Weinguide
Ausgabe 2024/25
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2020 Rotgipfler Reserve
Weingut Schwertführer „35“
Thermenregion

Gebratene Birne, Malzhauch; cremiges Steinobst, süßer Tabak, zart rauchige Edelholzaromen, geröstete Mandeln, getrocknete Ananas, Nusskuchen, stoffiger Körper, grüne Würze, pikante Säure, schmelzig im Abgang.

Weißwein
Rotgipfler
-
Schraubverschluss

Weingut Schwertführer „35“
Thermenregion

Johann Schwertführer
2504 Sooß
Hauptstraße 35

Seit 1898 ist die Familie Schwertführer dem Weinbau verschrieben, heute bewirtschaftet Johann in der fünften Generation gemeinsam mit seiner Familie die Rieden in und um Sooß herum. Die typischen Sorten der Thermenregion werden angebaut und gefühlvoll gekeltert. Hauptaugenmerk liegt auf den weißen und roten Burgundersorten und der autochthonen Rebsorte Rotgipfler. Johanns persönliches Liebkind ist ein ganz spezieller Wein: WAASN®. Ausgebaut im Holzfass reift der Wein für mindestens 18 Monate im Barrique. Nach dem Abfüllen kommen die Weine für ein Jahr in den Keller zur perfekten Flaschenreife und erst dann in den Verkauf.

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2019 Grüner Veltliner unique BIO
Weingut Hagn
Weinviertel

Frische Fruchtnoten, Weißbrotrinde, Holz in Apfel- und Birnenaromatik gewickelt, Eibisch; mehr helles Holz, reife Fruchtnoten, balsamisch, Vanille, spannende Säurestruktur, straffer, geradliniger, trockener als 2017, Zeit!

Weißwein
Grüner Veltliner
€€€€€
Behandelter Presskork

Weingut Hagn
Weinviertel


2024 Mailberg
154

„2023 ist ein phantastischer Jahrgang, nach diesem extrem langen Sommer hat alles sehr gut gepasst“, so fasst Wolfgang Hagn das neue Weinjahr zusammen. Eigentlich betreiben er und sein Cousin Leo kein Weingut, sondern eine moderne Weinerlebniswelt mit dem Weindomizil als Kulinarik-Hotspot samt Nächtigungsmöglichkeit. Mit ihrem umfangreichen Sortiment heimsen sie national wie international Preise in Serie ein, zuletzt wurden sie bei der NÖ-Weinprämierung als Weingut des Jahres 2023 ausgezeichnet. Bei den Veltlinern zeigen sie vom frechen Filius über Antlasbergen und Hundschupfen bis hinauf zu den holzgeschulten unique-Weinen, was Winzer, Sorte und Herkunft draufhaben – da wird jeder fündig. Mit den Lagenweinen und noch mehr mit unique 2017 und 2019 beweisen sie, wie gut kräftige Veltliner reifen können. Interessant ist auch die Gegenüberstellung von klassisch zu unique bei den Chardonnays und den Rieslingen. Sauvignon und Muskateller machen mit ihrem ausgeprägten Sortenprofil sehr viel Spaß. Die ebenfalls oft und hochprämierten Roten kommen im nächsten Jahr.

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2023 Sauvignon Blanc Classic
Weingut Wine by S. Pratsch
Weinviertel

(11,5 % Vol.) Strahlende Holunderblüten, intensive Cassisaromen, Kernobst und Stachelbeeren, einladend; Dacapo im Mund, dazu gelber Paprika, Kräuter, zart, dennoch dicht, Mineralik im munteren Abgang.

Weißwein
Sauvignon Blanc
€€
Schraubverschluss

Weingut Wine by S. Pratsch
Weinviertel

Stefan Pratsch
2223 Hohenruppersdorf
Milchhausstraße 5

Tel. +43 676 6249773
office@pratsch.at
www.pratsch.at

Das Weingut Stefan Pratsch in Hohenruppersdorf hat seinen Ursprung in der Vereinigung zweier alter, ortsansässiger Weinbaufamilien. Bereits vor 30 Jahren war Vater Willi Pratsch überzeugt, dass der naturnahe Weinbau der richtige Weg ist, und so war er einer der Ersten, der im Weinviertel mit Bio-Weinbau begonnen hat. Diese Leidenschaft und Philosophie übertrug sich wie von selbst auf den jungen Kellermeister Stefan Pratsch. Wie sich heute zeigt, war die Umstellung auf biologisches Wirtschaften ein wichtiger Schritt auf dem Weg in eine erfolgreiche Weinzukunft.

Für mich war der Besuch bei Stefan Pratsch eine höchst erfreuliche Neuentdeckung. Alle verkosteten Weine befinden sich qualitativ auf einem wirklich hohen Niveau, und durch niedrige Alkoholwerte sind sie absolut süffig. Beide Sauvignons sowie die Top-Weine bei Grüner Veltliner und Riesling stechen noch einmal hervor. Außerdem habe ich das Gefühl, dass hier noch lange nicht der Plafond erreicht ist. Es liegt vielleicht an den 95 % Exportanteil, warum seine Weine in Österreich nicht bekannter sind. Da aber in diesem Frühjahr ein wunderschöner Verkostungsraum im Loungestil inklusive Shop – mit seinen Weinen und Produkten aus der Umgebung – gebaut wurde, steht einem Besuch im Weingut nichts mehr im Wege. Zugang mit der eigenen Bankomatkarte jederzeit möglich! Schauen Sie sich das an!

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2023 Riesling Ried Gmirk
Weingut Blauensteiner
Wagram

Rhabarber, Apfelnoten, ungemein duftig, reife Marille, weiße Blüten, feingliedrig, Finesse, Eleganz, zart fruchtig, Ananas. Gösinger Riesling von straffem, charmantem Ausdruck. Ein Riesling der Extraklasse.

Weißwein
Riesling
€€
Schraubverschluss

Weingut Blauensteiner
Wagram


3482 Gösing am Wagram
Obere Zeile 12

Was die Blauensteiners dem Jahrgang 2023 abgerungen haben, ist aller Ehren wert. Besser geht es wohl nicht mehr. Unglaublich elegante Weine, denen es an nichts fehlt. Von traubiger Feinheit durchzogen. Ich bin voller Begeisterung.

