Müller wäre dann wohl der erste Hotel-Milliardär im deutschsprachigen Raum. Ein Börsengang würde es Müller erlauben würde, das Geld auch tatsächlich einzunehmen. Die aktuelle Gesellschafterstruktur von Motel One legt einen solchen Börsegang in absehbarer Zukunft nahe. Dieter Müller hält indirekt 25 Prozent der Anteile und knapp 60 Prozent der Stimmrechte an der Motel One Gruppe. Neben ihm ist auch Daniel Hopp, Sohn von SAP-Gründer Dietmar Hopp, an Motel One beteiligt. Ein Private-Equity-Fondsder US-Großbank Morgan Stanley hält weitere 35 Prozent an der Motel One GmbH, so Forbes. Nachdem solche Fonds in der Regel zeitlich begrenzt in Unternehmen investieren und danach idealerweise über Börsegänge aussteigen, beflügelt dies auch bei Motel One die Fantasie.

Die Hotelkette war 2020 und 2021 von der Corona-Pandemie hart getroffen worden und hatte hohe Verluste geschrieben, gemindert durch staatliche Corona-Hilfen. Im Vorjahr (2022) wurde allerdings mit einem Rekordumsatz von 639 Millionen Euro abgeschlossen, Tendenz steigend. Das Rohergebnis (EBITDA) belief sichg dabei auf 171 Millionen Euro, was auch eine sehr gute Umsatzrendite bedeutet. Es hatte sich damit gegenüber 2020 um fast 200 Millionen Euro verbessert, damals wurde noch ein Verlust verbucht.

Motel One will die Expansion fortsetzen und plant derzeit 28 neue Häuser, zuletzt waren weltweit 88 Hotels mit 24 752 Zimmern in Betrieb. Unter anderem sollen im Laufe der nächsten Jahre je ein Haus in Wien und Lissabon eröffnet werden. In Österreich ist Motel One mit Hotels in Wien (4), Salzburg (2), Linz, Graz und Innsbruck präsent.

Während Gründer Dieter Müller dem Aufsichtsrat vorsitzt, teilt sich sein Sohn Daniel den Job als General Manager (CEO) mit Stefan Lenze. Dieter Müllers Frau Ursula Schelle-Müller ist Marketingchefin des Unternehmens.