Im bulgarischen Burgas fand die Sauvignon Selection by CMB statt, eine Art Weltmeisterschaft im Zeichen dieser Rebsorte. Rund 60 Juroren (w/m) aus aller Welt fanden sich an der Schwarzmeerküste ein, um die besten Weine dieser Varietät kritisch unter die Lupe zu nehmen; Österreich stellte vier Punkterichter. 

Mehr als 1000 Proben aus 26 Ländern wurden zwischen 10. und 14. April 2025 blind verkostet. CMB steht für Concours Mondial de Bruxelles und ist die wichtigste Sortenverkostung von Veranstalter Vinopres aus Belgien. Dieser internationale Sauvignon Blanc Wettbewerb hat eine lange Tradition und wurde in jüngerer Vergangenheit zu einer steirischen Hochburg. Mehrmals stellte die Grüne Mark den inoffiziellen SB-Weltmeister in Form des Siegers der Hauptkategorie. Das waren bisher Reinhard Muster (2 x), Walter Skoff, Mario Weber vom Weingut Kodolitsch und Florian Lieleg vom Weingut Adam-Lieleg.

Im Vorjahr wurde die Sauvignon Selection by CMB in der Südsteiermark ausgetragen, wobei die steirischen Winzer ihren Heimvorteil ordentlich zu nutzen wußten. Unter anderem wurde dort Reinhard Muster zum zweiten Mal internationaler Gesamtsieger.

Südsteiermark beim Sauvignon ähnlich wie Burgund beim Chardonnay

Entsprechend hoch sind die Erwartungen auch diesmal nach dem Wettbewerb in Burgas. Die Steirer haben ein gutes Gefühl, das bestätigt auch Weinbaupräsident Stefan Potzinger, der die Kosterdelegation aus Österreich anführte: „International ist allmählich die Südsteiermark beim Sauvignon Blanc so etwas wie Burgund beim Chardonnay.“

Mit Potzinger kosteten und bewerteten in Burgas Waltraud Scharnagl aus der Leitung der Weinabteilung von Spar, Ralph Woditschka (Senior Category Manager aus der Weinabteilung von Rewe) sowie als einziger Fachmedien-Vertreter Wolfgang Wachter aus der Vinaria Redaktion.

Warum ein Concours gerade in Bulgarien?

Warum aber Bulgarien als Austragungsort? Diese berechtigte Frage beantworteten anlässlich der Eröffnungszeremonie gleich mehrere Persönlichkeiten aus dem Gastgeberland und der Veranstalter Vinopres. Bulgarien zählt zu den größeren Anbauländern Europas und weist eine lange weinbauliche Tradition auf. Mit dem Beitritt zur Europäischen Union im Jahr 2007 wurden die Anstrengungen verstärkt, qualitativ hochwertige Weine zu produzieren. Man möchte unter anderem den Weintourismus ankurbeln, und dazu sei eine derartige Veranstaltung ideal geeignet. Quentin Havaux, Direktor von Vinopres, erläuterte, dass Auszeichnungen von CMB international viel Beachtung finden. Diese Schiene nutzen schon einige asiatische Länder, um nur ein Beispiel zu nennen.

Nach Abschluss der täglichen Verkostungen im Rahmen des Wettbewerbes wurden für die Jurys Besuche von Weingütern und Präsentationen heimischer Weine organisiert. Dabei wurde das gesamte Spektrum an Rebsorten vorgestellt. Wir trafen auf sehr gute Produkte, aber es gibt noch Luft nach oben. Sauvignon Blanc nimmt mit aktuell rund 1.420 Hektar nur einen kleinen Teil der insgesamt rund 65.000 Hektar Weingärten in Bulgarien ein, die Tendenz ist aber stark steigend; 2007 waren es erst  260 Hektar. Bulgariens Rebfläche ist damit eineinhalb Mal so groß wie jene Österreichs.

Österreich wartet gespannt auf die Ergebnisse

Der Concours war sehr gut organisiert. Die vielen Kostserien zeigten eine große Bandbreite an Qualität. Die Ergebnisse werden nach Ostern ausgewertet sein und bekannt gegeben werden. Der Austausch mit den Kollegen nach den Verkostungen stimmt jedoch sehr zuversichtlich, dass die Steiermark wiederum sehr gut abgeschnitten haben dürfte. Auf die offiziellen Resultate darf man gespannt sein, Vinaria wird aktuell und ausführlich berichten.

Jede Kostjury bei der Sauvignon Selection by CMB bestent aus sechs internationalen Mitgliedern. Hier jene Jury, der auch Vinaria Redakteur Wolfgang Wachter (links vorne) angehörte. © Vinopres
Quentin Havaux, Direktor vom Veranstalter Vinopres. © Wolfgang Wachter