Man bewirtschaftet beste Lagen in Gösing wie die Rieden Armaguld, Essenthal, Fumberg, Gmirk, Wilbling und Welfel. Gösing am Wagram liegt höher und profitiert vom kontinentalen und pannonischen Klima. Bei Leopold Blauensteiner und Sohn Christoph ist Wein nicht Beruf, sondern Berufung. Es ist Leidenschaft für die Natur. Wein aus einer intakten Umwelt. Auch die nächste Generation hat das Recht, eine intakte Umwelt übergeben zu bekommen.

Wie schon oben erwähnt – die Weine sind prachtvoll. Muskateller und Sauvignon Blanc brillieren. Der Riesling Gmirk ist der Wahnsinn. Ein toller Grüner Veltliner Wilbling, der sich bestens darstellt. Grüner Veltliner Ried Fumberg strotzt vor Feinheit und Vielschichtigkeit. Der Rote Veltliner aus der Ried Fumberg lässt einen ehrfurchtsvoll zurück. Wagram pur! TOP – der 2022 Grüner Veltliner privat Ried Fumberg, ein großer Wein von sakralem Antlitz. Man sollte solch einen Wein aus Respekt stehend genießen. NEU – ein Wein namens „Orange Yellow“, betört die Nase durch ein unvergleichliches Aroma, bestimmenden Gerbstoff und höchst individuellem Ausdruck.

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2023 Grüner Veltliner Ried Steinpoint
Wein- und Gästehof Edlinger
Kremstal

Tief-mineralische Aromen, wie zerstoßene Steine, dann Getreideähren, Teeblätter, Propolis, Orangenzesten; fließt mit satter Frucht über den Gaumen, substanziell, mundfüllend, dennoch kristallklar strukturiert, mit zart salzigen Schattierungen; lange anhaftend.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€
Schraubverschluss

Wein- und Gästehof Edlinger
Kremstal

Josef Edlinger
3511 Palt
Lindengasse 22

Josef Edlinger strahlt über beide Ohren – mit dem aktuellen Jahrgang hat er neuerlich etliche Weinpreziosen im Keller, die es verdienen, ins Scheinwerferlicht gestellt zu werden. Herauspicken möchten wir vor allem die beiden Top-Veltliner, zum einen den ungemein saftigen, komplexen, hochmineralischen Optimas, zum andern den in gebrauchten Holzfässern vinifizierten Sortenkollegen aus der Ried Hintere Point, der als leuchtendes Beispiel für behutsamen Holzeinsatz dienen kann. Freilich finden sich auch bei den Rieslingen bemerkenswerte Weine – hier hat der Wachauer Ableger vom Silberbichl klar die Nase vorn.

Die Edlingers führen am Fuße des Göttweiger Bergs einen Familienbetrieb im wahrsten Sinne des Wortes, und das seit 1842. Alle packen mit an, Josef Edlinger selbst ist Weinbau- und Kellermeister, unterstützt wird er in allen administrativen Belangen von Gabriela, seiner charmanten Gattin, wie auch von Sohn Paul, der sich um Marketing und den Verkauf kümmert. Und wer Gelegenheit hat, einen Blick in die Weingärten zu machen, wird häufig den Senior bei seinen geliebten Rebstöcken vorfinden. Nicht zu vergessen die Frau Mama, die das mit fünf Zimmern ausgestattete Gästehaus betreut. Derzeit befindet man sich übrigens in der Umstellungsphase auf einen biologisch zertifizierten Betrieb, im kommenden Jahr ist es dann so weit.

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2023 Grüner Veltliner Smaragd Ried Süßenberg
Winzerhof Haiderer
Wachau

Reichhaltiger, mit Aromen gesegneter Grüner Veltliner, mürber Apfel, Steinobst, tolle Exotik wie Ananas, Mango, Honigmelone, voller Würze, kräftiger, breitschultriger Ausdruck, elegante Opulenz, ungemein saftig, die ca. 6 g Restzucker geben ihm den Kick. Ein Wein, welcher im Spätherbst zur Hochform auflaufen wird. Der wird nach einiger Flaschenreife so richtig brillieren.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€€
Schraubverschluss

Winzerhof Haiderer
Wachau

Anton Haiderer
3512 Unterbergern
11

Ein großer Jahrgang ist Anton Haiderer da in den Schoß gefallen. Nicht mit Glück, sondern mit harter Arbeit. Glück bekommt man nicht geschenkt. Mühevoll mit etwa 25 % weniger Ertrag, doch die Qualität ist überragend. Der Jahrgang war so reif, dass man keine Steinfeder anbieten kann. Hochreife Trauben ergaben fulminante Weine aus allen Rebsorten, welche mit Sicherheit formidabel reifen können. Schon der „einfachste“ Wein des Hauses – Grüner Veltliner Antonius – präsentiert sich mit glockenklarer Stilistik. Wie überhaupt sind die Federspiele durchwegs hochwertige Kreszenzen geworden. Dementsprechend hinreißend sind die Smaragdweine. Vor allem die beiden – Grüner Veltliner und Riesling – von der Ried Süßenberg werden ihren Weg gehen. Ein Ausnahmewein ist der spät gelesene Grüner Veltliner Maximus. Ein Wein, der jede Sammlung adelt und den Keller bereichert. Zudem betreibt die Familie Haiderer auch einen ausgezeichneten Heurigen.

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2023 Riesling Ried Steinriegl
Weingut Prager
Wachau

Heublumen und Zitronenmelisse im Duft, sehr erfrischend und fein gezeichnet, straff und konturiert bei relativ schlankem Körperbau, noch etwas herber Charme, angedeutete Zitrusfrucht, knochentrocken im Abgang.

