Josef Fritz
3701 Zaußenberg
Ortsstraße 3
Tel. +43 2278 2515
office@weingut-fritz.at
www.weingut-fritz.at
Das Wagramer Parade-Weingut hat die aktuellen Jahrgänge, wozu teilweise sogar noch 2021 zählt, für eine untadelige Serie genutzt, die bezüglich ihres Umfanges mit Sicherheit die bisher größte und punkto Qualität wohl auch die allerbeste in den Annalen des Zaußenberger Familienweingutes darstellt. Dazu dürften auch die Ideen von Sohn Johannes einen wertvollen Beitrag geliefert haben, dessen Studium demnächst abgeschlossen sein wird. Ebenfalls bald beendet wird die Umstellungsphase zur biologischen Bewirtschaftung sein, sodass der Jahrgang 2024 zur Gänze mit dem Bio-Attribut versehen werden kann.
Insgesamt gibt es diesmal derart viele Neuigkeiten und Änderungen, dass die Auswahl schwer fällt. So gibt es erstmals einen sehr einschmeichelnden und vielversprechenden Grünen Veltliner unter der Bezeichnung Himmelreich „Höhle“, der auf einen alten Unterstand im Lössgraben Bezug nimmt. Unverändert ist hingegen der hohe Fun-Faktor für den überdies preiswerten Roten Veltliner von den Wagram Terrassen. Immer besser reüssiert der Mordthal, dem die etwas schlankere, rassige Stilistik nur guttut, und der bereits legendäre Privat vom Steinberg baut sein Alleinstellungsmerkmal für diese Rebsorte einfach weiter aus. Im Betonei, doch ohne nennenswerte Maischestandzeit ausgebaut wurde der diesmal völlig anders geartete, sehr feingliedrige Gondwana. Komplettiert wird das Sextett(!) der Roten Veltliner vom fulminanten „Josef vs Johannes“, der diesmal zwischen Bourgogne-Affinität und ungestümer, energetischer „natural“-Attitüde pendelt.
Von den Novitäten gefallen des Weiteren der kraftvolle, fleischige Weißburgunder und der im Stahltank ausgebaute, überaus rassige Riesling ohne jede Einschränkung, aber auch die Große Reserve vom Traminer trumpft diesmal mit Nuancenreichtum und saftiger Fruchtfülle auf. Noch etwas schüchtern gibt sich der schlanke 2022er Pinot Noir, während sein weiß gepresstes, schäumendes Pendant in Gestalt des Blanc de Noir 2019 schon einen sehr guten Einstand geliefert hat. Auch für die unter der Bezeichnung Tertiär laufenden Weine hat ein Paradigmenwechsel stattgefunden, da hierfür nunmehr ganze Trauben im Akazienfass vergoren werden, was vor allem dem Sauvignon viel Fruchtbrillanz und Spannung verliehen hat.