Philipp Grassl
2464 Göttlesbrunn
Am Graben 4
Tel. +43 2162 8483
office@weingut-grassl.com
www.grassl.wine
Zu schweigen, wenn der Wein spricht, rät Philipp Grassl – und das mit gutem Grund, denn seine Weine haben tatsächlich viel zu erzählen. Jeder für sich, ganz unterschiedliche Geschichten – einige mitteilsam und kurzweilig, etliche auch leise und hintergründig.
Philipp und Angelika Grassl führen einen „mittelkleinen Familienbetrieb in dritter Generation” in Göttlesbrunn, der seit vielen Jahren zur heimischen Elite zählt. Die Bausteine zum Erfolg sind denkbar einfach: Man biete Konstanz über die Jahre und Kontinuität quer durch alle Kategorien und erzeuge Charakterweine mit relevanten Botschaften und Lagerpotenzial, die schließlich auch noch den Beweis antreten, dass sich Komplexität und Trinkspaß nicht gegenseitig ausschließen.
Obwohl die Weine aus diesem Musterbetrieb echte Carnunteser sind, bestechen sie doch durch eine eigenständige Stilistik: Bemerkenswert ist die in diesem sonnenverwöhnten Gebiet nicht überall selbstverständliche Eleganz und Transparenz fast aller Weine, die darüber hinaus über tolle Balance und unprätentiöses Auftreten sowie ausgeprägten Sorten- und Bodencharakter verfügen.
Das Weinsortiment gliedert sich in Gebiets-, Orts- und Lagenweine – das gilt für all jene Weine, die sortenmäßig in die junge DAC Carnuntum hineinpassen. Jene Sorten bzw. Cuvées, die dort nicht inkludiert sind, finden sich in der Gruppe „Superweine” – ein Sammelsurium an Sorten und Kategorien, reichend vom Basis-Welschriesling über aromatische, pinke und burgundische Kreszenzen bis hin zum Kultwein Reserve (ehemals Bärnreiser Reserve). Bei der Verarbeitung setzt Philipp Grassl auf Ganztraubenpressung, u. a. um Gerbstoffeintrag zu vermeiden, der in Zeiten des Klimawandels an Aktualität gewinnt. Es wird spontan vergoren und auf Zusätze wie Enzyme verzichtet, die Schwefelwerte sind sehr niedrig angesetzt. Wird bereits seit Jahren überwiegend nach biodynamischen Grundsätzen gearbeitet, soll 2024 fast der gesamte Betrieb bio-zertifiziert sein.
2023 war durch den traumhaften Herbst geprägt. In diesem Jahr wurde reduktiver als in anderen Jahren gearbeitet, beim Pressen agiert man besonders sanft – ein Pressvorgang dauert drei bis dreieinhalb Stunden.
Wird Philipp Grassl für seine exzellenten Rotweine besonders geschätzt, so sollte man auch die Weißen hier keinesfalls unterschätzen: Die preiswerten Klassikweine präsentieren sich stets als transparente Sortenvertreter mit Trinkanimo. Mit dem Einzellagen-Chardonnay vom Rothenberg hat Grassl vor einigen Jahren einen hoch seriösen, komplexen Vertreter ins Sortiment aufgenommen. Seit wenigen Jahren gibt es einen Charakterwein in Weiß in Gestalt des Welschriesling Alte Reben aus der Ried Neuberg mit tonig-fettem Boden. War der 2021 schon herausragend, so ist der 2022er diesem ebenbürtig.
Bei den Rotweinen dominiert der Lokalmatador Zweigelt, gefolgt von der Charaktersorte St. Laurent. Neben eleganten, fruchtbetonten Varianten mit wohldosiertem Gerbstoffgerüst gibt es von den Rotweinklassikern auch Premiumweine in Gestalt der St. Laurent Reserve und des Lagen-Zweigelt aus der Ried Schüttenberg. Blaufränkisch ist reinsortig durch den Ortswein Prellenkirchen vertreten. Besonderen Status haben Rotwein-Cuvées im Hause Grassl: Der Ortswein Neuberg Göttlesbrunn gehört zu den herausragenden Rotweinen im mittleren Preissegment, die Lagen-Cuvée Bärnreiser – ebenfalls Herkunft Carnuntum – sowie die reichhaltige Reserve zählen regelmäßig zu den Spitzenrotweinen Österreichs.
Weine
(ZW/BF/ME/CS) Samtig, rasend frisch mit transparenter Dunkelfrucht, Morellen, Brombeeren, Cassis, recht viel Würze, tiefgründig; herrliche Frucht, rot und dunkel gemischt, auch Ribiseln, knackiger Biss, viel festes reifes Tannin, nach hinten rotfruchtig, kraftvoll, lang.
Kühl, duftig, elegant, klassisch, schöne Frucht, dunkle Blüten und dunkles Laub, kristallklar; knackig, lebhaft, saftiger Biss, zartbitter, ungemein pointiert, mittellang, packend.
Samtig, Räuchernoten, grüne Oliven, nussig, viel mineralische Würze, tief, Orangenzesten; herrlich saftige, tolle Frucht, kernig, vital, rosa Grapefruits, packende Struktur, bemerkenswerte Länge, großartig.
(ZW/BF/SL) Kühle Frucht, Rhabarber, etwas Basilikum, duftig, getrockneter Hibiskus; schlank, dezente Frucht, rund, unkompliziert.
Ziemlich würzige Nase mit viel Sauerkirschen, etwas Schlehen, frisches Laub, viel Pikanz, mazerierte Beeren, würzig, Graphit, Kakao; elegante Frucht, guter Schliff, dezente Säure, saftige Mitte, gutes Tannin, fest und griffig, mittellang.
(ME/BF/ZW) Satte Beeren, Kokoshauch, profund, opulent, ausgereift, würzig, kandierte Kirschen, Heidelbeeren, Schokonoten, dunkles Laub; ordentlich Power, ein Korb voller dunkler Beeren, samtig, Riesendichte, reichhaltig, hinten feine Säure mit etwas Rotbeerigkeit, sehr lang anhaltend.