Die Sektkellerei A-Nobis im Burgenland ist zahlungsunfähig. Sie wurde 2020 von Norbert Szigeti eröffnet, nachdem er und sein Bruder Peter getrennte Wege eingeschlagen hatten. Die Pleite hat auch eine politische Komponente, da das Bundesland Burgenland  seit Frühjahr 2023 an dem Betrieb beteiligt ist.

Birgit und Norbert Szigeti wollen ihre Sektkellerei A-nobis retten und fortführen. © A-nobis Sektkellerei

Das Land Burgenland hält über seine Wirtschaftsagentur die indirekte Beteiligung. Aufgrund der Corona-Pandemie und der daraus resultierenden Absatzschwierigkeiten war A-Nobis nicht in der Lage, die Rückzahlungen für den acht Millionen teuren Betriebsneubau in Zurndorf zu leisten. Die Wirtschaftsagentur Burgenland kaufte daraufhin 195.000 Flaschen Rohsekt für 800.000 Euro. Norbert Szigeti wollte sie nach drei Jahren mit Zinsen zurückkaufen. 

Sanierung und Fortführung geplant

Die Überschuldung beträgt rund 4,8 Millionen Euro. Zwölf Mitarbeiter sind von der Insolvenz betroffen, es wird ein Sanierungsverfahren angestrebt. Laut der Wirtschaftsagentur Burgenland entstehen dem Bundesland daraus keine finanziellen Belastungen. Die 195.000 Flaschen Rohsekt werden am freien Markt verkauft, es gäbe dafür bereits zwei Interessenten. Über die Beteiligung des Landes herrscht seit eineinhalb Jahren politischer Streit. Am 19. Januar 2025 finden im Burgenland Landtagswahlen statt.

A-Nobis beackert das höherpreisige Segment

A-Nobis spezialisierte sich auf das höherpreisige Segment. Die Flaschen kosten zwischen 18 und 75 Euro im Handel. Hier herrschen durch die allgemeine Marktentwicklung und Konsumflaute besonders schwierige Markt- und Absatzverhältnisse. Norbert Szigeti gründete zur Abrundung des Edelsegments vor einigen Jahren auch noch eine eigene Champagnermarke namens „Norbert Deux-Cœurs“. Ob diese ebenfalls fortgeführt werden soll, ist derzeit unklar.

Sektkellerei Szigeti in Gols nicht betroffen

Norberts Bruder Peter Szigeti führt nach wie vor die bekannte Sektkellerei Szigeti in Gols, die von der Insolvenz nicht betroffen ist.

Quelle: ORF.at; Redaktion