Weinguide
Ausgabe 2024/25
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2023 Nussberg Wiener Gemischter Satz
Weingut Rotes Haus
Wien

Verlockendes Bukett mit Anklängen von Zuckermelonen und Mandarinen, klare Konturen, fest verwoben, ja engmaschig, gelbfruchtige Fülle, feinkörnig bis zum langen Abgang.

Weißwein
Gemischter Satz
€€€
Schraubverschluss

Weingut Rotes Haus
Wien

Gerhard J. Lobner
1190 Wien
Pfarrplatz 2

Das Rote Haus setzt nach wie vor primär auf den Wiener Gemischten Satz in vier Varianten, die allesamt aus den Rieden im Herzstück des Nussbergs stammen, wobei im Sortenmix vor allem auf die Burgunder-Trilogie aus Pinot Blanc, Chardonnay und Pinot Gris gesetzt wird. Ergänzt wird dieses Quartett von einem 2022er Chardonnay, der die Reifung in Barriques nicht verleugnet.

Schon der aus fünf Rebsorten gekelterte Gemischte Satz der Ortswein-Kategorie gefällt mit apartem Fruchtspiel und jener feinkörnigen Ader, die für das Nussberger Terroir typisch ist. Der Top-Wein von der Ried Preussen gibt sich diesmal etwas offenherziger und charmanter als sein Vorgänger aus 2021, ohne dass es ihm an Spannkraft und Dichte mangeln würde. Für den klaren Höhepunkt der aktuellen Serie sorgt freilich der bei aller Kraft vor allem durch Eleganz und Komplexität geprägte Langteufel, der auch bei hoher Reife den feingliedrigen, fast leichtfüßigen Lagencharakter in jeder Phase wiedergibt.

Im Kellergebäude in der Kuchelauer Hafenstraße befindet sich übrigens auch eine sehenswerte Vinothek, in der sämtliche Weine vom Roten Haus und des Schwester-Weingutes Mayer am Pfarrplatz in gepflegtem Ambiente verkostet und gekauft werden können, wobei im Sommer auch eine großzügige Terrasse zur Verfügung steht.

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2021 Blaufränkisch Reserve Rondo
Wein-Gut Iby-Lehrner
Mittelburgenland

Feingliedrig, elegantes Holz, Kirschen, dunkelfruchtig à la Brombeeren; aromatisches Dacapo, engmaschiges Gerbstoffnetz, dezentes Säurespiel gibt Leben, Finesse vor Wucht, gute Länge.

Rotwein
Blaufränkisch
€€€
Naturkork

Wein-Gut Iby-Lehrner
Mittelburgenland

Melanie & Michael Lehrner
7312 Horitschon
Hauptstraße 34

Tel. +43 2610 42113
Fax. +43 2610 43687
info@iby-lehrner.at
www.iby-lehrner.at

Michael Lehrner und seine Frau Melanie sind heimatverbundene Menschen im besten Sinne. Schon in jungen Jahren hat er von seinem Großvater Paul Iby das Weingut in Horitschon übernommen. Der bescheiden auftretende Winzer hat eine große Leidenschaft, den Blaufränkisch, den er gleichsam als Botschafter der Region sieht. „Diese Rebsorte verkörpert das Gebiet wie keine andere“, erklärt er. Sein Fokus ist darauf ausgerichtet, die Böden, auf denen die Reben wachsen, in den Weinen abzubilden. Mittlerweile macht diese autochthone Varietät 70 % der Anbaufläche des Familienbetriebes aus. Die schweren und tiefgründigen Lehmböden in Horitschon sind ideal für Blaufränkisch und sorgen für erdige Würze, Tiefgang und Vielschichtigkeit.

Die alten Reben stehen hoch in Ehren. Jene für den meistverkauften Wein des Hauses, den Blaufränkisch Ried Hochäcker, sind bis zu 30 Jahre alt. Den Rohstoff für den Blaufränkisch Rondo Reserve liefern Weinstöcke, die grundsätzlich mehr als 30 Jahre alt sind. Die Trauben kommen aus den beiden Top-Lagen Dürrau und Hochäcker. In den Blaufränkisch Ried Dürrau kommt das Lesegut von 60 Jahre alten Stöcken.

Alle Rotweine werden in Holzfässern ausgebaut, die Basisweine in neutralen Gebinden mit 4000 Litern Inhalt; vergoren wird in der Regel im Stahltank. Die Reserven genießen eine Erziehung in kleinen Eichenfässern, wobei Allier-Barriques ebenso Verwendung finden wie solche aus Amerikanischer Eiche.

Die heuer vorgestellten Weine kennzeichnet ein völlig ungekünstelter Charakter, sie wirken authentisch und spiegeln ihre Herkunft wider. Als Primus ist die Reserve vom Merlot anzusehen, ein vielschichtiger Wein mit perfekt integrierten Tanninen und gefühlvollem Holzeinsatz.

Gut gebucht ist die 2018 errichtete Wein-Träumerei. Drei Doppelzimmer und eine Suite laden zum Verweilen ein.

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2021 Terroir Ried Maxendorf
Weingut Neustifter
Weinviertel

(ZW/CS/ME) Tomatenlaub, Paprikapulver und rote Ribiseln in schöner Eintracht, temperamentvoll und pikant, von der Eiche nur dezent unterstützt, saftig und schwungvoll, noch ganz jugendlich, rotbeerige Frucht und etwas Nougat, viel Biss im Abgang.

