Der bekannte Barolo-Winzer Enrico Scavino vom Weingut Paolo Scavino in Castiglione Falletto ist im Alter von 82 Jahren gestorben. Er gehörte zur Gruppe der so genannten „Barolo Boys“, die Ende der 1980er-Jahre das internationale Image des Barolo neu definierten und den Wein weltweit bekannt machten.

Enrico Scavino übernahm das von seinem Großvater Lorenzo und seinem Vater Paolo gegründete Weingut und setzte auf die typischen piemontesischen Rebsorten, vor allem aber auf Nebbiolo. Mit Leidenschaft arbeitete er die Unterschiede der einzelnen Lagen heraus. Die Weinberge erstrecken sich über 30 Hektar ausschließlich im Anbaugebiet des Barolo und umfassen 20 der bekanntesten historischen Crus der Appellation, unter anderem Cannubi, Monvigliero, Bricco Ambrogio, Ravera, Vignolo, Terlo, Cerretta, Prapò, Bussia und Rocche di Castiglione. Bric dël Fiasc und Rocche dell'Annunziata zählen zu seinen bekanntesten Weinen.

Scavino holte zusammen mit den anderes Barolo Boys seiner Generation die Barolo Weine weg vom verstaubten Image der hantigen Bauernweine, die aufgrund ihrer Säure und Tannine erst nach Jahrzehnten halbwegs verträglich zu trinken waren und transformierte diese in eine neue Genusswelt. Durch Änderungen in der Weinbereitung („moderner Barolostil“) erlebten Barolos einen neuen Boom und wurden ein weltweiter Erfolg.

Enrice Scavino gilt als Vorreiter der modernen Barolostilistik. Sein Wissen und die Führung des Weinguts hat er an seine Töchter Elisa und Enrica weitergegeben, die bereits seit vielen Jahren das Weingut leiten.