Schnell wechseln die Eigentümer des großen Burgunder Weinguts Domaine William Fèvre: Erst im Vorjahr von der Familie des Milliardärs François Pinault gehörende Artémis Domaines, unter anderem Eigentümer von Château Latour, gekauft, wird William Fèvre schon wieder verkauft. Das Chablis-Haus soll an Domaines Barons de Rothschild gehen.

Die Familie Pinault, Mehrheitseigentümer des Multimilliardenkonzern Louis Vuitton Moet Hennessy (LVMH), legte im Vorjahr seine Weingüter mit jenen der Familie Henriot zusammen und übernahm eine Mehrheitsbeteiligung an dem neuen Unternehmen Artémis. Diese Transaktion brachte neben der Maison Henriot in der Champagne auch den burgundischen Erzeuger Bouchard Père et Fils in die Artémis-Gruppe, ebenso wie Beaux-Frères in Oregon. Schon zuvor hatte sich die Gruppe an Champagne Jacquesson beteiligt. Seit 2018 gehört auch das burgundische Grand-Cru-Monopolgut Clos de Tart dazu.

Nach dem Verkauf von Champagne Henriot an Terroirs & Vignerons de Champagne (TEVC) im März 2023 und der Entscheidung, seine Aktivitäten in der Champagne um Jacquesson herum zu konzentrieren, verhandelt Artémis Domaines nun über einen Verkauf von William Fèvre mit dem Familienunternehmen Domaines Barons de Rothschild (DBR), zu dem die Bordeaux Châteaux Lafite Rothschild und Duhart-Milon in Pauillac, L'Evangile in Pomerol, Rieussec in Sauternes, sowie Weingüter in Chile (Los Vascos), Argentinien (Bodegas Caro) und China (Long Dai) gehören.

William Fèvre ist einer der größeren Weinbaubetriebe in Chablis mit 78 Hektar Weinbergen, von denen knapp 16 Hektar als Premier Cru und 15 Hektar als Grand Cru klassifiziert sind. Unter dem Label Maison William Fèvre werden einfachere Weine für den Handel abgefüllt.

DBR Lafite möchte mit dem Kauf von Domaines William Fèvre sein stark auf Rotweine ausgerichtetes Portfolio um ein Weißweingut ergänzen. Die Transaktion bedarf noch der Genehmigung der Behörden, das Closing soll bis Ende 2023 abgeschlossen sein.

Quelle:  Decanter, Vitisphere