Rotwein
Cuvée Rot
€€€
Schraubverschluss

Weingut Neustifter
Weinviertel

Monika Neustifter
2170 Poysdorf
Laaerstraße 10

Karl und Brigitte Neustifter haben mittlerweile den gesamten Weinbaubetrieb auf biologische Bewirtschaftung umgestellt, was ihrem Grundgedanken entspricht, in den Weingärten möglichst schonenden Umgang mit den natürlichen Ressourcen zu pflegen. Auch bei der Vinifikation wird nur behutsam eingegriffen: So wird auf spontane Vergärung gesetzt und den Jungweinen ein möglichst langes Verweilen auf der Hefe gegönnt. Wie die Zusatzbezeichnung „Terroir“ für ihre wertvollsten Weine bereits verrät, sollen diese vor allem ihre Herkunft ungeschminkt widerspiegeln. Ein Paradebeispiel dafür ist etwa der dichte und kraftvolle Veltliner Terroir von der Poysdorfer Spitzenriede Hermannschachern, dem sein jüngerer Artgenosse aus der gleichen Lage unter der Bezeichnung Exklusiv derzeit sogar Paroli bietet. Auf dem roten Sektor, dem Tochter Monika Neustifter ebenfalls großes Augenmerk schenkt, überraschte diesmal, abgesehen von der stets verlässlichen Cuvée Terroir, der hübsche Zweigelt aus 2019, der die ewige Jugend gepachtet zu haben scheint.

Ein besonderes Steckenpferd oder Atout des Weingutes ist die Wiederbelebung der früher üblichen Stockkultur: Dafür wurden auf einem halben Hektar der Riede Steinberg 4500 Veltlinerstöcke ausgepflanzt, um die möglichen Vorzüge dieser höchst arbeitsintensiven Anbauweise aufzuzeigen. Diese bestehen unter anderem in der tieferen Verwurzelung der Stöcke sowie der früheren physiologischen Reife und dem höheren Extraktgehalt. Die jedes Jahr von einem anderen Künstler mit der Kellerkatze geschmückten Flaschen stellen zweifellos auch ein exklusives Geschenk für besondere Gelegenheiten dar, wobei gegenwärtig noch zahlreiche Jahrgänge verfügbar sind.

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2022 Sekt Austria Brut Sauvignon Blanc g.U. NÖ
Weingut Zuschmann – Schöfmann
Weinviertel

(11 Monate auf der Feinhefe) Ein leichter, zart-aromatischer Sekt, dezentes Cassis, präsente Säure, frisch und knackig, Limette, perfekt als Aperitif.

Schaumwein
Sauvignon Blanc
€€€
Naturkork

Weingut Zuschmann – Schöfmann
Weinviertel


2223 Martinsdorf
Winzerstraße 52

Vor etwa 35 bis 40 Jahren hat es geheißen, das Weinviertel wird die österreichische Champagne – damals hat man darüber gelächelt. Heute ist es wahr geworden. Vor allem bei Zuschmann-Schöfmann. Das Weingut produziert Sekte, welche sich keineswegs vor Champagne-Weinen verstecken müssen. Ganz im Gegenteil, diese Kreszenzen befinden sich auf Augenhöhe mit hochwertigen internationalen Vertretern. Schon der 2022 Brut Sauvignon Blanc zeigt, wo es langgeht. Danach geht es weiter mit dem 2022 Sekt Brut Grüner Veltliner, der so typisch das Weinviertel repräsentiert. Außergewöhnlich wird es dann bei dem 2020 Sekt Extra Brut Große Reserve Grüner Veltliner. Perfekt zu Fisch und Krustentieren. Der perfekte Sekt für Zwischengänge oder Fisch ist der 2020 Brut Nature Große Reserve Grüner Veltliner. Für mich der vielleicht spannendste Sekt der Serie ist der 2020 Riesling Große Reserve Extra Brut aus der Ried Ralessen. Hier lässt die Côte des Blancs grüßen. Gehört unbedingt zu Hauptspeisen. Nächster Höhepunkt, der 2020 Chardonnay Extra Brut Große Reserve Ried Schrickenberg . Sollte ebenfalls zu Hauptgerichten gereicht werden. Beim nächsten schaumigen Gewächs kommt Großes auf einen zu – 2015 Brut Nature Große Reserve Grüner Veltliner, welcher wohl die Hohe Schule des Schaumweines darstellt. 90 Monate auf der Feinhefe – Gold Edition.

Genug der Sekt-Lobhudelei. Bei Zuschmann-Schöfmann werden auch großartige Stillweine produziert. Ich streiche nur einen heraus – 2022 Grüner Veltliner Muschelkalk. Das ist wahrlich großartiger Wein.

In diesem Weingut kann man auch trefflich Urlaub machen und das Weinviertel erkunden. Natürlich alles probieren, was es bei Zuschmann-Schöfmann gibt. Man führt hier eine formidable Weinlodge & Greisslerei.

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2023 Weißburgunder Wagram
Weingut Gerald Waltner
Wagram

Saftige Williamsbirne im Anklang, Schachtelhalm, grüner Tee, leichtfüßiger Wein mit angenehmer Cremigkeit, Mandeln, Grapefruit und Minzetee.

Weißwein
Pinot Blanc (Weißburgunder)
€€
Schraubverschluss

Weingut Gerald Waltner
Wagram

Gerald Waltner
3470 Engelmannsbrunn
Am Berg 18

Im Jahr 2003 hat Gerald Waltner die Verantwortung für seinen elterlichen Betrieb übernommen. Mit diesem Startschuss wurde dann auch der Grüne Veltliner noch mehr in den Fokus gerückt. Mit seinen 11 Hektar in Engelmannsbrunn und Gösing bewirtschaftet er 65 % Grünen Veltliner. Geradlinig, zielstrebig, schnörkellos, ohne viel herumzuschweifen – so sind alle seine Weine. Der Erfolg gibt ihm mit all seinen Auszeichnungen wie SALON oder der VINEUS Newcomer Award recht.