Riesling
€€
Schraubverschluss

Weingut Prager
Wachau

Robert Bodenstein MSc
3610 Weißenkirchen
Wachaustraße 48

Der Jahrgang 2023 war im Thal Wachau wahrlich nicht einfach zu meistern, folgten doch auf die sommerliche Trockenperiode kurz vor der Lese starke Regenfälle und gerade in den Weißenkirchner Lagen auch schwerer Hagelschlag, der zu beträchtlichen Schäden und damit einhergehenden Mengeneinbußen führte. Zwar sind die beschädigten Beeren aufgrund des schönen Herbstwetters zum Glück eingetrocknet, doch war der Leseaufwand bei geringen Erträgen enorm. Durch die reiche Erfahrung von Toni Bodenstein und die ihm eigene naturwissenschaftliche Akribie wurden jene Schritte gesetzt, die erforderlich waren, um das Beste aus dieser schwierigen Situation herauszuholen. Gegen die bedeutenden Mengenverluste und das zeitaufwendige Herauspicken der unversehrten Trauben und Beeren war zwar kein Kraut gewachsen, doch waren andere Maßnahmen zweckmäßig, um den eher alkoholreichen und säurearmen Jahrgangsweinen behutsam unter die Arme zu greifen. So wurde ausschließlich auf Ganztraubenpressung gesetzt, um durch die Maischestandzeit keine Säure zu verlieren, und die Gärung wurde bei höheren Temperaturen als üblich absolviert, um den Alkoholgehalt etwas einzudämmen.

Diese Maßnahmen haben zweifellos dazu beigetragen, möglichst anregende und balancierte Gewächse zu erhalten, wie schon der straffe, betont trockene Riesling von der Ried Steinriegl beweist, die vom Hagel besonders betroffen war. Noch etwas verhalten, ja nahezu asketisch präsentiert sich der fein gestrickte, doch noch recht unzugängliche Smaragd-Riesling von der Ried Achleiten, während das Wachstum Bodenstein den lagentypischen, herb-erfrischenden Charakter auch 2023 ins Glas zaubert. Zweifellos an der Spitze der aktuellen Riesling-Serie steht wieder einmal der hochelegante Klaus-Smaragd, der die Finesse dieser Top-Lage bereits in jeder Phase widerspiegelt. Von den Veltliner-Smaragden realisiert jener von der Ried Achleiten gewissermaßen vornehmes Understatement; sein Facettenreichtum und die elegante Struktur lassen ihn diesmal sogar auf Augenhöhe mit dem noch mächtigeren, nahezu opulenten Stockkultur-Smaragd aus der gleichen Riede erscheinen. Wer glaubt, dass es aus diesem reifen Jahrgang keinen zartgliedrigen, rassigen Veltliner-Smaragd geben kann, wird vom glockenklaren und animierenden Wachstum Bodenstein eines Besseren belehrt. Als fulminantes Veltliner-Konzentrat der Extraklasse erweist sich schließlich das Zwerithaler Kammergut, welches burgundisches Feeling mit enormer Dichte und beispielhafter Komplexität zu vereinen versteht und überdies Reifepotenzial wohl für Jahrzehnte besitzt.

Im Zuge der diesjährigen Verkostung hat Toni Bodenstein auch über ein an Geosphere Austria vergebenes Forschungsprojekt informiert, das bereits in seiner Anfangsphase einige überraschende Erkenntnisse geliefert hat. So etwa, dass in der Wachau die Sockel von gleich drei Kontinenten aneinandergrenzen oder dass beispielsweise das in vielen Abschnitten des Gebietes aufzufindende Amphibolit-Gestein in dessen Westen eine völlig andere Struktur aufweist als im Osten. Auf die weiteren Ergebnisse darf man somit gespannt sein.

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2021 Merlot Joe‘s Playground
Weingut Pfneisl
Mittelburgenland

Dunkle Frucht, Zwetschken, Beeren, ein Hauch ätherisch, Preiselbeeren und deren Laub; aromatisches Dacapo, Tanninrückgrat, lebendig dank zarter Säure, kräftig ohne Üppigkeit, gute Länge.

Rotwein
Merlot
€€€
Naturkork

Weingut Pfneisl
Mittelburgenland

Lisa Kölly-Pfneisl
7301 Deutschkreutz
Karrnergasse 30

„Die Tradition in Ehren halten, Innovationen zulassen, Begeisterung für den Wein leben und die Natur schätzen“, so bringt die Familie Pfneisl ihre Philosophie auf den Punkt. In diesem Fall reicht die Tradition mehr als 100 Jahre zurück.

Gerhard Pfneisl ist ein Tüftler, der die Zusammenhänge hinterfragt, analysiert und dann seine Entscheidungen trifft. Sein Keller in der Karrnergasse ist State of the Art. Tochter Lisa Kölly-Pfneisl ist schon vor einigen Jahren in den elterlichen Betrieb eingestiegen. Sie und ihr Vater bilden ein schlagkräftiges Duo, das kompromisslos an der Qualität und an der Eigenständigkeit der Weine arbeitet. Sie legen auch großen Wert auf geringe Histamingehalte; nicht selten liegen diese biogenen Amine unter der Nachweisgrenze.

Das Sortiment ist gegliedert in die Linien Pepper Range, Offspring Series, Monovarietals sowie Blends. Die Basisweine werden im Stahltank ausgebaut, die Lagenweine und die Premium-Cuvées reifen bis zu 36 Monate in kleinen oder großen Eichenfässern. Angebaut werden die in Österreich heimischen Rebsorten Blaufränkisch, Zweigelt und St. Laurent, daneben die internationalen Varietäten Merlot, Shiraz, Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc und Pinot Noir sowie die weißen Sorten Viognier, Gelber Muskateller und Grüner Veltliner. Die Spitze bei den Cuvées bilden Platinum, Pentagon, Hexenberg und EGO sum vitis vos palmites, kurz EGO. Dieser Wein mit biblischem Namen wurde 2019 anlässlich der Eröffnung des neuen Betriebsstandortes erstmals präsentiert.

Der Großteil der Weingärten befindet sich innerhalb der Gemarkungen von Deutschkreutz. Der Hexenberg jedoch ist eine Exklusivlage der Familie im rund 18 Kilometer entfernten Kleinmutschen.

Alle heuer vorgestellten Weine sind klar und gut verständlich. Charakter ist dem Shiraz „Maria‘s Vineyard“ zu attestieren. Besonders ans Herz zu legen ist der dunkel getönte und vielschichtige Cabernet Franc „Offspring Black“. Den Höhepunkt stellt der Blaufränkisch Reserve Ried Altes Weingebirge dar, ein nobler Wein mit Tiefgang, Präzision und Grip. Der Viognier „V“ ist eigenständig und benötigt Luft, um sich vom Holz freizuspielen.

