Alois Gollenz
8355 Tieschen
Laasen 2
Tel. +43 3475 2519
info@dergollenz.at
www.dergollenz.at
„2023 war durch die häufigen starken Regenfälle herausfordernd und sehr arbeitsintensiv. Ab Mitte August wendete sich das Blatt, und mit dem langen Herbst konnten wir in einer kompakten Lese einen sehr guten Jahrgang mit optimalen Gradationen einbringen“, so blickt Kerstin Gollenz auf das vergangene Jahr zurück. Eigentlich müssten wir ja noch länger zurückblicken, denn sie entlassen ihre Weine gerne mit einer gewissen Flaschenreife in die Obhut ihrer Kunden. Die Lagenweine 2022 sind grad frisch gefüllt, aktuell sind 2020 und 2021 im Verkauf. Auch die Weine selbst nehmen sich zurück, zeichnen sich durch ein selbstbewusstes Understatement aus. Sehr umsichtig wird mit Holz, oft groß, nicht immer neu, gearbeitet, sodass in den meisten Fällen nur eine vage Erinnerung bleibt. Spontan vergoren bleiben die Weine lange auf der Vollhefe und werden so spät wie möglich gefüllt. Primärfruchtige oder vordergründige Weine sind nicht ihre Intention, wichtig sind Jahrgang und vor allem die Herkunft von unterschiedlichen Böden, die Urmeer und Vulkane vor Millionen von Jahren hinterlassen haben. „Diese Weine lassen sich wunderbar mit einer Vielzahl an Speisen kombinieren“, weiß die ausgebildete Sommelière zu berichten. Überraschungsgäste der diesjährigen Verkostung waren zwei Sekte aus dem Jahr 2019. Von der Lese der Trauben bis zum Degorgieren wird alles im Haus erledigt. Mit dem Blauen Muskateller kultivieren sie eine uralte Rarität; da die Trauben Beeren unterschiedlicher Reife tragen, eignet sie sich besonders zur Versektung. Beide Sekte haben mindestens 30 Monate Hefelagerung hinter sich, der Muskateller kommt aus dem Stahl, sein Gegenstück, DER GOLLENZ, verbrachte zehn Monate im großen Holz.
Weine
Salz und Pfeffer, ein Hauch von Holz, sehr straff, engmaschig, Salzzitronen, Geleefrüchte, braucht Luft, elegant, vielversprechend; Vanille, zarte Röstnoten, geschliffene Gerbstoffe, ein zurückhaltender und doch imponierender Wein, gute Länge, braucht Luft. Großteils Lehm, oberes Drittel Ausläufer des Urmeers mit kleiner Menge Sand und Kalk, Südostlage, mit 15 bis 25 Jahren die ältesten Reben.
Trockenblumen, reifes und auch getrocknetes Steinobst, ein paar Zesten, eine Idee von Holz; gut eingebundene Säure, Holz nur als zart griffige Begleitung, helle Zitrusnoten, etwas fruchtsüß, rassige Erscheinung, elegant, lang, burgundisch.
Straff, knackiger Pfirsich, ein Prise Pfeffer, etwas Rosenduft; griffig, fordernd, steinig, starke Darstellung der Herkunft, kernige Statur, passende Säure, mit Luft kommt etwas Fruchtsüße dazu, spannender, etwas ernster Vertreter.
Dunkle, ruhige Eröffnung, gelbes Obst, Pfirsichsorbet, zischig, Brennnessel, Minze, Melisse; fester Grip, dunkle Frucht, etwas spröder Charme, gute Spannung, mittelgewichtig, stark bodengeprägt, spartanisch.
Röstig, kreidig, mehr Würze- als Sortencharakter; kräftige Säure, dennoch geschmeidige Fülle, Sorte angedeutet, engmaschig, animierend, sehr eleganter, puristischer, pikanter Wein, bewusst als vielseitiger Speisenbegleiter vinifiziert.
(Blauer Muskateller) Zart messingfarben, ganz feines Muskatellerbukett; trocken, dennoch geschmeidig, festes Mousseux, dezente Aromatik, gewisse Fülle, ein Hauch Rosenduft, mit Luft wird die Tonalität tiefer, Muskatnuss, Macis, Pfeffer, reich strukturiert, gute Fülle, Pfirsich, fruchtsüß, solide Länge.
(CH/PB/PN) Sehr feines Bukett, zitrusduftig, gelbfruchtig, etwas Tropenfrucht; resches Mousseux, grüne und gelbe Äpfel, Zitronenschale, bisschen fruchtsüß, dann kernig, kantig, fast kompromisslos, zurückhaltend und doch vielschichtig, ein paar exotische Nuancen, sommerlich frisch, stahlig, straff, belohnt den aufmerksamen Genießer, die Meeresfrüchte warten schon.