Mit dem Jahrgang 2022 gibt es nun auch einen hervorragenden frischen Roten Veltliner. Dieser wurde 2020 gepflanzt und hatte seine Jungfernlese. Nachhaltigkeit und Umweltschutz ist auch in diesem Haus sehr wichtig. Die Böden sind wie überall im Wagram vom Löss geprägt. Die Lage Steinbertz in Gösing liegt auf 360 m Seehöhe und hat auch schottrige Einschlüsse. Dorner heißt seine Paraderiede in Gösing mit klassischem Löss und böhmischem Gneis als Unterlage. Die Vinifikation ist sehr geradlinig. Alle Riedenweine liegen bis vor der Abfüllung auf der Hefe. Man merkt in jedem Wein die Verbundenheit des Winzers mit seinen Böden und Trauben. Alle Weine sind fest strukturiert und mit einer klaren Vorstellung des Winzers vinifiziert. Beide Weißburgunder, Wagram und die Reserve, sind sehr gute Vertreter ihrer Zunft und zeigen das Potenzial des Wagrams mit dieser Rebsorte. Man bekommt bei diesem Weingut für sehr moderate Preise eine fantastische Qualität mit Tiefe und Lebendigkeit.

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30 Sekt Haus Österreich Brut Reserve
Weingut Winzer Krems - Sandgrube 13
Kremstal

(40 PN / 30 PB / 30 CH) Zarte Hefetöne, Blüten, Croissants, weißer Nougat; gehaltvoller, cremiger Trinkfluss, stimmig, elegant, mit feiner Perlage und guter Länge.

Schaumwein
Pinot Noir (Blauburgunder)
€€€
Naturkork

Weingut Winzer Krems - Sandgrube 13
Kremstal

Ludwig Holzer
3500 Krems
Sandgrube 13

Tel. +43 2732 85511
Fax. -6
office@winzerkrems.at
www.winzerkrems.at

Bei Winzer Krems hat sich nach dem über drei Jahre andauernden Umbau mittlerweile alles gut eingespielt. Marketing- und Key-Account-Manager Stephan Nessel stellt uns heuer gleich drei neue Weine vor, die im High-End-Bereich angesiedelt sind. Einer davon ist der 18 Monate auf der Hefe gereifte Sekt „Haus Österreich Reserve“, der sich spontan von seiner elegantesten Seite zeigt. Neu auf den Markt gekommen sind aber auch zwei Lagen-Reserven vom Grünen Veltliner, einmal vom Weinzierlberg, zum anderen aus der Ried Obere Sandgrube – Ersterer trotz beachtlicher Dichte eher straff geführt, Letzterer voller Strahlkraft und Finesse. Zu ihnen gesellt sich im Herbst noch ein feiner, graziler Pinot Noir aus 2022.

Besonders gefreut hat man sich über die Top-Platzierungen bei Vinaria für den Veltliner „Kremstal DAC“ sowie den Riesling Kreuzberg Reserve, beides veritable Fünfsterner, beide aus dem Jahrgang 2021, Letzterer „nebstbei“ bester Riesling bei der IWC in London. Der Grüne Veltliner „Weinmanufaktur Krems“ heimste im deutschen Fachmagazin „Weinwirtschaft“ den ersten Platz in der Kategorie „Weißwein International“ ein.

Einen Neuzugang gibt es auch in der Führungsebene: Wolfgang Hamm, langjähriger Geschäftsführer des Weinguts Stift Klosterneuburg, hat zu Winzer Krems gewechselt und verstärkt dort das Team als Verkaufsleiter Gastronomie und Fachhandel.

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2023 Grüner Veltliner Ried Kreutles Smaragd
Weingut Simon Gattinger
Wachau

Würze pur, leichtes Pfefferl, getrocknete Kräuter, frische als auch kandierte Zitrusaromatik, Granny Smith, wirkt etwas wärmer als Nomis, wobei der Trinkfluss trotzdem wieder gegeben ist.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€€
Naturkork

Weingut Simon Gattinger
Wachau

Simon Gattinger
3601 Dürnstein
Unterloiben 134

Es gibt sie doch noch – die Rising Stars in der Wachau. Und Simon Gattinger ist sicher einer von ihnen. Der charismatische Jungwinzer begrüßt uns am 2023 in der Loibner Kellergasse neu gebauten Weingut, und sofort wird klar – die Wachau ist sein Leben. Mit Blick auf den Loibenberg verkosten wir den aktuellen Jahrgang. Das Weingut gibt es mittlerweile in vierter Generation. Simon hat sich dazu entschieden, die Trauben wieder selbst zu verarbeiten bzw. vinifizieren.

Die Weine überraschen durch die Bank mit Präzision und Vibration, ausschließlich Grüner Veltliner und Riesling – nothing else, dafür ohne Kompromisse. Bei den Grünen Veltlinern ist der Nomis der Wein, der das Weingut am besten widerspiegelt. Bei den Rieslingen sollte man sich den Riesling Höhereck Smaragd nicht entgehen lassen.

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2023 Traminer Konglomerat halbtrocken (13)
Weingut Tom Dockner
Traisental

Viel Herkunft, Rosenblätter, geruhsames Fruchtangebot; Sorte präsentiert sich in voller Pracht auf den Papillen, angenehme Säure, viel Stein, gut eingefügter Restzucker, klingt straff aus, verführerisch.