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2021 Zweigelt Schilfwein
Weingut Hans Tschida – Angerhof
Neusiedlersee

(RZ: 297 g/l) Viel Fülle, eingelegte Pflaumen und Kirschen, bisschen Rumtopf; pfefferwürzige Schokolade, viel Kakao, reife Zwetschken, von Säure geprägt, die den Wein deutlich weniger süß erscheinen lässt, balanciert.

Rotwein
Zweigelt
€€€€€
Glassstöpsel

Weingut Hans Tschida – Angerhof
Neusiedlersee

Hans Tschida
7142 Illmitz
Angergasse 5

Der Illmitzer Hans Tschida zählt zu den besten Süßweinproduzenten der Welt. Zahlreiche internationale Auszeichnungen untermauern das. Sein Terroir ist der Seewinkel, der Neusiedler See und die vielen kleinen Lacken, die im Herbst der Turbo für die ersehnte und entstehende Botrytis sind – somit der Quell für das flüssige süße Gold. „Das Weinjahr 2023 war für Süßwein ein arbeitsintensiver Jahrgang, denn die Wetterkapriolen waren herausfordernd, jedoch wurden wir mit einer sehr guten Qualität belohnt“, sagt Hans Tschida vom Angerhof. Die Lese sei auch lange gewesen, musste durch den Regen immer wieder unterbrochen werden und dauerte bis in den Dezember hinein – und endete mit einem unerwarteten Geschenk: „Wir haben nach 2020 wieder zwei Eisweine.“ Vom Gelben Muskateller und vom Blaufränkischen konnte Tschida total gesunde Eisweintrauben ernten. Die beiden sind seine bevorzugten Sorten für Eiswein, „weil Muskateller schwer Botrytis bekommt und Blaufränkisch eine dicke Schale hat.“

Doch der Süßweinspezialist hat vom Gelben Muskateller auch erstmals eine Trockenbeerenauslese (TBA) geschafft – vom Jahrgang 2021. Ein Wein mit einem Hauch von Botrytisschmelz und seinem unverkennbaren duftig-aromatischen Sortencharakter sowie lebhafter Säure, wodurch das Trinkanimo enorm ist. Aus dem gleichen Jahr zauberte Tschida eine weitere elegante TBA-Essenz – aus der Ried Domkapitel und vom Sämling, einer weiteren Lieblingssorte des Winzers, der generell stark auf die aromatischen Sorten setzt. Dazu gehört auch der Welschriesling.

„Süßwein in Perfektion“ ist ein Motto des Winzers. Um diese Perfektion bestmöglich zu erreichen, setzt Hans Tschida beim Ausbau seiner Weine konsequent auf Stahltank, um die Frucht und Sortentypizität zu erhalten, ohne Fremdeinfluss wie Holz. Verschlossen werden seine TBAs, Eis- und Schilfweine sowie seine Beerenauslesen ausnahmslos mit Glasverschluss. Die Spätlesen und Auslesen kommen mit Drehverschluss auf den Markt – und der ist weltweit. Österreich ist nach wie vor Tschidas größter Absatzmarkt, dann kommen Deutschland und Skandinavien. Doch die süßen Edelsteine aus Illmitz werden auch von Mexiko bis Taiwan gehandelt. Der Erfolg ist für Tschida einfach: „Die Weine halten über Wochen ihre Frische, nachdem sie geöffnet wurden.“ Aber es fällt auch nicht schwer, eine TBA oder BA in einem Zug auszutrinken …

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2023 Sauvignon Blanc Ried Kittel
Weingut Wine by S. Pratsch
Weinviertel

Strahlende Cassisnote, reife gelbe Frucht, Wiesenkräuter, einladend; dicht und saftig, alles da: gelber Paprika, Holunder, Cassis, bleibt immer elegant, gute Zukunft.

Weißwein
Sauvignon Blanc
€€€
Schraubverschluss

Weingut Wine by S. Pratsch
Weinviertel

Stefan Pratsch
2223 Hohenruppersdorf
Milchhausstraße 5

Tel. +43 676 6249773
office@pratsch.at
www.pratsch.at

Das Weingut Stefan Pratsch in Hohenruppersdorf hat seinen Ursprung in der Vereinigung zweier alter, ortsansässiger Weinbaufamilien. Bereits vor 30 Jahren war Vater Willi Pratsch überzeugt, dass der naturnahe Weinbau der richtige Weg ist, und so war er einer der Ersten, der im Weinviertel mit Bio-Weinbau begonnen hat. Diese Leidenschaft und Philosophie übertrug sich wie von selbst auf den jungen Kellermeister Stefan Pratsch. Wie sich heute zeigt, war die Umstellung auf biologisches Wirtschaften ein wichtiger Schritt auf dem Weg in eine erfolgreiche Weinzukunft.

Für mich war der Besuch bei Stefan Pratsch eine höchst erfreuliche Neuentdeckung. Alle verkosteten Weine befinden sich qualitativ auf einem wirklich hohen Niveau, und durch niedrige Alkoholwerte sind sie absolut süffig. Beide Sauvignons sowie die Top-Weine bei Grüner Veltliner und Riesling stechen noch einmal hervor. Außerdem habe ich das Gefühl, dass hier noch lange nicht der Plafond erreicht ist. Es liegt vielleicht an den 95 % Exportanteil, warum seine Weine in Österreich nicht bekannter sind. Da aber in diesem Frühjahr ein wunderschöner Verkostungsraum im Loungestil inklusive Shop – mit seinen Weinen und Produkten aus der Umgebung – gebaut wurde, steht einem Besuch im Weingut nichts mehr im Wege. Zugang mit der eigenen Bankomatkarte jederzeit möglich! Schauen Sie sich das an!

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2022 Grauer Burgunder
Weingut Am Berg
Kamptal

Ein feines, ruhiges Aroma, Birnen, dezenter Bratenduft, herrliches Fruchtspiel, schöne Säure, Pilznoten, sehr elegant, gewisse Noblesse ausstrahlend, weinige Struktur, voll in der Balance.

