Der Bierpreis auf dem Oktoberfest ist jedes Jahr aufs Neue ein trefflicher Anlass für hitzige Debatten im Festzelt. In diesem Jahr steigt der Durchschnittspreis um gut sechs Prozent. Die Maß Bier kostet dann zwischen 12,60 Euro und 14,90 Euro, die meisten Zelte nehmen 14,50 Euro.

Die Gäste müssen durchschnittlich 6,12 Prozent mehr für den Liter Festbier hinlegen als im vergangenen Jahr. Die Wirte begründen den Anstieg mit den hohen Energiekosten und der Inflation. Doch auch Personal- und Materialkosten schlagen kräftig zu Buche, erläuterte Wirtesprecher Peter Inselkammer.

1 Liter Wasser kostet 10 Euro

Auf der Wiesn vor der Pandemie – im Jahr 2019 - verzehrten die Gäste in Summe knapp 435 000 Hendl, etwa 66 400 Schweinshaxen, 125 Ochsen und 30 Kälber. Dazu flossen gut sieben Millionen Liter Bier durch die Kehle. Günstiger als Bier gibt es wie immer alkoholfreie Alternativen: Die Durchschnittspreise betragen heuer pro Liter für Tafelwasser 10,04 Euro (2022: 9,67 Euro), für Spezi 11,65 Euro (2022: 10,85 Euro) und für Limonade 11,17 Euro (2019: 10,35 Euro).

Die Getränkepreise werden nicht von der Landeshauptstadt München festgelegt, als Veranstalter überprüft sie jedoch die von den Gastronomen genannten Preise auf ihre Angemessenheit. Das Oktoberfest findet vom 16. September bis 3. Oktober 2023 statt und zieht Gäste aus aller Welt an.

Wiesn will nachhaltiger werden

Beim Wiesn-Hendl werden Gäste ebenfalls deutlich tiefer in die Tasche greifen müssen. Öko-Qualität ist auf dem Oktoberfest im Vormarsch und kostet mehr. Das Paulaner-Festzelt will seine Hendl heuer erstmals ausschließlich als Bio-Produkt anbieten. Im Paulaner-Festzelt soll das halbe Bio-Hendl nun 20,50 Euro kosten; ein konventionelles in einem der anderen Festzelte wird voraussichtlich bei 14 bis 15 Euro liegen.

Insgesamt wollen die Wirte für mehr Nachhaltigkeit sorgen. Unter anderem sollen die großen Festzelte binnen fünf Jahren, vielleicht schon 2026, klimaneutral werden. Bisher gelten nach Angaben der Vereinigung der Wiesnwirte erst 3 der 15 großen Stammzelte als klimaneutral, 4 machen bei Kompensationsprojekten mit.