Weißwein
Traminer
€€€
Schraubverschluss

Weingut Tom Dockner
Traisental

Tom Dockner
3134 Theyern
Traminerweg 3

„2023 ist ein Jahr, wie ich es mir als Traisentaler wünsche. Mit unseren kühlen Lagen und der Typizität unserer Böden können wir genau die Weine machen, wie wir sie mögen“, berichtet Tom Dockner begeistert über den Jahrgang. Der Veltliner Theyerner Berg oder der Riesling Parapluiberg bieten für wenig Geld viel Einblick in ihre Herkunft und das Schaffen des Winzers. Die Ortsweine Nussdorf und Inzersdorf zeigen von allem schon mehr, sie brauchen Aufmerksamkeit und Zeit. Der Pletzengraben ist, vor allem mit entsprechendem Anlauf, schon ein großes Vergnügen. Der Hochschopf, traditionell im großen Holz vergoren und ausgebaut, zeigt schon, wohin die Reise gehen wird, „den braucht man aber vor drei Jahren gar nicht anzugreifen.“ Bei den Rieslingen waren Pletzengraben 2023 und 2021 nebeneinander zu verkosten. Beide nicht ganz trocken, aber durch ausreichend Säure und Konglomerat gut balanciert, der 2021er hat noch einen längeren Weg vor sich. Der halbtrockene Traminer bietet Spaß auf hohem Niveau, er legt dar, wofür man diese Sorte liebt. FUN ist auch das Stichwort beim Pinot Noir, der mit sympathischer Fruchtfülle zu überzeugen weiß.

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2022 Rubin Carnuntum
Weingut Artner
Carnuntum

Röstig, würzig, getrocknete Zwetschke, weich und doch pikant, viel dunkle Frucht auf moderatem Holz, schwarzer Pfeffer; Sauerkirsche, wird mit Luft süßer, fruchtiger, animierende Länge, Pfeffer kommt im Abgang wieder.

Rotwein
Zweigelt
€€€
Naturkork

Weingut Artner
Carnuntum


2465 Höflein
Dorfstraße 93

„2023 ist ein super harmonischer Jahrgang, wenn wir's immer so bekommen, dann nehmen wir's“, blickt Kellermeister Peter Artner zurück. Seit 2018 sind sie Mitglied der Österreichischen Traditionsweingüter (ÖTW). Die Zweigeltreben stehen in der Ried Steinäcker auf kalkarmen bis kalkfreien, kiesigen Schotterböden eines alten Donaulaufes. Die Riede Kirchweingarten ist von schluffig-tonigen Ablagerungen des Pannoniums sowie teilweise von Lössschichten bedeckt. Die Böden sind tiefgründig und sehr kalkhaltig. Die Blaufränkisch-Weine dieser Lage sind von Kernigkeit, frischer Säure und straffer Struktur geprägt. In der Ried Aubühl schließlich stehen Zweigelt, Blaufränkisch und Merlot auf vorwiegend sandigen, teils auch schluffig-tonigen Sedimenten des Miozän. Die Böden sind tiefgründig und kalkhaltig. Die Weine behalten trotz der hitzigen Böden und dem warmen pannonischen Klimaeinfluss ihre Frische und Würze. Das Sortiment reicht vom Spazierer „gegen den Durst“ bis zum mächtigen, dennoch süffigen massive a. weiß und vom klassischen Zweigelt bis zum fruchtverliebten, engmaschigen massive a. in Rot.

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2021 Mithras Ried Altenberg
Weingut Helmut Preisinger
Neusiedlersee

(CS/ME) Füllige Frucht, eingelegte Zwetschken, im Hintergrund zarter Kräuteranflug; fleischige Frucht, fester Gerbstoff, viel Mokka, rauchige Textur, jugendlicher Wein, Belüften tut gut …

Rotwein
Cuvée Rot
€€€€
Glassstöpsel

Weingut Helmut Preisinger
Neusiedlersee

Helmut Preisinger
7122 Gols
Neubaugasse 19

Helmut Preisinger aus Gols ist ein „Bauchwinzer“, er entscheidet bei seinen Weinen oft aus dem Bauch heraus und zieht das dann schnell bis zur frechen Aufmachung durch. Wie beim Cabernet Franc, der zu bei ihm einer Herzenssorte geworden ist. Vor vier Jahren in der Golser Lage Rabensau gepflanzt, ist der Erstling da – die Jugend spürt man, das Potenzial aber auch. „Unten lehmig, oben roter Schotter, der die Nachtwärme abgibt, ein perfekter Boden für Cabernet Franc“, sagt Preisinger über die „Rabensau“. Ausgebaut wird der junge Wein im kleinen Fass.

„Sehr extrem“ ist auch sein Grauburgunder, der als „S.EX“ für ein bisschen Schnappatmung sorgt, ein Wein, den Preisinger seit 25 Jahren macht, „aber nur, wenn das Jahr passt“. Dann bleiben zwei bis drei Trauben für diesen anspruchsvollen Burgunder am Stock hängen.

Verstärkung in seinen Ideen hat Preisinger auch schon durch seine Tochter Johanna, die einen Syrah Rosé nach ihren Vorstellungen gemacht hat, ein Wein mit sanften 10,5 % Alkohol, aber saftig und auch mit lässiger Länge. „Ein Wein zum Chillen“, würde die Jugend sagen.

Preisinger setzt auf Lagenweine. Sein Gols-Zweigelt kommt vom Goldberg, vitale 45 Jahre alte Stöcke ergeben einen überzeugenden Wein. Vom Altenberg kommt seine „Bordeaux“-Cuvée Mithras, und der Merlot steht am Salzberg. Oft sind die Preisinger-Weine opulent. Belüften daher obligatorisch …

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2022 Zweigelt Reserve
Weingut Frotzler
Weinviertel

(9 Monate in gebrauchten Barriques,) Kraftvolles Bukett nach schwarzen reifen Kirschen, etwas Rebholz, eingebundene Tannine, Extraktsüße, weich, gaumenfreundlicher, langer Nachgeschmack – braucht große Gläser.

