Der Sommer hat kaum angefangen, da rüstet sich München für den Herbst. Am 21. September 2024 heißt es wieder „Ozapft is“ zum Oktoberfest, sechs Millionen Besucher werden bis 6. Oktober zur Wiesn erwartet, das größte Volksfest der Welt. Der Preis der Maß Bier (1 Liter) klettert erstmals über 15 Euro.

Im Vorjahr kostete die Maß zwischen 12,60 Euro und 14,90 Euro, je nach Zelt und damit rund 6,1 Prozent mehr als 2022. Trotz der alljährlichen Beschwerden über das angeblich zu teure Wiesnbier: Eingerechnet werden müssen zum einen die steigenden Kosten für Personal, Musik und Aufbau. Der Preisanstieg lag zudem im Vorjahr gleichauf mit der allgemeinen Inflation in Deutschland und unter dem etwas höheren Anstieg der Preise für Lebensmittel und Gastronomie.

Und noch etwas: Beim Wiesnbier bekommt man mehr Alkohol fürs Geld. Der Alkoholgehalt liegt bei etwa sechs Prozent. Für Besucher, die in der Not Durst leiden oder partout kein Bier mögen, gibt es wie im Vorjahr es kostenlos Trinkwasser an Brunnen auf dem Festgelände. Im Windschatten des Bierpreises ziehen beim Münchener Oktoberfest natürlich auch die Preise für Alkoholfreies, für Wein und Mineralwasser an. Die Kostenbasis ist ja die Gleiche.

Speisen auch wegen höherer Mehrwersteuer teurer

Ein Grund ist die höhere Mehrwertsteuer auf Speisen in der Gastronomie, die seit Jahresbeginn 2024 wieder von sieben auf 19 Prozent angehoben wurde - den Wert vor Corona. „Von einer Erhöhung um 15 Prozent muss ausgegangen werden; 12 Prozent entfallen dabei auf die Angleichung der Mehrwertsteuer auf das Vor-Corona-Niveau und nur drei Prozent auf allgemeine Kostensteigerungen“, sagt Wirte-Sprecher Christian Schottenhamel. Die Gäste könnten sich dafür bei der deutschen Bundesregierung bedanken, so die Wirte.

Kiffen ist auf der Wiesn verboten

Die bayerische Regierungskoalition aus CSU und Freien Wählern hat ein Landesgesetz auf den Weg gebracht, nach dem das Kiffen auf Volksfesten und in Biergärten verboten wird. Zwar untersagt das Cannabisgesetz des Bundes das Kiffen in unmittelbarer Nähe von Minderjährigen, was faktisch ein Verbot für Volksfeste zumindest tagsüber bedeutet, weil dort auch Kinder und Jugendliche unterwegs sind. Volksfestbetreiber hatten dennoch eine Regelungslücke beklagt. „Wir müssen das Verbot einhalten und werden auch unsere Sicherheitskräfte entsprechend sensibilisieren“, sagt Wirte-Sprecher Christian Schottenhamel. 

Wie ist der Dresscode auf der Wiesn?

Dirndl und Lederhose gilt als Wiesn-Uniform, aber erlaubt ist, was gefällt. Schotten kommen gern im Rock, Hüte mit beweglichem Plüschhendl bleiben unkleidsame, aber unverwüstliche Wiesn-Accessoires. Einheimische und ausländische Gäste bevorzugen Lederhose und Dirndl.