Gerhard J. Lobner
1190 Wien
Pfarrplatz 2
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Das Rote Haus setzt nach wie vor primär auf den Wiener Gemischten Satz in vier Varianten, die allesamt aus den Rieden im Herzstück des Nussbergs stammen, wobei im Sortenmix vor allem auf die Burgunder-Trilogie aus Pinot Blanc, Chardonnay und Pinot Gris gesetzt wird. Ergänzt wird dieses Quartett von einem 2022er Chardonnay, der die Reifung in Barriques nicht verleugnet.
Schon der aus fünf Rebsorten gekelterte Gemischte Satz der Ortswein-Kategorie gefällt mit apartem Fruchtspiel und jener feinkörnigen Ader, die für das Nussberger Terroir typisch ist. Der Top-Wein von der Ried Preussen gibt sich diesmal etwas offenherziger und charmanter als sein Vorgänger aus 2021, ohne dass es ihm an Spannkraft und Dichte mangeln würde. Für den klaren Höhepunkt der aktuellen Serie sorgt freilich der bei aller Kraft vor allem durch Eleganz und Komplexität geprägte Langteufel, der auch bei hoher Reife den feingliedrigen, fast leichtfüßigen Lagencharakter in jeder Phase wiedergibt.
Im Kellergebäude in der Kuchelauer Hafenstraße befindet sich übrigens auch eine sehenswerte Vinothek, in der sämtliche Weine vom Roten Haus und des Schwester-Weingutes Mayer am Pfarrplatz in gepflegtem Ambiente verkostet und gekauft werden können, wobei im Sommer auch eine großzügige Terrasse zur Verfügung steht.
Weine
Navel-Orange und Schälnüsse in der Nase, offenherzig, rund und fruchtsüß, die „Burgunderfamilie“ wird sofort schmeckbar, saftig wie charmant, alles in Balance.
Verlockendes Bukett mit Anklängen von Zuckermelonen und Mandarinen, klare Konturen, fest verwoben, ja engmaschig, gelbfruchtige Fülle, feinkörnig bis zum langen Abgang.
Beginnt mit Melisse und Ingwer, atmet quasi kühle Eleganz, kraftvoll wie elegant, sehr dicht und straff, typischer Nussberger in dezenter Ausprägung, spannungsgeladen und muskulös, gute Länge, benötigt noch ein bisschen Flaschenreife.
Nach Walnüssen und Maroni duftend, leicht malzige Note, noch deutlich von der Eiche beeinflusst, ausgereift und reichhaltig, extraktsüß und mächtig, gleitet mit perfektem Equilibre über den Gaumen, ein Reigen tropischer Früchte, auch viel Spannung sowie burgundisches Feeling, große Reserven.
Babybanane und Erdnuss im rauchig unterlegten Bukett, auch etwas Mokka, rund, sanft und harmonisch, schon ganz gut eingebundenes Holz, Mandelmilch und Aranzini, mittlere Maschen.