Rotwein
Zweigelt
€€
Schraubverschluss

Weingut Frotzler
Weinviertel

Lukas Frotzler
2073 Schrattenthal
10

„Winzer bin ich geworden, weil es mir Spaß macht, mit dem Rebstock zu arbeiten – zuerst im Weingarten, danach im Keller. Es ist etwas Faszinierendes, dabei zu sein und mit seiner Handschrift mitzuhelfen, dass gute Weine entstehen“, so Lukas Frotzler. „Ich bin bestrebt, hochwertige Weine zu machen mit allem, was dazugehört – fruchtige, zugängliche Qualitäten, für jeden verständlich, wunderbar trinkbar für alle Genießer.“ Das Weingut von Lukas Frotzler liegt in der kleinsten Weinstadt Österreichs, in Schrattenthal, in vierter Generation wird hier der Weinbau kultiviert. Beste Voraussetzungen für ansprechende Weine bieten die sandig-schottrigen Südlagen des Gebietes wie „Kalvarienberg“, „Steinbreiten“ oder „Äußere Bergen“, und das ausgewogene, trockene Klima. Besonderen Wert legt man auf die Hauptrebsorten Grüner Veltliner, Riesling, Zweigelt und Blauer Burgunder, wo man mit qualitätsorientiertem Rebschnitt und fachgerechtem Ausbau sortentypische, lebendige und fein-würzige Weißweine sowie fruchtbetonte, gaumenfreundliche, aromatische Rotweine in die Flaschen bringt. Das Angebot wird mit einem Sauvignon Blanc Schaumwein, einem Zweigelt Rosé Sekt und einem Grünen Veltliner Eiswein abgerundet. Gerade die „Reserve“-Weine liegen Lukas Frotzler am Herzen und werden in Zukunft forciert, da die Weine mit besserer Reife und Haltbarkeit auch nach längerer Lagerzeit ihr volles Potenzial zur Geltung bringen sollen. Als wunderbares Beispiel wurde noch eine Zweigelt Reserve 2006 verkostet, die sich im großen Glas als gereifte „Aroma-Bombe“ präsentierte.

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2019 Zweigelt Exklusiv Ried Saurüsseln
Weingut Neustifter
Weinviertel

Eindringliche, bildhübsche Kirschfrucht, auch ein Hauch von Blutpflaume, saftig und juvenil, sehr klar, rund und fleischig, feingliedrig, straff und zupackend, rassig nachklingend, aus einem Guss.

Rotwein
Zweigelt
€€
Schraubverschluss

Weingut Neustifter
Weinviertel

Monika Neustifter
2170 Poysdorf
Laaerstraße 10

Karl und Brigitte Neustifter haben mittlerweile den gesamten Weinbaubetrieb auf biologische Bewirtschaftung umgestellt, was ihrem Grundgedanken entspricht, in den Weingärten möglichst schonenden Umgang mit den natürlichen Ressourcen zu pflegen. Auch bei der Vinifikation wird nur behutsam eingegriffen: So wird auf spontane Vergärung gesetzt und den Jungweinen ein möglichst langes Verweilen auf der Hefe gegönnt. Wie die Zusatzbezeichnung „Terroir“ für ihre wertvollsten Weine bereits verrät, sollen diese vor allem ihre Herkunft ungeschminkt widerspiegeln. Ein Paradebeispiel dafür ist etwa der dichte und kraftvolle Veltliner Terroir von der Poysdorfer Spitzenriede Hermannschachern, dem sein jüngerer Artgenosse aus der gleichen Lage unter der Bezeichnung Exklusiv derzeit sogar Paroli bietet. Auf dem roten Sektor, dem Tochter Monika Neustifter ebenfalls großes Augenmerk schenkt, überraschte diesmal, abgesehen von der stets verlässlichen Cuvée Terroir, der hübsche Zweigelt aus 2019, der die ewige Jugend gepachtet zu haben scheint.

Ein besonderes Steckenpferd oder Atout des Weingutes ist die Wiederbelebung der früher üblichen Stockkultur: Dafür wurden auf einem halben Hektar der Riede Steinberg 4500 Veltlinerstöcke ausgepflanzt, um die möglichen Vorzüge dieser höchst arbeitsintensiven Anbauweise aufzuzeigen. Diese bestehen unter anderem in der tieferen Verwurzelung der Stöcke sowie der früheren physiologischen Reife und dem höheren Extraktgehalt. Die jedes Jahr von einem anderen Künstler mit der Kellerkatze geschmückten Flaschen stellen zweifellos auch ein exklusives Geschenk für besondere Gelegenheiten dar, wobei gegenwärtig noch zahlreiche Jahrgänge verfügbar sind.

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2022 Sekt Austria Brut Grüner Veltliner g.U. NÖ
Weingut Zuschmann – Schöfmann
Weinviertel

(11 Monate auf der Feinhefe) Pfeffrig, dezent hefig, feine Würze, saftige Frucht, Orangenzesten. Ein ausdrucksstarker Sekt mit klarem Sortenprofil.

