Das spanische Agrarversicherungsprogramm Agroseguro rechnet in diesem Jahr mit Rekordentschädigungen für die Winzer des Landes. Im Frühjahr 2023 litten die Weinberge unter Frost, später im Jahr unter extremer Trockenheit und Hagel. Die Schäden der Winzer werden auf über 100 Millionen Euro geschätzt.

Das erklärte Agroseguro in der vergangenen Woche. Der Wert bedeutete einen Rekord, liegt um 50 Prozent über der schadenssumme des Vorjahres und bedeutet die höchste Summe seit der Gründung des gemeinschaftlichen Agrarversicherungssystems Agroseguro im Jahr 1978. Durch die Wetterkapriolen der jüngsten Vergangenheit war es erst 2021 zum bisherigen Rekordwert an Versicherungsentschädigung über 83,5 Millionen Euro gekommen.

Dürre und mehrere Hagelstürme sorgten für ein sehr schwieriges Jahr, berichtete Agroseguro-Sprecher Aitor Moriyón. Probleme machte vor allem die größte Dürre in der Geschichte Spaniens, auf die ein sehr schwierigen September mit Regen, Wind und Hagel folgte.

Der Klimawandel führt auch in Spanien zu immer härteren Bedingungen für die Winzer, die in den vergangenen Jahren kaum mehr ein Normaljahr zu verzeichnen hatten.

Die Gesamtentschädigungen, die Agroseguro für Schäden an allen landwirtschaftlichen Kulturen in Spanien im laufenden Jahr zahlen wird müssen, soll bei etwa 970 Millionen Euro zu liegen kommen, kratzt also an der Milliardengrenze. Dies ist die höchste Auszahlungssumme in der Geschichte der Versicherung.

Die spanische Erntemenge wird laut Branchenverband Cooperativas Agro-Alimentarias Castilla-La Mancha 2023 voraussichtlich um 20 Prozent kleiner ausfallen als im Vorjahr. Spanien bleibt allerdings nach Frankreich und Italien der drittgrößte Weinproduzent der Welt.

Quelle: Decanter