Die heimische Bierbranche blickt auf ein stabiles Jahr 2024 zurück: Der Gesamtausstoß (Bier inkl. alkoholfreiem Bier und Export) belief sich auf 10,09 Mio. Hektoliter - das sind über 500 Millionen Krügerl und ein Plus von 1,1 Prozent zum Jahr 2023.

Für Karl Schwarz, Obmann des Verbandes der Brauereien, „ein angesichts der Umstände durchaus respektables Ergebnis.“ Für 2025 zeigt sich die Branche optimistisch – unter anderem, weil der boomende Saison- und Städtetourismus, der sich auf den Bierkonsum positiv auswirkt, auch in diesem Jahr wieder auf Rekord-Niveau liegen soll.

Wenn die Weltpolitik auf den Bierdurst durchschlägt

Die Gründe für den Rückgang beim Bier-Konsum sind mannigfaltig: Neben dem Trend zu einem Lebensstil mit geringerem Alkohol-Konsum spielen auch die alternde Gesellschaft sowie demographische Entwicklungen eine Rolle. Die hohen Lebenshaltungskosten und die „betrüblichen wirtschaftlichen Aussichten“ sowie die Vielzahl an Krisen und Konflikten, mit denen Konsumenten seit einiger Zeit konfrontiert sind, machen sich ebenfalls negativ bemerkbar; es wird generell weniger konsumiert und ausgegeben.

Export-Plus von neun Prozent: Plus 25 Mio. Krügerl

Auf der erfreulichen Bilanzseite ist zu vermerken, dass österreichisches Bier auch im Ausland sehr beliebt ist: In Summe gingen 2024 mehr als 13 Prozent der produzierten Menge in den Export. „Demnach wurden im Vorjahr für das Ausland 25 Mio. Krügerl mehr Bier und alkoholfreies Bier ‚made in Austria‘ produziert als noch 2023“, freut sich Schwarz. 

Lager-/Märzenbier nach wie vor am beliebtesten

Auf Platz 1 im Beliebtheitsranking landet - wie seit vielen Jahren - das klassische Lager-/Märzenbier, In Summe wurden 2024 fast sechs Mio. Hektoliter Märzenbier getrunken – das bildet einen 70-prozentigen Anteil an der Produktionsmenge ab. Mit einem heißen Sommer haben die Brauer hingegen keine Freude, denn: Bei über 25 Grad im Schatten wird mehr Wasser getrunken. Umgekehrt hat der regnerische Juni 2024 einen DStrich gemacht durch die hoffnungsfrohen Planungen für die Zeit der Fußball-EM.

7 von 10 Bieren werden in Mehrweg-Gebinde abgefüllt

Bier hat den höchsten Mehrweg-Anteil bei Getränke-Gebinden, dieser lag 2024 bei beeindruckenden zwei Drittel, wobei auch die kleinen Flaschen (0,33 Liter) im Mehrweg boomen. Auch die Erfahrungswerte mit der neu eingeführten 0,33-Liter-Mehrweg-Bierflasche, die mit 20 Cent bepfandet ist, sind gut: „Die Flasche wird gut angenommen und auch regelmäßig retourniert“, weiß man beim Brauereiverband.

 Ab Februar 2025 hoben die heimischen Brauereien nach 40 Jahren den Pfandsatz für die klassische 0,5-Liter-Mehrweg-Bierflasche von 9 auf 20 Cent brutto pro Flasche an. Die nunmehr geltende Pfandhöhe orientiert sich am Wiederbeschaffungswert von neuen Flaschen.

Das Bierland Österreich
Knapp 350 Braustätten erfüllen mit einem Ausstoß von rund 10 Mio. Hektolitern im Jahr jeden Wunsch der Biergenießer. 2024 erzielten die österreichischen Brauereien einen Umsatz von mehr als 1,4 Milliarden Euro, die Steuern auf Bier bringen dem österreichischen Staatshaushalt jährlich rund 700 Mio. Euro ein. Die Branche beschäftigt etwa 3.500 Arbeitnehmer, ein Vielfaches davon ist in der erweiterten Wertschöpfungskette der Brauwirtschaft tätig

Bereits 7 von 10 Bieren werden in Österreich in Mehrweg-Gebinde abgefüllt (Flaschen, Dosen, Fässer, Container). © Brauereiverband
© Brauereiverband
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