Schaumwein
Grüner Veltliner
€€€
Naturkork

Weingut Zuschmann – Schöfmann
Weinviertel


2223 Martinsdorf
Winzerstraße 52

Vor etwa 35 bis 40 Jahren hat es geheißen, das Weinviertel wird die österreichische Champagne – damals hat man darüber gelächelt. Heute ist es wahr geworden. Vor allem bei Zuschmann-Schöfmann. Das Weingut produziert Sekte, welche sich keineswegs vor Champagne-Weinen verstecken müssen. Ganz im Gegenteil, diese Kreszenzen befinden sich auf Augenhöhe mit hochwertigen internationalen Vertretern. Schon der 2022 Brut Sauvignon Blanc zeigt, wo es langgeht. Danach geht es weiter mit dem 2022 Sekt Brut Grüner Veltliner, der so typisch das Weinviertel repräsentiert. Außergewöhnlich wird es dann bei dem 2020 Sekt Extra Brut Große Reserve Grüner Veltliner. Perfekt zu Fisch und Krustentieren. Der perfekte Sekt für Zwischengänge oder Fisch ist der 2020 Brut Nature Große Reserve Grüner Veltliner. Für mich der vielleicht spannendste Sekt der Serie ist der 2020 Riesling Große Reserve Extra Brut aus der Ried Ralessen. Hier lässt die Côte des Blancs grüßen. Gehört unbedingt zu Hauptspeisen. Nächster Höhepunkt, der 2020 Chardonnay Extra Brut Große Reserve Ried Schrickenberg . Sollte ebenfalls zu Hauptgerichten gereicht werden. Beim nächsten schaumigen Gewächs kommt Großes auf einen zu – 2015 Brut Nature Große Reserve Grüner Veltliner, welcher wohl die Hohe Schule des Schaumweines darstellt. 90 Monate auf der Feinhefe – Gold Edition.

Genug der Sekt-Lobhudelei. Bei Zuschmann-Schöfmann werden auch großartige Stillweine produziert. Ich streiche nur einen heraus – 2022 Grüner Veltliner Muschelkalk. Das ist wahrlich großartiger Wein.

In diesem Weingut kann man auch trefflich Urlaub machen und das Weinviertel erkunden. Natürlich alles probieren, was es bei Zuschmann-Schöfmann gibt. Man führt hier eine formidable Weinlodge & Greisslerei.

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2023 Grüner Veltliner Langenlois
Weingut Rabl
Kamptal

Recht würzig, reife Kernobstfrucht, leicht cremig-rauchig, Wiesenkräuter; griffig, ansprechende, ausgewogene Fruchtsüße, dezenter Biss, frische Hülsenfrüchte, kompakt.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€
Schraubverschluss

Weingut Rabl
Kamptal

Rudolf Rabl
3550 Langenlois
Weraingraben 10

Das Weingut Rabl ist ein Familienbetrieb mit langer, bis 1750 zurückreichender Winzertradition, in dem schon seit vielen Generationen Weine mit hohen Qualitätsansprüchen gekeltert werden. Bereits 1946 wurden hier die ersten Flaschen von Rudolf Rabls Großvater Karl Pell gefüllt, und in den 50er-Jahren gab es riedenreine Füllungen vom Käferberg (Grüner Veltliner) und Schenkenbichl (Riesling). Eingedenk dieser Tradition und dem damit verknüpften Wissen und der großen Erfahrung setzte der 1986 in das Weingut eingetretene Rudolf Rabl auf Erweiterung und Modernisierung. Heute zählt der 80-Hektar-Betrieb mit dem klassischen Rabl-Raben als Logo zweifellos zu den Leitbetrieben im Kamptal. Rudi Rabls Kinder bringen sich mittlerweile beide im Betrieb ein: Sohn Tobias hat 2022 an der HBLA Klosterneuburg maturiert und ist nach Praxis in Südafrika Teil des Kellerteams. Tochter Johanna, die mit ihrem Partner Jonas aus Kanada zurückgekehrt ist, arbeitet mit in den Bereichen Präsentation und Vermarktung.

Das Weingut verfügt über Weingärten in einigen der besten Hanglagen rund um Langenlois. Dazu zählen Schenkenbichl, Käferberg, Steinmassl und Steinhaus – alles Urgesteinsrieden, ebenso wie die Lösslagen Spiegel und Kittmannsberg. Im durchaus umfangreichen Sortiment dominieren natürlich die Sorten Grüner Veltliner und Riesling. Im Keller ist Rudi Rabl ein Verfechter von Spontangärung und langem Maischekontakt.ps

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2023 Grüner Veltliner Smaragd Ried Loibenberg
Urbanushof Paul Stierschneider
Wachau

Ein fest strukturierter, noch etwas gerbstoffbetonter Grüner Veltliner, engmaschig, Zitrusfrüchte, Orangenzesten, Ananas, dezente Pfefferwürze, Birnen, mineralische Aspekte. Ein tiefgründiger Wein, der Zeit braucht, um sich von seiner besten Seite zu zeigen.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€€€
Schraubverschluss

Urbanushof Paul Stierschneider
Wachau

Paul Stierschneider
3601 Dürnstein
Oberloiben 17

Tel. +43 2732 72750
Fax. -28
weingut@urbanushof.cc
www.urbanushof.cc

Ich verkoste die Weine von Paul Stierschneider jedes Jahr. Immer höchst erfreulich. Dieser Jahrgang – 2023 – präsentiert sich überragend. Kein Schwachpunkt. Phänomenal! Diese Serie lässt keinen Wunsch offen. Da kann man es auch verschmerzen, dass es in diesem Jahrgang keinen Riesling Loibenberg 351 gibt. Der ist dem Hagel zum Opfer gefallen. Es gibt eine kleine Menge Grüner Veltliner 351 – für ausgesuchte Kunden und sicher höherpreisig. Ansonsten bleibt alles beim Alten. Immer höchste Qualität. Mein Favorit ist der Grüne Veltliner Smaragd Ried Schütt – ein faszinierendes Gewächs. Ebenfalls grandios ist der Riesling Smaragd Ried Loibenberg. Die Federspiele sind süchtigmachend, vor allem der Riesling Loibenberg Terrassen. Sehr gut gefiel mir der Chardonnay Smaragd – Wachau pur! Auch der Sauvignon Blanc Smaragd, der Gelbe Muskateller „Guglzipf“, auch der Muskateller Smaragd OVILLUS. Alles in höchster Güte.