Weißwein
Pinot Gris (Grauburgunder)
€€
Schraubverschluss

Weingut Am Berg
Kamptal

Michael Gruber
3550 Langenlois
Mittelberg 41

Ich verkoste die Weine dieses Weingutes schon einige Zeit und stelle fest, dass man sich peu à peu an die Spitze der Langenloiser Winzer annähert. Die Weine sind von einer außergewöhnlichen Qualität, aus verschiedensten und besten Lagen. Es sind überaus authentische, charaktervolle, typische Kamptaler Gewächse. Die Reben des Hauses stehen auf unterschiedlichen Böden wie Urgestein, Löss und Lehm. Die Weingärten werden naturnah bewirtschaftet.

Die aktuellen Weine sind ganz hervorragend. Die besten kommen aus besonderen Lagen wie Ried Steinhaus 2022 Grüner Veltliner und Riesling, Ried Käferberg Grüner Veltliner 2022 – das ist der Hammer, 2023 Riesling Stein Terrassen – ein Riesling mit Restzucker von faszinierender Intension. Ein traumhafter Gelber Muskateller 2023 hat mich gefangen genommen. Ebenfalls hat mir die 2022 Burgunder Reserve Ried Rothenbichl gefallen. Überhaupt haben mir alle Weine gefallen.

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2023 Grüner Veltliner Ried Loisium
Weingut Steininger
Kamptal

Grüntraubige Ansätze, Äpfel, Birnen, lössige Bodentöne, Melisse, Tabakblätter, zeigt in der Folge mehr Frucht als Würze; schöner reifer Fond, reich nuanciert, Schmelz ohne Ende und sehr einladend.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€
Schraubverschluss

Weingut Steininger
Kamptal

Eva Steininger
3550 Langenlois
Walterstraße 2

Es liegt mitten im schmucken Weinstädtchen Langenlois, das sowohl für seine exzellenten Weine als auch Schaumweine bekannte Weingut Steininger, welches heute von Tochter Eva und Schwiegersohn Peter erfolgreich und ganz im Sinne von Karl Steininger, dem Senior, weitergeführt wird. Dieser bringt sich nach wie vor unterstützend ins Geschehen ein und ist immer wieder mal sowohl im Keller als auch im Weingarten anzutreffen. Trotz der Größenordnung, die der Betrieb mittlerweile eingenommen hat, und einer 40%igen Exportquote, freut sich die Familie besonders über den hohen Anteil an Ab-Hof-Verkäufen und den damit verbundenen Kontakten zum Letztverbraucher. Die kontinuierlich hohe Qualität und eine Angebotsfülle, bei der jeder Weinliebhaber etwas für seinen Geschmack findet, sind wohl die Pfeiler des Erfolgs.

Bei den Weinen selbst gibt es heuer einige Neuheiten, so finden sich beispielsweise zwei neue Grüne Veltliner-Lagenweine im Sortiment – der finessenreiche, kühlwürzige Steinleiten sowie ein mit straffer Eleganz punktender Spiegel. Dafür vermissen wir heuer die Veltliner-Reserven aus den Rieden Kogelberg und Lamm und die Riesling-Reserve Seeberg – sie alle kommen erst im nächsten Jahr auf den Markt und werden im neuen Weinguide berücksichtigt. Neu im Angebot ist dafür der grandiose Riesling Heiligenstein sowie ein trinkanimierender Gemischter Satz.

In Sachen Sekt hat man in gewisser Weise ein Alleinstellungsmerkmal. Nirgendwo sonst lassen sich derart zahlreiche Varianten von Schaumweinen verkosten, die ein getreues, prickelndes Abbild ihrer jeweiligen Rebsorte zeigen, sodass eine Degustation all dieser Spezialitäten einem olfaktorischen Parcours des Vins gleicht. Gleichzeitig kommt auch das Terroir nicht zu kurz, wobei natürlich die Lagensekte mit ihrer exzeptionellen Mineralität nochmals die Nase vorn haben. Die beiden Großen Reserven stammen dieses Mal übrigens aus dem weniger säurebetonten Jahrgang 2018, was den ohnehin cremigen Trinkfluss nochmals erhöht.

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2023 Riesling Ried Achleiten Smaragd
Weingut Prager
Wachau

Noch verkapselte, rauchig getönte Nase, nur ein Hauch von Melisse und Kamille, fein gestrickt, Melone und rotbeerige Akzente dann am Gaumen, auch etwas Schwarzbrot, einerseits ausgeglichen und ruhig strömend, andererseits noch ein bisschen sperrig, Gerbstoff-Einfluss im Finish.

Riesling
€€€
Kronenkapsel

Weingut Prager
Wachau

Robert Bodenstein MSc
3610 Weißenkirchen
Wachaustraße 48

Der Jahrgang 2023 war im Thal Wachau wahrlich nicht einfach zu meistern, folgten doch auf die sommerliche Trockenperiode kurz vor der Lese starke Regenfälle und gerade in den Weißenkirchner Lagen auch schwerer Hagelschlag, der zu beträchtlichen Schäden und damit einhergehenden Mengeneinbußen führte. Zwar sind die beschädigten Beeren aufgrund des schönen Herbstwetters zum Glück eingetrocknet, doch war der Leseaufwand bei geringen Erträgen enorm. Durch die reiche Erfahrung von Toni Bodenstein und die ihm eigene naturwissenschaftliche Akribie wurden jene Schritte gesetzt, die erforderlich waren, um das Beste aus dieser schwierigen Situation herauszuholen. Gegen die bedeutenden Mengenverluste und das zeitaufwendige Herauspicken der unversehrten Trauben und Beeren war zwar kein Kraut gewachsen, doch waren andere Maßnahmen zweckmäßig, um den eher alkoholreichen und säurearmen Jahrgangsweinen behutsam unter die Arme zu greifen. So wurde ausschließlich auf Ganztraubenpressung gesetzt, um durch die Maischestandzeit keine Säure zu verlieren, und die Gärung wurde bei höheren Temperaturen als üblich absolviert, um den Alkoholgehalt etwas einzudämmen.

