Vinaria: Herr Schreiner, könnten Sie bitte Ihr Weingut kurz vorstellen?

Gernot Schreiner: Seit dem Jahr 2007 führe ich mit meiner Frau Victoria das Weingut meines Onkels Johannes Schreiber fort. Unsere Weingärten befinden sich auf 7,5 Hektar in unserer Heimatstadt Rust, wo wir Anteile an so renommierten Rieden wie Vogelsang, Plachen, Geier, Pandkräftn, Gemärk und Oberer Wald besitzen; sie sind je zur Hälfte mit weißen und roten Rebsorten bestockt, wobei wir uns bemühen, die Rebsorten jeweils optimal auf die Bodenstruktur des Standorts abzustimmen. Früher war ich im Fachbereich Informatik tätig, habe dann aber die landwirtschaftliche Facharbeiterprüfung abgelegt und über ein Jahrzehnt bei Ernst Triebaumer gearbeitet. Meine Frau Victoria stammt aus einem Ruster Weinbaubetrieb.

Vinaria: Wie erfolgt die Bewirtschaftung Ihrer Weingärten?

Gernot Schreiner: Wir haben uns seit der Übernahme im Jahr 2007 dem biologischen Weinbau verschrieben, was unserer Verbundenheit zur Natur und inneren Überzeugung entspricht, und sind seit 2012 als Bioweingut zertifiziert; unsere Weingärten betrachten wir sozusagen als eigenständige Ökosysteme von Reben, Nützlingen, Klima und Mensch.

Vinaria: Ihr Blaufränkisch Rhodolith 2022 hat ja schon die Vinaria Degustation der preisgünstigen Rotweine für sich entschieden. Wie kommt es, dass Ihre Rotweine gerade im relativ schwierigen Jahr 2022 so gut reüssiert haben?

Gernot Schreiner: Der erfolgreiche Wein, der meinen Spitznamen Hennry trägt, ist eine Cuvée aus zwei Drittel Cabernet Sauvignon und einem Drittel Blaufränkisch. Übrigens war das sogar der erste Rotwein, den ich erzeugt habe, und zwar erstmals im Jahr 2001, also vor der Übernahme des Betriebs. Er wächst in der Ruster Riede Gemärk heran, und zwar im oberen Abschnitt. Er kommt nicht jedes Jahr auf den Markt. Der Jahrgang 2022 ist auch deshalb so gut gelungen, weil unsere Böden schon lange Zeit vorbereitet sind. Wenn man die Böden klimafit macht, dann halten sie eben auch lange Trockenheit und sogar Starkregen unbeschadet aus.

Vinaria: Wie verläuft die Vinifikation Ihrer Premium-Rotweine?

Gernot Schreiner: Nach der Handlese findet die halboffene Vergärung mittels natürlicher Hefen in einem Gärbottich mit Deckel statt, wobei die Maischestandzeit etwa zwei Wochen beträgt. Nach dem Säureabbau kommt der „Hennry“ in neue 300-Liter-Fässer österreichischer Provenienz, worin er zwei Jahre lang heranreifen darf. Im Jänner des dritten Jahres nach der Lese geht er dann in den Verkauf.

Topliste Premium Rotweine 2022

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