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2002 Z
Weingut Martin Pasler
Leithaberg, Rust & Rosalia

(ME/ZW) Blättrig-würziges Entree, animierendes Fruchtspiel, samtige Fülle, Brombeere, Maulbeere, heller Tabak, mineralische Finesse, engmaschig, feine Säurestütze, tolle Vitalität und Fruchtklarheit im langen Finale, ein Langstreckenläufer.

Rotwein
Cuvée Rot
€€€€€
Schraubverschluss

Weingut Martin Pasler
Leithaberg, Rust & Rosalia

Martin Pasler
7093 Jois
Obere Hauptstraße 44

Tel. +43 664 3802184
office@pasler.com
www.pasler.com

Martin Pasler ist ein erfahrener Winzer, dessen Weiß- und Rotweine in der Klassiklinie wie im DAC-Status von den besten Muschelkalkböden und Schieferlagen rund um Jois stammen. Als Bio-Winzer und international gefragter Konsulent im Weinbau ist sein Credo ein ganz klar formuliertes: gebietstypische Weine mit den jeweiligen Terroir-Spezifitäten zu erzeugen, die erst nach längerer Reife das volle Potenzial aufzeigen. Diesem Prinzip folgend bietet Martin Pasler seit Kurzem Late-Release-Ausgaben in Minichargen in Rot, Weiß und Süß an, die ihre Flaschenreifung im Weingut absolvieren. Dieser Schritt demonstriert eindrucksvoll, dass die mineralische Weinstilistik der Paslerschen Weine erst im gereiften Alter ihre unverwechselbare Feinheit und Fruchtfrische voll ausspielen. Dies alles ist ein Ergebnis von extremer Ertragsbeschränkung samt minimal-invasivem Kellerausbau im Weingut.

Die weiße Top-Linie repräsentiert der mit viel Kernigkeit und Finesse auf Kalkböden wachsende Chardonnay aus der Lage Henneberg. Das Aushängeschild im Hause Pasler sind die edelsüßen Weine, die in der TBA-Kategorie, noch dazu aus dem schwierigen Jahrgang 1996, unvergleichliche Weine im Weltformat liefern.

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2020 Pinot Noir Konglomerat
Weingut Tom Dockner
Traisental

Zart röstig, Kaffeebohnen, rote Beeren, bisschen fruchtsüß; viele sympathische Fruchtnoten, eine Prise Pfeffer, seidige Gerbstoffe, Blutorangenzesten, Mandarine, finessige Länge, Herkunft und Sorte spielen einander zu, macht Spaß.

Rotwein
Pinot Noir (Blauburgunder)
€€€
Schraubverschluss

Weingut Tom Dockner
Traisental

Tom Dockner
3134 Theyern
Traminerweg 3

„2023 ist ein Jahr, wie ich es mir als Traisentaler wünsche. Mit unseren kühlen Lagen und der Typizität unserer Böden können wir genau die Weine machen, wie wir sie mögen“, berichtet Tom Dockner begeistert über den Jahrgang. Der Veltliner Theyerner Berg oder der Riesling Parapluiberg bieten für wenig Geld viel Einblick in ihre Herkunft und das Schaffen des Winzers. Die Ortsweine Nussdorf und Inzersdorf zeigen von allem schon mehr, sie brauchen Aufmerksamkeit und Zeit. Der Pletzengraben ist, vor allem mit entsprechendem Anlauf, schon ein großes Vergnügen. Der Hochschopf, traditionell im großen Holz vergoren und ausgebaut, zeigt schon, wohin die Reise gehen wird, „den braucht man aber vor drei Jahren gar nicht anzugreifen.“ Bei den Rieslingen waren Pletzengraben 2023 und 2021 nebeneinander zu verkosten. Beide nicht ganz trocken, aber durch ausreichend Säure und Konglomerat gut balanciert, der 2021er hat noch einen längeren Weg vor sich. Der halbtrockene Traminer bietet Spaß auf hohem Niveau, er legt dar, wofür man diese Sorte liebt. FUN ist auch das Stichwort beim Pinot Noir, der mit sympathischer Fruchtfülle zu überzeugen weiß.

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2021 Ried Steinäcker 1ÖTW Zweigelt
Weingut Artner
Carnuntum

Erste Reife, Weichsel, auch Cocktailkirsche, Brombeere, ein paar kandierte Früchte; fruchtsüße Textur, seidige Tannine, straff im Finish, durchaus elegant.

Rotwein
Zweigelt
€€€€
Naturkork

Weingut Artner
Carnuntum


2465 Höflein
Dorfstraße 93

„2023 ist ein super harmonischer Jahrgang, wenn wir's immer so bekommen, dann nehmen wir's“, blickt Kellermeister Peter Artner zurück. Seit 2018 sind sie Mitglied der Österreichischen Traditionsweingüter (ÖTW). Die Zweigeltreben stehen in der Ried Steinäcker auf kalkarmen bis kalkfreien, kiesigen Schotterböden eines alten Donaulaufes. Die Riede Kirchweingarten ist von schluffig-tonigen Ablagerungen des Pannoniums sowie teilweise von Lössschichten bedeckt. Die Böden sind tiefgründig und sehr kalkhaltig. Die Blaufränkisch-Weine dieser Lage sind von Kernigkeit, frischer Säure und straffer Struktur geprägt. In der Ried Aubühl schließlich stehen Zweigelt, Blaufränkisch und Merlot auf vorwiegend sandigen, teils auch schluffig-tonigen Sedimenten des Miozän. Die Böden sind tiefgründig und kalkhaltig. Die Weine behalten trotz der hitzigen Böden und dem warmen pannonischen Klimaeinfluss ihre Frische und Würze. Das Sortiment reicht vom Spazierer „gegen den Durst“ bis zum mächtigen, dennoch süffigen massive a. weiß und vom klassischen Zweigelt bis zum fruchtverliebten, engmaschigen massive a. in Rot.