Diese Maßnahmen haben zweifellos dazu beigetragen, möglichst anregende und balancierte Gewächse zu erhalten, wie schon der straffe, betont trockene Riesling von der Ried Steinriegl beweist, die vom Hagel besonders betroffen war. Noch etwas verhalten, ja nahezu asketisch präsentiert sich der fein gestrickte, doch noch recht unzugängliche Smaragd-Riesling von der Ried Achleiten, während das Wachstum Bodenstein den lagentypischen, herb-erfrischenden Charakter auch 2023 ins Glas zaubert. Zweifellos an der Spitze der aktuellen Riesling-Serie steht wieder einmal der hochelegante Klaus-Smaragd, der die Finesse dieser Top-Lage bereits in jeder Phase widerspiegelt. Von den Veltliner-Smaragden realisiert jener von der Ried Achleiten gewissermaßen vornehmes Understatement; sein Facettenreichtum und die elegante Struktur lassen ihn diesmal sogar auf Augenhöhe mit dem noch mächtigeren, nahezu opulenten Stockkultur-Smaragd aus der gleichen Riede erscheinen. Wer glaubt, dass es aus diesem reifen Jahrgang keinen zartgliedrigen, rassigen Veltliner-Smaragd geben kann, wird vom glockenklaren und animierenden Wachstum Bodenstein eines Besseren belehrt. Als fulminantes Veltliner-Konzentrat der Extraklasse erweist sich schließlich das Zwerithaler Kammergut, welches burgundisches Feeling mit enormer Dichte und beispielhafter Komplexität zu vereinen versteht und überdies Reifepotenzial wohl für Jahrzehnte besitzt.

Im Zuge der diesjährigen Verkostung hat Toni Bodenstein auch über ein an Geosphere Austria vergebenes Forschungsprojekt informiert, das bereits in seiner Anfangsphase einige überraschende Erkenntnisse geliefert hat. So etwa, dass in der Wachau die Sockel von gleich drei Kontinenten aneinandergrenzen oder dass beispielsweise das in vielen Abschnitten des Gebietes aufzufindende Amphibolit-Gestein in dessen Westen eine völlig andere Struktur aufweist als im Osten. Auf die weiteren Ergebnisse darf man somit gespannt sein.

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2023 Gelber Muskateller Ried Gaisriegl
Weingut Schmölzer
Südsteiermark

Tiefes Sortenbukett, getrocknete Holunderblüten, Grapefruits, Kardamom, Prise Muskatnuss; schließt nahtlos an, elegant, angenehme Säure, Schieferboden kommt durch.

Weißwein
Gelber Muskateller
€€€
Schraubverschluss

Weingut Schmölzer
Südsteiermark

Gustav Schneeberger
8444 St. Andrä-Höch
Sausal 72

Gustav Schneeberger legt seinen Fokus auf feingliedrige und vielschichtige Weine, denen Vordergründigkeit und Schwere fremd sind. Seine hochgelegenen Rieden und die kristallinen, überwiegend kalkfreien Böden kommen diesen Intentionen sehr entgegen. „Wir arbeiten stetig daran, besser zu werden“, erklärt er die nach oben zeigende Formkurve seines Weingutes. Der qualitätsbewusste Winzer hat sich durch charakterstarke Muskateller, aber auch durch eine breite Palette an Sauvignon Blancs und eigenständigen Weinen aus der Burgunderfamilie einen Namen gemacht. In guten Jahren gibt es aus der Ried Gaisriegl einen bemerkenswerten Riesling, allerdings in einer mehr als überschaubaren Menge. Der 2023er Sauvignon Blanc aus diesem Weinberg besitzt vielversprechende Anlagen, für eine endgültige Beurteilung ist es noch etwas zu früh. Die um ein Jahr ältere Reserve aus der Ried Gaisriegl glänzt mit Feinheit und Vielschichtigkeit, hier kommt der Schieferboden unmissverständlich zum Ausdruck. Der im Holz ausgebaute Chardonnay „Emma“ ist auch in seiner vierten Ausgabe uneingeschränkt zu empfehlen.

Ausgebaut werden die Weine im Stahltank, im großen Holzfass, teilweise auch in Barriques. Sie lassen sich völlig entspannt in der hauseigenen Buschenschank verkosten, traumhafte Aussicht inklusive.

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2021 Chardonnay unique BIO
Weingut Hagn
Weinviertel

Zitruswürze, Limette, Bergamotte, Mandarine, Kokoshauch, bisschen Tropenfrucht, alles in nobles Holz gewandet; saftig, engmaschig, Säure passt, Vanille, reifes Steinobst, süffig, charmant.

Weißwein
Chardonnay
€€€€
Behandelter Presskork

Weingut Hagn
Weinviertel


2024 Mailberg
154

„2023 ist ein phantastischer Jahrgang, nach diesem extrem langen Sommer hat alles sehr gut gepasst“, so fasst Wolfgang Hagn das neue Weinjahr zusammen. Eigentlich betreiben er und sein Cousin Leo kein Weingut, sondern eine moderne Weinerlebniswelt mit dem Weindomizil als Kulinarik-Hotspot samt Nächtigungsmöglichkeit. Mit ihrem umfangreichen Sortiment heimsen sie national wie international Preise in Serie ein, zuletzt wurden sie bei der NÖ-Weinprämierung als Weingut des Jahres 2023 ausgezeichnet. Bei den Veltlinern zeigen sie vom frechen Filius über Antlasbergen und Hundschupfen bis hinauf zu den holzgeschulten unique-Weinen, was Winzer, Sorte und Herkunft draufhaben – da wird jeder fündig. Mit den Lagenweinen und noch mehr mit unique 2017 und 2019 beweisen sie, wie gut kräftige Veltliner reifen können. Interessant ist auch die Gegenüberstellung von klassisch zu unique bei den Chardonnays und den Rieslingen. Sauvignon und Muskateller machen mit ihrem ausgeprägten Sortenprofil sehr viel Spaß. Die ebenfalls oft und hochprämierten Roten kommen im nächsten Jahr.

mehr
2023 Grüner Veltliner Ried Fumberg
Weingut Blauensteiner
Wagram

Exotisches Bukett, Orangenschalen, Zimt, Ananas, Mango, gelber Apfel, Steinobst, insgesamt gelbfruchtig, saftig, ein betörend schöner Grüner Veltliner, der einen bezaubert.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€
Schraubverschluss

Weingut Blauensteiner
Wagram


3482 Gösing am Wagram
Obere Zeile 12

Was die Blauensteiners dem Jahrgang 2023 abgerungen haben, ist aller Ehren wert. Besser geht es wohl nicht mehr. Unglaublich elegante Weine, denen es an nichts fehlt. Von traubiger Feinheit durchzogen. Ich bin voller Begeisterung.

