeichneten eine Kollektion an Smaragd-Weinen des aktuellen Jahrgangs.

Hielt eine herzliche und stimmungsvolle Laudatio, wie immer gekonnt in freier Rede: Toni Bodenstein. © Pamela Schmatz
Wachauer Größen (v.l.): Toni Bodenstein, Franz Hirtzberger, Willi Klinger, Emmerich Knoll, Hans Schmelz. © Pamela Schmatz
Offizielle Ehrung des Wein-Tausendsassas Willi Klinger (rechts) durch Vinea Wachau Obmann Emmerich H. Knoll. © Pamela Schmatz
Irmgard Hirtzberger © Pamela Schmatz
Echte Wachauer Steinfeder, ein Trockengras © Pamela Schmatz
Wachauer Ladypower (v.l.): Sophie Hinterhölzl (Weingut Prager), Theresa Hirtzberger, Anja Knoll, Julia Jamek, Katharina Alzinger-Kittel © Pamela Schmatz
Brachte den Gault&Millau nach Österreich: Michael Reinartz (Mitte), Vinaria Lebenswerk Preisträger Emmerich Knoll. © Pamela Schmatz
Sorgte für das perfekte Menü zu den großen Weinen: 3-Hauben-Chef Philipp Essl vom Landgasthaus Essl in Rührsdorf. © Pamela Schmatz
Emmerich H. Knoll, Obmann der Vinea Wachau © Pamela Schmatz
Topwinzer Roman Jäger (links), Heinz Sigl © Pamela Schmatz
Domäne Wachau Kellermeister Heinz Frischengruber (links), Josef Glatt, Geschäftsführer des Bundesweinbauverbandes © Pamela Schmatz
Applaus für Willi (v.l.): Herausgeber Erwin Goldfuss, Weinkolumnist Adi Schmid (beide Vinaria), Laudator Toni Bodenstein © Pamela Schmatz
Kochikone Lisl Wagner Bacher © Pamela Schmatz
Willi Klinger bei seiner Dankesrede. © Pamela Schmatz
Ein Hoch auf Willi (v.l.): Josef Obermaier (Steinfederpreisträger 2000), Willi Klinger, Steirereck-Legende Adi Schmid, Annemarie Foidl (Präsidentin Sommelier Union Austria), Weinbaupräsident a.D. Josef Pleil. © Pamela Schmatz
Seltener Schnappschuss: Eva und Willi Klinger © Pamela Schmatz
Rainer Pariasek (ORF Sport), Willi Klinger, Emmerich H. Knoll © Pamela Schmatz
Roman Horvath MW (links), Franz Hirtzberger Junior © Pamela Schmatz