Franz-Josef Gritsch
3620 Spitz
Kirchenplatz 13
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Franz-Josef Gritsch strahlt über beide Ohren, wenn er von seinen Weinen aus dem aktuellen Jahrgang spricht. Und diese präsentieren sich in der Tat bereits zum frühen Kostzeitpunkt von ihrer schönsten Seite. Interessant ist die Information des engagierten Weinmachers, dass er in seinen Spitzer Rieden eine bessere Ertragssituation hatte und im Durchschnitt sogar höhere Gradationen erzielt wurden, als das in den weiter östlich liegenden Weingärten, also in Dürnstein und Loiben, der Fall war, wo auch die Erntemengen geringer ausfielen. Insgesamt lassen sich Qualität und Ausprägung der Weine seiner Meinung nach am ehesten mit dem ausgezeichneten Jahrgang 2019 vergleichen.
Die größte Neuigkeit heuer ist wohl der Ausstieg des Mauritiushofs aus der „Vinea Wachau“. Franz-Josef Gritsch begründet das damit, dass er – seit es die neue Wachau DAC-Verordnung gibt – keinen Vorteil im weiteren Verbleib bei der Markengemeinschaft sieht und führt auch sehr detailliert eine Reihe von Gründen an, auf die wir hier aus Platzgründen nicht eingehen können. Dazu kommt, dass – O-Ton – „ich die Doppelgleisigkeit von zwei Systemen meinen Kunden nicht zumuten möchte“. Die Bezeichnungen Steinfeder, Federspiel und Smaragd sind im Haus somit ab sofort Geschichte und weichen den Begriffen der DAC-Qualitätspyramide: Gebietsweine, Ortsweine und Riedenweine.
Neuheiten gibt es freilich auch, was die Weine selbst betrifft, und das sind gar nicht so wenige. So finden wir beispielsweise bei den Rieslingen mit dem „Steinterrassen“ einen neuen Einstiegswein und mit dem „Pluris“ einen neuen Lagenwein im Portfolio. Ersterer bezirzt mit Frische und Knackigkeit, Letzterer zeigt sich als fruchtstrotzender Wachauer, der sowohl Lage als auch Sorte ernst nimmt. Den 1000-Eimerberg gibt es künftig nur noch im höherwertigen Bereich, also dem der seinerzeitigen Smaragd-Kategorie. Bei den Veltlinern nimmt heuer – neben den arrivierten Top-Weinen – ein weiterer Ausnahmewein Platz. Der als „Blaue Mauritius I II III“ bezeichnete Wein aus dem Jahrgang 2019 erhebt mit seiner grandiosen Performance Anspruch auf Kultwein-Status.
Weine
Rassige Säure, grüne Erdbeeren, Zitronengras; die knusprige Säure sorgt für Verve und Esprit; mittelgewichtig, lebhafter Sommertrunk.