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2023 Sauvignon Blanc Tradition
Weingut Potzinger
Südsteiermark

Klassisch, grüner Paprika, grünblättrige Würze à la Buchsbaum, knackige Johannisbeeren und Stachelbeeren; aromatisches Dacapo bis in den Abgang hinein, herzhaft, zugänglich, angenehme Säure, gute Länge.

Weißwein
Sauvignon Blanc
€€€
Schraubverschluss

Weingut Potzinger
Südsteiermark

Stefan Potzinger
8424 Gabersdorf
12

Das Weingut wurde 1860 von Joseph List gegründet, der in Ratsch Weingärten samt zugehörigem Haus kaufte. Heute verfügt Stefan Potzinger sowohl an der Südsteirischen Weinstraße als auch im Sausal über Rieden mit so klingenden Namen wie Sulz, Oberglanzberg, Czamillonberg, Wielitsch Kapelle, Hochsteinriegel Pfarrweingarten, Kittenberg oder Oberburgstall, um nur einige zu nennen. Die Böden sind grundverschieden – Opok und stark kalkhaltige Böden aus urzeitlichen Korallenriffen an der Weinstraße, kristalliner Untergrund wie Schiefer im Sausal. Das bietet ideale Voraussetzungen für abwechslungsreiche Weine mit dem Anspruch auf Terroir. Stefan Potzinger minimiert die Eingriffe im Keller, die Qualität entstehe draußen in den Weingärten, sagt er. „Gewachsen, nicht gemacht.“

Die heuer verkostete Basislinie „Tradition“ wirkt gelassen und traditionell im besten Sinn. Bei den Lagen-Sauvignons kommen die unterschiedlichen Böden und kleinklimatischen Bedingungen zur Geltung, ob Schiefer oder Opok. Die erste Geige spielt hier der „Joseph“ Ried Sulz. Der letztes Jahr als Fassprobe verkostete Weißburgunder Ried Kittenberg hat sich positiv weiterentwickelt. Nobel und elegant präsentiert sich der Morillon Wielitsch Kapelle.

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2022 Zweigelt Classic
Wein-Gut Iby-Lehrner
Mittelburgenland

Sympathisch, Kirschen, Prise Pfeffer, getrocknete Preiselbeeren; saftig, glockenklar, lebendig, feines Säurespiel, unaufdringliche Gerbstoffe, selbsterklärend.

Rotwein
Zweigelt
€€
Schraubverschluss

Wein-Gut Iby-Lehrner
Mittelburgenland

Melanie & Michael Lehrner
7312 Horitschon
Hauptstraße 34

Tel. +43 2610 42113
Fax. +43 2610 43687
info@iby-lehrner.at
www.iby-lehrner.at

Michael Lehrner und seine Frau Melanie sind heimatverbundene Menschen im besten Sinne. Schon in jungen Jahren hat er von seinem Großvater Paul Iby das Weingut in Horitschon übernommen. Der bescheiden auftretende Winzer hat eine große Leidenschaft, den Blaufränkisch, den er gleichsam als Botschafter der Region sieht. „Diese Rebsorte verkörpert das Gebiet wie keine andere“, erklärt er. Sein Fokus ist darauf ausgerichtet, die Böden, auf denen die Reben wachsen, in den Weinen abzubilden. Mittlerweile macht diese autochthone Varietät 70 % der Anbaufläche des Familienbetriebes aus. Die schweren und tiefgründigen Lehmböden in Horitschon sind ideal für Blaufränkisch und sorgen für erdige Würze, Tiefgang und Vielschichtigkeit.

Die alten Reben stehen hoch in Ehren. Jene für den meistverkauften Wein des Hauses, den Blaufränkisch Ried Hochäcker, sind bis zu 30 Jahre alt. Den Rohstoff für den Blaufränkisch Rondo Reserve liefern Weinstöcke, die grundsätzlich mehr als 30 Jahre alt sind. Die Trauben kommen aus den beiden Top-Lagen Dürrau und Hochäcker. In den Blaufränkisch Ried Dürrau kommt das Lesegut von 60 Jahre alten Stöcken.

Alle Rotweine werden in Holzfässern ausgebaut, die Basisweine in neutralen Gebinden mit 4000 Litern Inhalt; vergoren wird in der Regel im Stahltank. Die Reserven genießen eine Erziehung in kleinen Eichenfässern, wobei Allier-Barriques ebenso Verwendung finden wie solche aus Amerikanischer Eiche.

Die heuer vorgestellten Weine kennzeichnet ein völlig ungekünstelter Charakter, sie wirken authentisch und spiegeln ihre Herkunft wider. Als Primus ist die Reserve vom Merlot anzusehen, ein vielschichtiger Wein mit perfekt integrierten Tanninen und gefühlvollem Holzeinsatz.

Gut gebucht ist die 2018 errichtete Wein-Träumerei. Drei Doppelzimmer und eine Suite laden zum Verweilen ein.

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schwacher Jahrgang annehmbarer Jahrgang guter Jahrgang sehr guter Jahrgang ausgezeichneter Jahrgang - nicht bewertet -