Franz Pichler
3610 Wösendorf
Hauptstraße 68
Tel. +43 2715 2307
weingut.pichler@aon.at
www.f-pichler.at
Klein, aber fein – das ist das Wösendorfer Weingut Franz Pichler. Fünf Hektar werden auf den Weinbergen von St. Michael über Wösendorf bis Joching bearbeitet. Alles in emsiger Handarbeit, logisch. Der Fokus liegt auf Riesling und Grüner Veltliner. Im Weinmenü von Winzer Franz Pichler stehen dann trinkvergnügliche Federspiele und Smaragde.
Die Schaffenskraft des ruhigen, sympathischen Wösendorfers hält bereits seit mehr als 40 Jahren an. Den jungen, aktuellen Jahrgang 2023 bezeichnet Pichler als „schönes Weinjahr“, mit einer kühlen Periode bis April. Der Sommer sei trocken gewesen, wo bewässern unverzichtbar gewesen war. „Und dann haben wir einen schönen Herbst gehabt.“ Gelesen wird so spät wie möglich. Das Ergebnis sind appetitliche Weine mit Frische und runder Frucht. Die Säure wirkt in den 2023er-Weinen ein bisschen milder, da Pichler aber vor allem Terrassenlagen bewirtschaftet, sorgt immer wieder eine unterstützende Mineralität in den Weinen für Vitalität und Trinkfluss.
Schwungvoll beginnt es bei Franz Pichler mit dem Bachsatz Federspiel vom Veltliner, einer feinen, kleinen Lage unterhalb des Gaisbergs. Richtig knackig und von einnehmender Wachauer Sortentypizität geprägt ist das Riesling Federspiel von den Terrassen, ein feiner Trinkspaß.
Hell strahlt auch der Riesling Smaragd von der oft unterschätzten oder übersehenen Ried Harzenleiten in St. Michael, einer bis zum Waldrand auf 300 Meter raufgehenden kargen Südostlage, wo sich die Reben in verwitterten Paragneis hineingebohrt haben. Auch beim Smaragd Veltliner von Franz Pichler, der am Jochinger Kollmitz steht, geht es hoch hinaus. Seine Weingärten reichen von der Mitte des Berges bis hinauf unters Plateau. Die Kraft des Weines holt Pichler aus mittlerweile bis zu 60 Jahre alten Veltliner-Stöcken. Die Riesling-Reben in der Harzenleiten sind etwa halb so alt. Apropos alt: Wer gereifte Smaragde mag – bei Franz Pichler findet sich noch die eine oder andere Perle. Erst kürzlich hat der Autor dieser Zeilen am Weingut einen 2013-er gekostet. Zehn Jahre alt, aber noch immer jung. Und das zeigt auch: Franz Pichlers Weine halten.