Man bewirtschaftet beste Lagen in Gösing wie die Rieden Armaguld, Essenthal, Fumberg, Gmirk, Wilbling und Welfel. Gösing am Wagram liegt höher und profitiert vom kontinentalen und pannonischen Klima. Bei Leopold Blauensteiner und Sohn Christoph ist Wein nicht Beruf, sondern Berufung. Es ist Leidenschaft für die Natur. Wein aus einer intakten Umwelt. Auch die nächste Generation hat das Recht, eine intakte Umwelt übergeben zu bekommen.

Wie schon oben erwähnt – die Weine sind prachtvoll. Muskateller und Sauvignon Blanc brillieren. Der Riesling Gmirk ist der Wahnsinn. Ein toller Grüner Veltliner Wilbling, der sich bestens darstellt. Grüner Veltliner Ried Fumberg strotzt vor Feinheit und Vielschichtigkeit. Der Rote Veltliner aus der Ried Fumberg lässt einen ehrfurchtsvoll zurück. Wagram pur! TOP – der 2022 Grüner Veltliner privat Ried Fumberg, ein großer Wein von sakralem Antlitz. Man sollte solch einen Wein aus Respekt stehend genießen. NEU – ein Wein namens „Orange Yellow“, betört die Nase durch ein unvergleichliches Aroma, bestimmenden Gerbstoff und höchst individuellem Ausdruck.

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2021 Burgunder Reserve Ried Rothenbichl
Weingut Am Berg
Kamptal

(Grauer und Weißer Burgunder + Chardonnay) Fein holzunterlegt, etwas Vanille, reifer Apfel, cremig, feine Frucht, herrliche Fruchtsüße, schmelzig, voller Harmonie bei fester Struktur, mit einer noblen Fülle, weinigem Ausdruck.

Weißwein
Cuvée Weiß
€€€
Schraubverschluss

Weingut Am Berg
Kamptal

Michael Gruber
3550 Langenlois
Mittelberg 41

Ich verkoste die Weine dieses Weingutes schon einige Zeit und stelle fest, dass man sich peu à peu an die Spitze der Langenloiser Winzer annähert. Die Weine sind von einer außergewöhnlichen Qualität, aus verschiedensten und besten Lagen. Es sind überaus authentische, charaktervolle, typische Kamptaler Gewächse. Die Reben des Hauses stehen auf unterschiedlichen Böden wie Urgestein, Löss und Lehm. Die Weingärten werden naturnah bewirtschaftet.

Die aktuellen Weine sind ganz hervorragend. Die besten kommen aus besonderen Lagen wie Ried Steinhaus 2022 Grüner Veltliner und Riesling, Ried Käferberg Grüner Veltliner 2022 – das ist der Hammer, 2023 Riesling Stein Terrassen – ein Riesling mit Restzucker von faszinierender Intension. Ein traumhafter Gelber Muskateller 2023 hat mich gefangen genommen. Ebenfalls hat mir die 2022 Burgunder Reserve Ried Rothenbichl gefallen. Überhaupt haben mir alle Weine gefallen.

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2023 Grüner Veltliner Steinleiten 1ÖTW Reserve
Weingut Steininger
Kamptal

Kühl-würziger Auftakt, Waldboden, Lorbeer, etwas Minze und schwarzer Pfeffer; pikanter Säurebiss, reife Zitrusfrüchte, alles fest gebaut und glasklar strukturiert; verbirgt seine Kraft hinter Mineralität und Finesse.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€€
Schraubverschluss

Weingut Steininger
Kamptal

Eva Steininger
3550 Langenlois
Walterstraße 2

Es liegt mitten im schmucken Weinstädtchen Langenlois, das sowohl für seine exzellenten Weine als auch Schaumweine bekannte Weingut Steininger, welches heute von Tochter Eva und Schwiegersohn Peter erfolgreich und ganz im Sinne von Karl Steininger, dem Senior, weitergeführt wird. Dieser bringt sich nach wie vor unterstützend ins Geschehen ein und ist immer wieder mal sowohl im Keller als auch im Weingarten anzutreffen. Trotz der Größenordnung, die der Betrieb mittlerweile eingenommen hat, und einer 40%igen Exportquote, freut sich die Familie besonders über den hohen Anteil an Ab-Hof-Verkäufen und den damit verbundenen Kontakten zum Letztverbraucher. Die kontinuierlich hohe Qualität und eine Angebotsfülle, bei der jeder Weinliebhaber etwas für seinen Geschmack findet, sind wohl die Pfeiler des Erfolgs.

Bei den Weinen selbst gibt es heuer einige Neuheiten, so finden sich beispielsweise zwei neue Grüne Veltliner-Lagenweine im Sortiment – der finessenreiche, kühlwürzige Steinleiten sowie ein mit straffer Eleganz punktender Spiegel. Dafür vermissen wir heuer die Veltliner-Reserven aus den Rieden Kogelberg und Lamm und die Riesling-Reserve Seeberg – sie alle kommen erst im nächsten Jahr auf den Markt und werden im neuen Weinguide berücksichtigt. Neu im Angebot ist dafür der grandiose Riesling Heiligenstein sowie ein trinkanimierender Gemischter Satz.

In Sachen Sekt hat man in gewisser Weise ein Alleinstellungsmerkmal. Nirgendwo sonst lassen sich derart zahlreiche Varianten von Schaumweinen verkosten, die ein getreues, prickelndes Abbild ihrer jeweiligen Rebsorte zeigen, sodass eine Degustation all dieser Spezialitäten einem olfaktorischen Parcours des Vins gleicht. Gleichzeitig kommt auch das Terroir nicht zu kurz, wobei natürlich die Lagensekte mit ihrer exzeptionellen Mineralität nochmals die Nase vorn haben. Die beiden Großen Reserven stammen dieses Mal übrigens aus dem weniger säurebetonten Jahrgang 2018, was den ohnehin cremigen Trinkfluss nochmals erhöht.

