Der aus Kroatien stammende Winzer Miljenko „Mike“ Grgich ist im Alter von 100 Jahren gestorben. Berühmt wurde er als Schöpfer des siegreichen Weißweines beim Paris Wine Tasting von 1976, dem Chateau Montelena's Chardonnay.

Mit diesem Erfolg wurde Kalifornien und speziell Napa Valley als Herkunft von Weltklasse-Weinen erstmals international in der Fachwelt anerkannt. Der anschließende Siegeszug sollte bis heute andauern.

Grgich wurde 1923 in Kroatien geboren, wo schon seine Familie Wein produzierte. Nach dem zweiten Weltkrieg studierte er Önologie und Weinbau an der Universität Zagreb und kam über ein Austauschprogramm für Studenten ins Napa Valley. Dort arbeitete er zunächst für Chateau Souverain und später gemeinsam mit dem legendären Önologen André Tchelistcheff bei Beaulieu Vineyards in Rutherford. Dort entdeckte ihn Robert Mondavi, für den er ab 1969 tätig war.

Weingeschichte geschrieben beim legendären Parist Tasting

Bald wechselte er danach zu Chateau Montelena. Bereits in seinem zweiten Jahrgang 1973, den er verantwortete, vinifizierte Mike Grgich den Chardonnay, der als bester Weißwein beim Paris Wine Tasting von 1976 ausgezeichnet wurde. Diese Auszeichnung gilt als Geburtsstunde der modernen Weingeschichte des Napa Valley.

Nach diesem Erfolg gründete der Winzer 1977 sein eigenes Weingut mit dem Namen Grgich Hills. Nach dem Fall des Kommunismus im Jahr 1989 kehrte Grgich nach Kroatien zurück und gründete das kroatische Weingut Grgić Vina mit einem Schwerpunkt auf autochthone Sorten und war am Wiederaufstieg der kroatischen Weinwirtschaft massgeblich beteiligt.

Grgichs Bedeutung für die Weinindustrie der USA wird besonders anschaulich demonstriert: Der Koffer, mit dem er aus Jugoslawien floh, befindet sich im Smithsonian Institute of American History, zusammen mit seiner als Markenzeichen getragenen Baskenmütze und Weinen aus dem Paris Wine Tasting. Sie sind Teil einer Ausstellung namens "101 Objects that made America".

Quelle: decanter.com