Zum 60. Geburtstag macht der italienische Süßwarengigant Ferrero seiner wichtigsten Marke, Nutella, ein besonderes Geschenk: Nutella kommt nun auch in einer veganen Version auf den Markt. Spekuliert wurde darüber schon länger.

International nennt sich das neue Produkt Nutella Plant Based, also auf Pflanzen basierend. am 1. September 2024 war es im Heimmarkt Italien soweit: das vegane Nutella wurde in einigen Großstädten Italiens in die Regale geräumt. Ein Sonntag zwar, aber da haben in Italien die Läden und Supermärkte geöffnet. Ungeplanter Weise tauchten die ersten Gläser des „grünen“ Nutella in Neapel auf, nachdem eine Exportfracht, die für Frankreich bestimmt war, gestohlen worden war. Ein Schelm, wer jetzt denkt, dass dabei die kalabrische Mafia ihre Hände im Spiel hatte. Ferrero war jedenfalls stinksauer, weil die gestohlenen Gläser um 2,60 Euro schwarz verkauft wurden, der empfohlene Ladenpreis aber 4,49 Euro beträgt.

Zwei Tage später konnte wenigstens die offizielle Premiere für Medien und Großkunden in Szene gehen, parallel dazu startete der Vertieb des veganen Nutella im Großhandel in Italien, Frankreich und Belgien. Bis zum kommenden Jahreswechsel soll die neue Nutella Version in allen EU-Staaten erhältlich sein und auch international.

Fett-, Zucker- und Kalorienbombe in beiden Versionen

Bei den Zutaten besteht der Hauptunterschied darin, dass das Magermilchpulver, das in der klassischen Version in einem Anteil von 8,7 Prozent enthalten ist, in der pflanzlichen Version durch Kichererbsen- und Reissiruppulver ersetzt wurde. In der veganen Version ist auch Salz enthalten, das in der anderen Version nicht vorhanden ist. Im Übrigen bleiben die Inhaltsstoffe und deren Dosierungen identisch. Ernährungsphysiologisch sind beide Varianten sehr ähnlich: Pro 100 Gramm Produkt enthält veganes Nutella 534 Kilokalorien, 31,8 Gramm Fett, 6,8 Gramm Protein und 45,4 Gramm Zucker. Für die gleiche Menge in der klassischen Version sind es 539 Kilokalorien, 30,9 Gramm Fett, 6,3 Gramm Protein und 56,3 Gramm Zucker.

Im Geschmack fast ident mit dem Original

Beim Öffnen der beiden Gläser zeigt sich bei der pflanzlichen Variante ein etwas dunklerer Braunton als beim Original, was aber wohl am Verzicht auf Magermilchpulver liegt. Das Geruchsprofil überrascht durch die große Ähnlichkeit zwischen den beiden Produkten, während der Unterschied im Geschmack deutlicher ist. Am Gaumen kommt die Haselnuss in der veganen Variante tatsächlich besser zur Geltung. In Bezug auf die Konsistenz sind sie jedoch fast identisch; bis auf eine sehr zarte Sandigkeit, die den geschmacklichen Abgang der vegetarischen Version kennzeichnet. Im Wesentlichen handelt es sich fast um Zwillingsprodukte, die sich nur in einigen Details unterscheiden, so das Resümee der Verkoster von Gambero Rosso.

Veganes Nutella ist zum Start teurer

Im Regal sehen die Gläser der beiden Varianten – klassisch und vegan - identisch aus: der gleiche Durchmesser des Verschlusses, die gleiche Höhe und Breite. Tatsächlich aber enthält die pflanzliche Variante – die in Italien einen Euro mehr kostet – 50 Gramm weniger als das Original (350 Gramm gegenüber 400 Gramm). Die „grüne“ Version kostet 12,82 Euro pro Kilogramm, während die traditionelle Version mit 9,21 Euro pro Kilogramm günstiger ist. Es stimmt zwar, dass die Kosten für Reissirup höher sind als die für Magermilchpulver, das kann aber den Preisunterschied erklären können, zumal dieser durch die geringere Menge noch größer ist als ein Euro.

Quellen: Redaktion; Ferrero; Gambero Rosso