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2023 Grüner Veltliner Spitz Steinfeder
Weingut Franz Hirtzberger
Wachau

Feine Schwarzpfefferwürze und Mineralität, viel Kernobst, Quitten und Apfel, gute Sortentypizität; weißer Pfeffer, knackige Frische, grüner Apfel, hochwertige Steinfeder mit super Schliff und Trinkanimo.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€€
Naturkork

Weingut Franz Hirtzberger
Wachau

Franz Hirtzberger
3620 Spitz
Kremser Straße 8

Der Name Hirtzberger steht für große Rieslinge und große Grüne Veltliner – für Wein-Ikonen aus der Wachau, für das Beste, was Österreichs Weinszene zu bieten hat. Und wenn man von Franz Hirtzbergers Edelsteinen spricht, gehören auch die Burgunder-Smaragde dazu. Drei gibt es – den Weißburgunder, den Grauburgunder und den Chardonnay. In diesem Dreigestirn leuchtet der Chardonnay besonders hell – ihn zählt der Autor zu den besten zehn Wachauer Weinen des Jahrgangs 2023. Denn dieser Smaragd-Chardonnay ist ein facettenreicher Wein mit tropischer Fruchtfülle, kühler Kräuteraromatik und lässig-mineralischem Wachau-Charme. Im Schlossweingarten, hinter dem Schloss Spitz, wächst dieser Chardonnay, den Hirtzberger in großen Holzfässern ausbaut, um den Sortencharakter und die Frische zu behalten. Gelesen wurde der Chardonnay daher schon Anfang Oktober, als einer der ersten Weine und damit ein Monat früher als der Riesling vom Singerriedel.

Hirtzberger erntet generell spät, auch seine Steinfeder vom Veltliner, die er in der zweiten Oktoberhälfte gelesen hat. Die Steinfeder ist einmal mehr eine ausgereifte, elegante und pfiffige Ouvertüre in Hirtzbergers Veltliner- und Riesling-Reigen. In der trinkvergnüglichen Mitte befinden sich Hirtzbergers Federspiel-Klassiker als Every-Day-Charmeure: der Veltliner Rotes Tor und der Riesling Steinterrassen. Das Smaragd-Programm ist wie immer ein Konzert starker Solisten. Bei den Veltlinern spielt der Honivogl erneut die erste Geige. Dieser markante Wein, der stets die reifsten Trauben bündelt, glänzt mit Kraft und Eleganz sowie Potenzial; ein Honivogl für viele Jahre. Eine Bank und sicheres Terrain im Veltliner-Hochgenuss ist immer der Urgestein-Smaragd Rotes Tor: immer mineralisch, immer pfeffrig, immer gut. Die Veltliner-Smaragde Spitzer Axpoint und Wösendorfer Kirchweg bilden den fülligeren, schwarzpfeffrigen, lössgeprägten Veltliner-Charakter ab.

2023 ist ein Riesling-Jahr – unverkennbar bei Hirtzbergers vier Riesling-Smaragden. Halleluja, da geht die Post ab. Der Singerriedel, ein Wein zum Verlieben, ein Riesling, der vom ersten bis zum letzten Schluck als großer Wein beeindruckt. Der Setzberg, der Hidden Champion mit viel Terroir-Charakter, ein Leuchtturm am Beginn des Spitzer Grabens. Der Setzberg ist immer der erfrischendste Riesling und mit seiner kühlen Aromatik und salzigen Mineralität unverkennbar. Der Steinporz wirkt immer als der lebhafteste, ein Jüngling vom Urgestein (Paragneis) mit straffer Mineralik. Der Spitzer Hochrain, er hat durch seinen tiefgründigeren Boden immer das wärmste und fülligste Riesling-Timbre – und dadurch auch seine besonderen Fans.

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2021 Welschriesling Ried Gottscheber
Weingut Adam-Lieleg
Südsteiermark

Zitrusnoten, frische Kräuter, Kamille, Ananas, mineralisch, reifer Apfel, gute Struktur, super Säure, eng und dicht, hintergründig, salzig, sehr ernsthaft.

Weißwein
Welschriesling
€€€
Naturkork

Weingut Adam-Lieleg
Südsteiermark

Florian Adam-Lieleg
8463 Leutschach an der Weinstraße
Kranach 78

Seit 1893 wird dieses Weingut als Familienbetrieb geführt. Drei Generationen arbeiten zurzeit unter der Führung von Florian und Mathias Lieleg. Man bewirtschaftet beste Lagen wie die Ried Oberer Kranachberg. Diese befindet sich zwischen Gamlitz und Eichberg. Die Ried Gottscheber ist eine Monopollage der Familie. Seit 1740 ist Gottscheber der Vulgoname. So lange befinden sich auch schon Reben auf dieser Lage. Die Ried Czamillonberg ist eine der ältesten und bedeutendsten Lagen der Südsteiermark, Hangneigung bis zu 92 %. Die Ried Wurzenberg Kapelle ist eine Leutschacher Lage in Kesselform. Auf dem Gipfel dieser Riede befindet sich die Christophorus Kapelle. Der Hauptanteil der Reben wächst am Eichberg und in Leutschach, vom Schotter und Opok geprägt. Die Weine sind Südsteiermark pur, geprägt vom Terroir, hier regiert der Boden im Verbund mit der Rebsorte.

Meine subjektive Bestenliste: 2022 Muskateller Ried Czamillonberg, 2022 und 2021 Sauvignon Blanc Ried Oberer Kranachberg, 2021 Morillon Ried Wurzenberg Kapelle. Der Mund blieb mir vor Staunen offen beim 2022 Sauvignon Blanc Ried Gottscheber – ein großartiger Wein.

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schwacher Jahrgang annehmbarer Jahrgang guter Jahrgang sehr guter Jahrgang ausgezeichneter Jahrgang - nicht bewertet -