Die deutsche Hotelkette Motel One war Ziel eines Cyber-Angriffs geworden und hatte den Hack auch selbst bestätigt. Die Cybercrime-Gang AlphV hatte der Gruppe ein Ultimatum gestellt, das inzwischen verstrichen ist. Wie der IT-Onlinedienst Heise berichtete, sollen über fünf Terabyte an Daten und mehrere Millionen Dateien im Darknet aufgetaucht sein. Auf einem BlackCat-Webserver befänden sich verschiedenste Dateien der Hotelkette, darunter auch Gästelisten und eine Passwortdatenbank.

Motel One hatte mitgeteilt, dass die Täter in die internen Systeme des Hotelbetreibers eingedrungen seien und vermutlich versucht hätten, eine sogenannte Ransomware-Attacke durchzuführen. Dank umfangreicher Maßnahmen hätten die Auswirkungen relativ überschaubar werden können. Der Hotelbetrieb sei zu keinem Zeitpunkt gefährdet gewesen. 

Dieter Müller am Weg zum ersten deutschen Hotelmilliardär

Der Cyberagriff kommt für die erfolgverwöhnte Hotelkette zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt. Die Motel One Group, die aktuell 92 Hotels mit mehr als 25.800 Zimmern in 13 Ländern betreibt, will an die Börse gehen. „Wir bereiten uns derzeit intensiv auf einen Börsengang vor“, sagte Gründer und Aufsichtsratschef Dieter Müller in einem Interview, den der Börsegang zum ersten deutschen Hotel-Milliardär machen könnte.

Der Gang an die Börse könne in zwei bis drei Jahren über die Bühne gehen, so Müller, derzeit würden die Firmenstrukturen entsprechend vorbereitet. Müller und seiner Familie gehören rund 65 Prozent der rasch wachsenden Hotelkette, der Private Equity Fonds Proprium Capital ist mit 35 Prozent beteiligt, möchte aber noch vor dem Börsegang verkaufen und Kasse machen.

Die beiden CEOs und operativen Chefs von Motel One sind Daniel Müller, der Sohn des Gründers und Stefan Lenze. Aufsichtsratschef ist Dieter Müller selbst. Motel One schloss das Jahr 2022 mit dem bislang höchsten Umsatz der Unternehmensgeschichte ab. Die Marke zeichnet eine Kombination aus hochwertiger Ausstattung, exklusivem Design, hohen Servicestandards und erstklassigen innerstädtischen Standorten zu einem attraktiven Preis aus. Die Kennzahlen und Ergebnisse sind im laufenden Jahr weiter gestiegen.