Die italienischen Winzer Franz Haas (Südtirol), Graziano Prà (Veneto), Silvio Jermann (Friaul), Mario Pojer (Trentino) und Walter Massa (Piemont) engagieren sich gemeinsam gegen das schlechte Image von Schraubverschlüssen in ihrem Land.

Bereits im vergangenen Jahr haben sie sich zu einer Gruppe namens „Gli Svitati“ zusammengeschlossen. Mit ihrem Engagement wollen sie italienische Erzeuger von den Vorteilen des Schraubverschlusses überzeugen. Gleichzeitig aber auch die Vorurteile der Endverbraucher gegen den Schrauber analysieren. Während der Schraubverschluss in vielen Ländern als Qualitätsverschluss akzeptiert wird, sind die italienischen Winzer noch sehr skeptisch bis ablehnend.

„Unser Engagement macht sich bereits bemerkbar. Weißwein-Produzenten sind generell offener gegenüber der Verwendung von Schraubverschlüssen. Nun ist es an der Zeit, sich auch auf die Rotweine zu konzentrieren“, sagte die Winzergruppe bei einem Treffen mit Top-Sommeliers in Bergamo. Dort war auch der Barolo-Produzent Ettore Germano anwesend, der als einer der wenigen in Italien seit einigen Jahren einen Barolo mit Schraubverschluss abfüllt.

„Wenn der Schraubverschluss den Wein besser konserviert und der Winzer davon überzeugt ist, müssen wir diese Entwicklung dem Gast kommunizieren“, waren sich die teilnehmenden Sommeliers einig. Für viele DOC- und DOCG-Weine sind Schraubverschlüsse in Italien bislang nicht zugelassen. Dies zu ändern, wird ein weiterer Schwerpunkt von Gil Svitati sein.

In Österreich ist demgegenüber die Entwicklung weit fortgeschritten. Zahlreiche Spitzenwinzer verschließen ihre Flaschen bereits ausschließlich mit Schraubverschlüssen. Tendenz steigend.

Die Gruppe rund um die genannten Protagonisten könnte schon bald prominenten Zuwachs erhalten: Angelo Gaja soll dem Schraubverschluss auch für Rotweine sehr offen gegenüber stehen.